Eggebek

Betrunkener fährt mit Auto auf die Gleise und flüchtet zu Fuß

Betrunkener fährt mit Auto auf die Gleise und flüchtet zu Fuß

Betrunkener fährt mit Auto auf die Gleise und flüchtet

shz.de/Sebastian Iwersen
Eggebek/Eggebæk
Zuletzt aktualisiert um:
Der dunkelblaue Opel blockierte die Bahngleise für zwei Stunden. Foto: Sebastian Iwersen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ein Güterzug aus Schweden musste eine Vollbremsung machen. Die Bahnstrecke Flensburg-Neumünster blieb zwei Stunden gesperrt.

Ein alkoholisierter Autofahrer ist am Samstagabend am Bahnübergang Quellental in Eggebek mit seinem Fahrzeug auf das Gleisbett geraten und hat damit den Zugverkehr auf der Bahnstrecke Flensburg-Neumünster für zwei Stunden blockiert.

Der Mann ließ seinen Wagen auf den Schienen zurück und flüchtete zu Fuß.

Der dunkle Opel Insignia war im Dunkeln auf der unbeleuchteten Bahnstrecke kaum zu erkennen. „Der Lokführer eines aus Schweden kommenden Nachtzuges konnte das Hindernis noch rechtzeitig erkennen und eine Schnellbremsung einleiten“, berichtet Bundespolizei-Pressesprecher Hanspeter Schwartz.

Verhindert wurde eine Kollision auch dadurch, dass der Wagen auf nur einem Gleisstrang stand. Ein aus Richtung Tarp kommender Regionalexpress konnte die Unfallstelle noch in Schrittgeschwindigkeit passieren.

Die Meldung über das Auto im Gleis erreichte die Bundespolizei gegen 20.20 Uhr. Zeugen hatten den Opel, der aus Richtung Jerrishoe gekommen war, bemerkt und die Polizei alarmiert.

Sofort machten sich Streifenwagen von Bundes- und Landespolizei auf den
Weg zu dem beschrankten Bahnübergang in der Straße „Am Bahnerwald“. Eine Streife der Landespolizei konnte den 50-Jährigen aber ganz in der Nähe des Bahnübergangs stellen.

Ein Atemalkoholtest ergab 1,8 Promille. Dem Mann wurde noch am Abend eine Blutprobe entnommen.

Währenddessen liefen an der voll gesperrten Bahnstrecke die Bergungsarbeiten an.

Oberleitung verhindert Kran-Einsatz

Anschließend machte sich ein Abschleppdienst daran, den Wagen aus dem
Gleis zu bergen. Diese Arbeiten gestalteten sich aufwändig, da der
Bergungsdienst aufgrund der Oberleitung das Fahrzeug nicht mit einem
Kran aus dem Gleisbett gehoben werden konnte. Stattdessen mussten der
Opel vorsichtig mit einer Seilwinde von den Schienen gezogen werden, um
keine Schäden am Gleisbett zu verursachen.

Erst nach 22.30 Uhr wurde die zweigleisige Strecke nach einer Überprüfung wieder freigegeben.

Den volltrunkenen Unglücksfahrer erwartet nach Angaben der Polizei sowohl ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr als auch wegen Trunkenheit im Straßenverkehr.

Mehr lesen

Kommentar

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Es schämt sich keiner mehr – der Stolz ist zurückgekehrt“