Dänische Minderheit

„Flensborg Avis“ trennt sich von Chefredakteur Jørgen Møllekær

„Flensborg Avis“ trennt sich von Chefredakteur Jørgen Møllekær

„Flensborg Avis“ trennt sich von Chefredakteur Møllekær

Flensburg/Flensborg
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Jørgen Møllekær ist nicht länger Chefredakteur von „Flensborg Avis“. (Archivfoto) Foto: Lars Salomonsen / Flensborg Avis

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Jørgen Møllekær und die Zeitung der dänischen Minderheit in Südschleswig haben sich darauf geeinigt, dass er seinen Posten schon vor Auslaufen des Vertrages Ende November räumt.

Die dänische Minderheitenzeitung in Südschleswig, „Flensborg Avis“, will eine neue Strategie für die Zeitung. Das teilt das Medium in einer aktuellen Pressemitteilung am Donnerstag mit.

Deshalb und wegen interner Angelegenheiten, heißt es seitens der Zeitung, habe der Aufsichtsrat beschlossen, den Vertrag des derzeitigen Chefredakteurs Jørgen Møllekær mit „Flensborg Avis“ nicht zu verlängern. Eigentlich läuft der Vertrag noch bis Ende November dieses Jahres, jedoch hätten sich die beiden Vertragsparteien darauf geeinigt, die gemeinsame Geschäftsbeziehung bereits jetzt, zu Ende Juni, zu beenden. 

Anders Jessen, Vorsitzender des Aufsichtsrates von „Flensborg Avis“, teilt mit: „Der Aufsichtsrat bedauert die entstandene Situation, aber mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, dass ,Flensborg Avis' in allen Bereichen gestärkt wird, und das gilt nicht zuletzt für die Leitung der Zeitung.“

Stelle soll schnell ausgeschrieben werden 

Hintergrund für die Entscheidung sei unter anderem eine interne Umfrage zum Wohlergehen innerhalb der Belegschaft gewesen. Jessen betont, dass es bei der Zeitung immer gute Wohlfühl- und Arbeitsbedingungen geben müsse. „Um dies zu gewährleisten, möchte der Aufsichtsrat mit dem Wechsel das tägliche Management stärken.“ Der Aufsichtsrat beabsichtigt, die vakante Chefredakteursstelle unmittelbar nach der Jahreshauptversammlung der Zeitung am 30. Juni 2023 auszuschreiben. Vorerst wird sich der Redaktionsleiter Søren Munch die Leitung gemeinsam mit dem Finanzvorstand Thorsten Kjærsgaard und dem IT-Leiter Thorben Bockhardt teilen. 

Ich habe persönlich eine sehr gute Zusammenarbeit mit Jørgen Møllekær gehabt. Unsere Herausforderungen als Minderheitenmedien sind ähnlich, und wir haben uns in vielen Bereichen unterstützen können.

Gwyn Nissen, „Nordschleswiger“-Chefredakteur

Gwyn Nissen, Chefredakteur vom „Nordschleswiger“, sagt in einem Kommentar zur Entscheidung von „Flensborg Avis“, dass er Jørgen Møllekær vermissen werde. Møllekær und Nissen wurden vor zehn Jahren fast zeitgleich Chefredakteure ihrer jeweiligen Minderheitenzeitung.

„Ich habe persönlich eine sehr gute Zusammenarbeit mit Jørgen Møllekær gehabt. Unsere Herausforderungen als Minderheitenmedien sind ähnlich, und wir haben uns in vielen Bereichen unterstützen können“, sagt Gwyn Nissen. 

„Flensborg Avis“ druckt seit zweieinhalb Jahren außerdem die 14-tägliche Ausgabe des „Nordschleswigers“. „Ich bin mir sicher, dass wir die gute Zusammenarbeit mit ,Flensborg Avis' auch mit einer neuen Leitung fortsetzen werden“, sagt Gwyn Nissen. Nissen übernimmt ab 2024 den Vorstandsposten von Jørgen Møllekær in der Minderheiten-Medien-Organisation Midas.

 

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