Vergiftungsgefahr

Viele waghalsige Pilzsammler in Dänemark

Viele waghalsige Pilzsammler in Dänemark

Viele waghalsige Pilzsammler in Dänemark

ritzau/hee
Kopenhagen
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Giftig: Der Grüne Knollenblätterpilz. Foto: dpa

Die Vergiftungsambulanz „Giftlinien" bekommt jährlich zwischen 200 und 700 Anrufe von Pilzsammlern, die möglicherweise ungenießbare Pilze verzehrt haben.

Der leitende Chefarzt in der Vergiftungsambulanz „Giftlinien“ in Kopenhagen, Niels Ebbeshøj, äußert sich gegenüber Danmarks Radio überrascht, wie waghalsig in Dänemark Pilzsammler unterwegs sind. Der  Fachmann für Vergiftungsfälle erklärte, dass es ihn überrasche, dass oft Pilze gesammelt werden, ohne dass die Beteiligten über ausreichende Kenntnisse verfügten.

So sei es nicht verwunderlich, dass man bei „Giftlinien“ pro Jahr zwischen 200 und 700  Anrufe von Pilzsammlern  registriere, die möglicherweise  ungenießbare Pilze verspeist haben. Jährlich werden  in Dänemark zehn bis 25 Personen mit schweren Leberschäden ins Krankenhaus gebracht, die meist hochgiftige Grüne Knollenblätterpilze (siehe Foto) gegessen haben.  Unter den Vergifteten waren mehrfach Personen, die aus Südostasien stammten. Diese kannten aus ihrer Heimat einen Pilz, der dem Knollenblätterpilz gleicht. Zum Glück habe es aber keine Todesfälle gegeben.

Der Pilzfachmann von Danmarks Naturfredningsforening, Martin Vestergaard, rät den Bürgern, sich Pilztouren mit versierten Fachleuten anzuschließen. Auch sollte man eingesammelte Pilze von Kennern begutachten lassen und nicht essen, wenn man Zweifel hat. Bilder und Filmchen auf dem Smartphone reichen nicht aus, um Pilze sicher zu bestimmen.

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