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Solarpark an der B203 muss warten – bis alle potenziellen Standorte abgeklopft sind

Solarpark an B203 muss warten, bis alle potenziellen Standorte abgeklopft sind

Solarpark an der B203 muss warten

Rebecca Nordmann/shz.de
Kappeln
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So ähnlich könnte auch due Freiflächen-Photovoltaikanlage in Loitmark aussehen. Foto: DPA

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Die Idee, eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Kappeln-Loitmark zu errichten, ist schon älter als ein Jahr. Bevor es in diesem konkreten Fall weitergehen kann, steht aber zunächst eine umfangreiche Analyse des gesamten Stadtgebietes an.

Es ist länger als ein Jahr her, dass sich Kappelner Kommunalpolitiker erstmals mit der Idee eines elf Hektar großen Solarparks nahe der B203 Höhe Loitmark befassten. Weil man auf halbem Wege plötzlich gewahr wurde, dass sich mittendrin ein Wohnhaus befindet, plante das Berliner Unternehmen Securenergy um: Man gab den Bereich nördlich des Wohnhauses auf und nahm stattdessen eine Fläche westlich der B203 hinzu.

Freiflächen-Photovoltaikanlage an der B203 in Kappeln

Ausgehend von dieser neuen Situation peilte der Flächenbesitzer nun einen sogenannten vorhabenbezogenen B-Plan an, um die Freiflächen-Photovoltaikanlage umsetzen zu können. Der Bauausschuss entsprach diesem Wunsch allerdings zunächst nicht. Vorrang soll eine Standortanalyse haben, die geeignete Flächen in einem ersten Schritt auslotet.

Welche Flächen eignen sich für Photovoltaik?

Die Stadtverwaltung sieht sich nach eigenen Angaben im Kappelner Stadtgebiet sowie in Amtsgemeinden mit mehreren Anträgen zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen konfrontiert. Um diese Anträge „koordiniert und gerecht“ abarbeiten zu können, soll – bevor über sie entschieden wird – eine Standortanalyse Aufschluss darüber geben, welche Flächen sich überhaupt für diesen Zweck eignen.

Idealerweise soll diese Analyse gemeindeübergreifend erfolgen, zumindest aber gemeindeweit. Laut Verwaltung sieht die Landesplanung darin eine wertvolles Instrument, um die Entwicklung von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen von politischer Seite besser zu steuern.

Externes Planungsbüro erstellt Analyse

Erstellen soll diese Analyse ein externes Planungsbüro aus Flensburg, das die zu erwartenden Kosten mit etwa 12.000 Euro angegeben hat. Diese Summe jedenfalls empfahlen erst der Bauausschuss mehrheitlich und der Hauptausschuss einstimmig, ehe sich auch die Stadtvertretung einstimmig dafür aussprach.

Reichen öffentlich zugängliche Karten zur Orientierung?

Allerdings hatte sich Dirk Langenstein (LWG) im Bauausschuss zuvor „erstaunt über den Preis“ gezeigt und dafür plädiert, sich lieber an öffentlich zugänglichen Karten zu orientieren. Und Thomas Grohmann (CDU) äußerte mit dem Wunsch, „erst versiegelte Flächen zu nutzen, bevor man auf Grün- oder landwirtschaftlich genutzte Flächen zugreift“, einen Grundsatzgedanken.

Der erste Antrag, der diese Entscheidung zu spüren bekam, war der, dessen Ziel eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Loitmark mit etwa 14 Megawatt Peak Gesamtleistung war. Die Idee steht – wie erwähnt – seit Spätsommer 2021 im Raum.

Nur ein Fürsprecher für den Antrag

Damals war die Rede von mehreren Teilfeldern, auf denen Solarmodule mit bis zu 3,30 Meter Höhe in Reihen errichtet werden sollten und deren Leistung für etwa 4000 Haushalte reichen sollte. Auf diese Weise sollten etwa 12.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Im Bauausschuss hatte diese Idee mit Dirk Langenstein nun allerdings lediglich einen Fürsprecher, der erklärte: „Wir vergeben uns nichts, wenn wir dem Antrag stattgeben.“ Die Mehrheit sah das anders und stimmte dafür, den Antrag bis zur Vorlage der Standortanalyse zurückzustellen. Die Stadtvertretung votierte ebenso.

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