Flensburg

Neuer Radweg an der Exe: Nicht immer gehen Naturschutz und Verkehrswende Hand in Hand

Naturschutz vs. Verkehrswende: Neuer Radweg an der Exe

Naturschutz vs. Verkehrswende: Neuer Radweg an der Exe

Julian Heldt/shz.de
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Auch diese Birken sollen gefällt werden. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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Neue Radwege sind richtig und wichtig. Sie werden aber zwangläufig zu mehr Flächenversiegelung führen, wenn das Beispiel Exe Schule macht, kommentiert unser Reporterchef Julian Heldt.

Gegen den Bau eines neuen Radweges lässt sich im Jahr 2023 schwer argumentieren. Dennoch darf er kein Freifahrtschein für Eingriffe in die Natur sein.

Der Bereich rund um Exe und Friedenshügel ist bereits heute massiv versiegelt. Jeder gefällte Baum sorgt in Zeiten andauernder Hitzeperioden für weniger Frischluft und Abkühlung. Von daher ist es richtig, wenn der Nabu darauf drängt, dass an der Exe möglichst wenig bis gar keine Bäume gefällt werden.

Außerhalb der Schulzeiten ist der Radverkehr hier nicht besonders stark frequentiert. Die Frage muss deshalb erlaubt sein, ob ein gemeinsamer Fuß- und Radweg mit neuer Oberfläche nicht weiterhin ausreichend gewesen wäre. Ja, Fahrradfahrer können dann nicht ganz so schnell fahren und müssen bei Begegnungen mit Fußgängern abbremsen oder klingeln. Aber ist dies auf einem kurzen Stück wirklich so unzumutbar, dass im Gegenzug Bäume gefällt werden müssen?

Die Debatte zeigt, dass Naturschutz und Verkehrswende nicht immer Hand in Hand gehen. Neue Radwege sind richtig und wichtig. Sie werden aber zwangläufig zu mehr Flächenversiegelung führen, wenn man das Beispiel Exe Schule macht.

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