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Weniger Rückstaus 2022: Sylter Autozüge und Syltfähre ziehen Bilanz

Weniger Rückstaus 2022: Sylter Autozüge und Syltfähre ziehen Bilanz

Sylter Autozüge und Syltfähre ziehen Bilanz

Yannik Burgemeister/shz.de
Westerland
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Wer mit dem Auto nach Sylt möchte, muss den roten oder den blauen Autozug oder aber die Syltfähre nehmen. Foto: www.imago-images.de/shz.de

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Verbesserte Terminals, vereinfachte Reservierung: Aus diesen Gründen ziehen die Chefs der beiden Autozüge und der Syltfähre ein positives Fazit für 2022. Nur an wenigen Tagen soll es Rückstaus gegeben haben.

Urlauber und Sylter, die mit dem Auto auf die Insel wollen, müssen entweder auf die Autozüge oder die Fähre zurückgreifen. Rückstaus oder Verspätungen stellten dabei in der Vergangenheit oft die Geduld der Reisenden auf die Probe. Lange Staus bei der Verladestelle in Niebüll, verspätete Abfahrt der Autozüge oder der Fähre: All das soll 2022 kaum vorgekommen sein, sagen Markus Hunkel, Geschäftsführer von RDC Deutschland, Franco Lippolis, Leiter Inselverkehr Sylt der Deutschen Bahn sowie Tim Kunstmann, Geschäftsführer der FRS Syltfähre.

„Nahezu störungsfrei“, lautet das Fazit der Leiter in einer gemeinsamen Erklärung. Moritz Luft, Geschäftsführer der Sylt Marketing Gesellschaft (SMG), bestätigt diesen Eindruck: „Es war ein Jahr mit deutlichen Verbesserungen vonseiten der Transportunternehmen. Sie alle haben erheblich in Verlässlichkeit, Planungssicherheit und Qualität investiert und tragen damit zu einer guten und zuverlässigen Erreichbarkeit der Insel bei“, sagt Luft.

So viele Rückstaus gab es beim blauen Autozug

Wie oft es in Niebüll im Jahr 2022 zu einem Rückstau über das Terminal-Gelände hinaus kam, könne man „an einer Hand abzählen“, so RDC-Geschäftsführer Dr. Markus Hunkel. Auf Nachfrage bestätigt eine RDC-Sprecherin, dass es im vergangenen Jahr fünf Mal zu einem solchen Stau kam. Im April, Mai, Juli und August waren es dann jeweils Samstage zwischen 10 und 16 Uhr, an denen Autofahrer Geduld aufbringen mussten. Dabei werden jedoch nur die Staus gezählt, die mehrere Züge betreffen.

Für den roten Autozug gibt es derweil keine konkreten Daten, jedoch soll es laut Lippolis ebenfalls zu wenig Staus gekommen sein.

Autozüge-Chefs: Verbesserte Infrastruktur als Grund für weniger Staus

In den Vorjahren waren lange Autoschlangen vor den Terminals noch häufiger zu sehen. Die „veränderte Infrastruktur“ an den Terminals soll laut den Zugchefs dafür gesorgt haben, dass es 2022 weniger Probleme gab. Auch das Informationssystem und die Möglichkeit, sich online Plätze auf den Zügen zu reservieren, habe zu Entlastungen geführt. „Das Fahrzeugaufkommen an den Verladungen konnte stark entzerrt werden“, heißt es in dem gemeinsamen Resümee.

RDC-Chef Hunkel erklärt: „Durch die Investitionen im Bereich Reservierung und Terminaloptimierung haben wir eine deutliche Qualitätssteigerung erzielen können und freuen uns, dass das auch bei unseren Kunden gut ankam.“ 

Fähren und Züge: 2022 so viele Autos wie vor der Pandemie transportiert

Eine große Diskrepanz bei der Anzahl der transportierten Fahrzeuge konnte Syltfähren-Geschäftsführer Tim Kunstmann nicht feststellen: „Wir haben 2022 etwa so viele Fahrzeuge befördert wie 2019.“ Das seien in der Saison täglich rund 400 bis 500 Menschen, Fußgänger und Fahrradfahrer mit einberechnet. Kunstmann betont: „Selbst im Juli und August hatten wir aufgrund der zweiten Syltfähre samstags und sonntags immer noch Kapazitäten frei.“

Und auch bei den Autozügen wurden weder deutlich mehr, noch deutlich weniger Autos im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren über den Damm transportiert, erklären Hunkel und Lippolis.

Neuer Kraftstoff soll Autozüge umweltfreundlicher machen

Einen Schritt in Richtung umweltfreundliches Reisen wollte der DB-Autozug im vergangenen Jahr mit einem neuen Biokraftstoff machen, so Franco Lippolis. Seit Mitte 2022 wird der sogenannte HVO-Kraftstoff (Hydrotreated Vegetable Oils) eingesetzt. Auf diese Art konnte der Sylt Shuttle 3000 Tonnen CO2 einsparen, erklärt Lippolis. In Zukunft sollen durch den neuen Kraftstoff 90 Prozent der CO2-Emmisionen des DB-Zugs wegfallen.

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