Gesundheit

Mit künstlicher Intelligenz gegen den Krebs

Mit künstlicher Intelligenz gegen den Krebs

Mit künstlicher Intelligenz gegen den Krebs

Kopenhagen
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Künstliche Intelligenz könnte den Gesundheitsbereich in Zukunft revolutionieren, meinen Experten. Foto: Ken Treloar/Unsplash

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Die Region Süddänemark hat fast zehn Millionen Kronen für sieben Projekte bewilligt, die jeweils künstliche Intelligenz zur Diagnose oder Behandlung einsetzen.

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen in Dänemark und auf der Welt. Aber im Kampf gegen die Krankheit gibt es eine neue Waffe: künstliche Intelligenz (KI)

Von den von der Region Syddanmark ausgewählten sieben Projekten, die fast zehn Millionen Kronen aus dem Innovationsfonds erhalten, haben fünf künstliche Intelligenz und verschiedene Formen von Krebs als Schwerpunkt.

Das berichtet die Region Süddänemark in einer Pressemitteilung

Zukunft der Lungenkrebsvorsorge

Eines dieser Projekte befasst sich mit der Anwendung von KI bei der Diagnose von Lungenkrebs. Die Dänische Lungenkrebsgruppe (Dansk Lunge Cancer Gruppe) hat im Herbst 2021 eine Empfehlung an das dänische Gesundheitsministerium für ein nationales Screening-Programm für Lungenkrebs gerichtet.

Eine konservative Schätzung zeigt jedoch, dass ein solches Programm eine Steigerung der Anzahl der jährlich in Dänemark durchgeführten CT-Scans um 10 bis 14 Prozent bedeuten würde. Das heißt, dass viermal so viele Thoraxradiologen (Radiologen, die sich mit Röntgenaufnahmen des Brustkorbs beschäftigen) wie heute benötigt würden. Und an der Stelle kommt die KI ins Spiel.

Das unterstützte Projekt nutzt 5.000 anonymisierte Bilder früherer CT-Scans, um einen KI-Algorithmus zu entwickeln und auszubilden, der in der Lage ist, mögliche bösartige Befunde bei CT-Scans der Lungen zu erkennen und zu beurteilen. Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnte es den Weg für ein Screening-Programm für Lungenkrebs ebnen, da die größte Hürde für ein solches Programm die praktischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sind.

Bessere und effektivere Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs

Ein anderes Projekt hat das Ziel, die Diagnose von Vorstadien von Gebärmutterhalskrebs durch Künstliche Intelligenz zu verbessern. Dies wird erreicht, indem eine KI-Lösung entwickelt, getestet und implementiert wird, die dem Kliniker in Echtzeit dabei hilft, die optimalen Stellen für Gewebeproben zu bestimmen.

Heute basieren Gewebeproben zu einem großen Teil auf einer subjektiven Einschätzung durch einen Arzt. Dies bedeutet, dass die Einschätzungen der Ärzte voneinander abweichen können. Dies kann insbesondere bei weniger erfahrenen Ärzten zu Unsicherheit führen. Die entwickelte Lösung wird an Daten von hoher Qualität geschult, die über einen längeren Zeitraum gesammelt wurden. Dadurch wird die Lösung auf der Grundlage von Input von den besten Ärzten entwickelt, um eine objektivere und somit gleichmäßigere und sicherere Einschätzung der Proben zu ermöglichen.

„Es gibt keinen Zweifel daran, dass künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen enormes Potenzial hat, und wir sehen momentan nur die Spitze des Eisbergs. Sie kann sowohl die Behandlung als auch die Diagnose verbessern und gleichzeitig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Krankenhäusern entlasten, damit sie ihre Fähigkeiten dort einsetzen können, wo sie gebraucht werden. Daher wird künstliche Intelligenz ein großer Gewinn sein– sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft“, sagt die Vorsitzende des Digitalisierungs- und Innovationsausschusses in der Region Süddänemark, Anja Lund.

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