Operationen

Wartezeit in Krankenhäusern steigt trotz Extra-Einsatzes weiter

Wartezeit in Krankenhäusern steigt trotz Extra-Einsatzes weiter

Wartezeit in Krankenhäusern steigt trotz Extra-Einsatzes

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Innen- und Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) ist im Februar eine Vereinbarung für einen Notfallplan zwischen der Regierung und Danske Regioner eingegangen (Archivfoto). Foto: Emil Nicolai Helms/Ritzau Scanpix

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Gesundheitsministerin Sophie Løhde hat am Mittwoch eine aktuelle Bilanz zum mit den Regionen im Februar ausgehandelten Notfallplan gezogen. Er soll die langen Wartelisten auf eine Operation im Krankenhaus senken. Trotz eines verstärkten Einsatzes in den Krankenhäusern sollen die Wartelisten vorübergehend noch steigen.

Trotz zunehmender Aktivitäten in den Krankenhäusern rechnet Innen- und Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) für die kommende Zeit mit längeren Wartelisten, ehe „die Kurve durchbrochen wird“, wie sie „Ritzau“ gegenüber sagt.

Løhde hatte am Mittwoch auf einem Treffen mit den fünf Regionen den Status für den Notplan im Gesundheitswesen erörtert. Den Notplan hatten im Februar die Regierung und Danske Regioner vereinbart.

Obwohl einiges darauf hindeutet, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, sind wir noch lange nicht am Ziel.

Sophie Løhde (Venstre), Innen- und Gesundheitsministerin

Mehr Operationen als geplant

Am Montag hatte Danske Regioner „Jyllands Posten“ gegenüber mitgeteilt, dass es schneller als erwartet gelinge, geplante Operationen durchzuführen. So wurden im ersten Quartal 2023 245.300 geplante Operationen an staatlichen Krankenhäusern durchgeführt. Das sind 10 Prozent mehr als im ersten Quartal 2022 und deutlich mehr als vereinbart.

Das zeige, dass die Initiativen aus dem Notfallplan „anfangen zu wirken“, so Sophie Løhde. „Das ist erfreulich. Doch obwohl einiges darauf hindeutet, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, sind wir noch lange nicht am Ziel. Es ist wichtig, dass die Geschwindigkeit aufrechterhalten wird, sodass wir die vereinbarten Zielsetzungen erreichen. Das gilt nicht zuletzt für das Ziel, die Wartezeiten für Operationen zu verkürzen“, sagt sie.

Nicht zufrieden, bis Wartezeiten deutlich abnehmen

Die Dauer, die eine Patientin oder ein Patient auf eine Operation warten muss, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Ihr sei es wichtig, dass die vielen Menschen, die auf eine Operation warten, schneller an die Reihe kommen, so die Ministerin.

„Ich bin jedenfalls nicht zufrieden, ehe die Wartezeiten deutlich verkürzt worden sind. Und solange wir noch dabei sind, verschobene Operationen nachzuholen, werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach leider weiter steigende Wartezeiten erleben, ehe die Kurve durchbrochen wird. Deshalb ist es ganz entscheidend, dass wir an dem hohen Einsatzniveau in diesem und im kommenden Jahr festhalten“, sagt Sophie Løhde gegenüber „Ritzau“.

Es ergibt keinen Sinn, die Bemühungen Ende des Sommers zu unterbrechen, um das Ganze dann Anfang 2024 wieder extra anzustoßen.

Andreas Kühnau (Soz.), Vorsitzender von Danske Regioner

Finanzielle Hilfe in Höhe von 2 Milliarden Kronen

Der im Februar vereinbarte Notfallplan sieht finanzielle Zuwendungen für die Krankenhäuser in Höhe von 2 Milliarden Kronen bis 2024 vor. Das Ziel ist, die Wartelisten bis Ende 2024 auf null zu bringen.

Allerdings rechnen die Regionen damit, bereits gegen Ende des Sommers in diesem Jahr kein Geld mehr übrigzuhaben. Deshalb fordern sie von der Regierung, einen Teil des eingeplanten Geldes für 2024 bereits in diesem Jahr zur Verfügung zu stellen.

Gelder eher bereitstellen

„Es ergibt keinen Sinn, die Bemühungen Ende des Sommers zu unterbrechen, um das Ganze dann Anfang 2024 wieder extra anzustoßen. Und für die Patientinnen und Patienten, die viel zu lange gewartet haben, ist das ganz sicher nicht förderlich. Ich hoffe, die Regierung sieht das genauso“, sagt der Vorsitzende von Danske Regioner, Andreas Kühnau (Soz.), zu „Jyllands Posten“.

Die Zeitung hatte am Montag berichtet, dass Sophie Løhde zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht plant, das Geld vor 2024 freizugeben.

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