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SG Flensburg-Handewitt holt Ljubomir Vranjes zurück

SG Flensburg-Handewitt holt Ljubomir Vranjes zurück

SG Flensburg-Handewitt holt Ljubomir Vranjes zurück

Jannik Schappert
Flensburg
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Ljubomir Vranjes war seit letztem Jahr Trainer von USAM Nimes in Frankreich. Foto: Imago/PanoramiC

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Der Handball-Bundesligist stellt sich neu auf. Die SG besetzt die Position des neu geschaffenen Sportlichen Leiters mit einem guten Bekannten. Ljubomir Vranjes, von 2006 bis 2017 als Spieler, Teammanager und Trainer in Flensburg, kommt zurück....

Ljubomir Vranjes kehrt zur SG Flensburg-Handewitt zurück. Der Schwede, der von 2006 bis 2017 bereits verschiedene Funktionen beim Handball-Bundesligisten innehatte und die SG 2014 als Trainer zum Champions-League-Titel führte, wird zur neuen Saison Sportlicher Leiter. Diese Position gab es bei der SG seit 2010 – damals hatte Vranjes als Teammanager eine vergleichbare Rolle – nicht mehr.

„Der erste Prozess der Aufarbeitung hat gezeigt, dass wir neben der Verpflichtung von Nicolej Krickau als Trainer im sportlichen Bereich weitere neue Impulse benötigen. Wir schaffen daher die Stelle des Sportlichen Leiters“, sagt Geschäftsführer Holger Glandorf und erklärt: „In den vergangenen Jahren haben sich sehr viele Aufgaben im Trainerteam angestaut. Hier soll Ljubo als Bindeglied zwischen Trainern, Mannschaft und Geschäftsstelle entlasten und unterstützen.“ Glandorf ist überzeugt:

Ljubomir Vranjes kennt die SG

Vranjes ist derzeit noch Coach von USAM Nimes in Frankreich. Der heute 49-Jährige war 2006 als Spieler von der HSG Nordhorn zur SG gewechselt. 2009 beendete der geniale, nur 1,66 Meter große Spielmacher seine Karriere und wollte Trainer bei IFK Skövde in Schweden werden. Doch die SG konnte ihn als Teammanager halten. Im November 2010 wurde Vranjes SG-Coach, er folgte auf den entlassenen Per Carlen.

Bis zu seinem Abschied im Sommer 2017 feierte er große Erfolge. Unter Vranjes gewann die SG 2012 den Europapokal der Pokalsieger, 2013 den Supercup, 2014 die Champions League und 2015 den DHB-Pokal. Nur der Gewinn der Meisterschaft, den Vranjes nach dem Pokalsieg angekündigt hatte, blieb aus. 2017 ging der Schwede unvollendet zu Telekom Veszprem – trotz eines bis 2022 gültigen Vertrags an der Förde. Die SG kassierte eine hohe Ablösesumme. Nachfolger wurde Vranjes‘ langjähriger Assistent Maik Machulla, der vor sechs Wochen seinen Job verlor.

„Die Gespräche haben gezeigt, dass Ljubos Herz noch für SG schlägt. Er ist in Flensburg noch nicht fertig und wird den Verein beleben“, sagt Glandorf. Vranjes bestätigt das:

Viele Stationen seit dem SG-Abschied

Nachdem er die SG verlassen hatte, war Vranjes als Trainer lange nicht mehr glücklich geworden. Weder in Veszprem noch in Kristianstad und auch nicht als ungarischer sowie slowenischer Nationalcoach war er übermäßig erfolgreich. 2022 war er ein halbes Jahr Interimstrainer der Rhein-Neckar Löwen, seit Sommer 2022 arbeitet der einst begehrteste Trainer der Handball-Welt, der die große Bühne liebte, abseits des Rampenlichts in Nimes.

Die Aufgaben von Ljubomir Vranjes

In Flensburg soll Vranjes im Hintergrund arbeiten. Neben der Unterstützung des Trainerteams um Chefcoach Nicolej Krickau und „Co“ Mark Bult soll der 49-Jährige die Zusammenarbeit zwischen Profis und Akademie intensivieren und die Nachwuchsarbeit des Bundesligisten voranbringen. Bei der Suche nach Talenten à la Jim Gottfridsson, Hampus Wanne und Magnus Röd will die SG ihren Blick, der zuletzt sehr auf Dänemark fokussiert war, wieder weiten. „Ljubo ist in ganz Europa bestens vernetzt und verfügt über jede Menge Erfahrung“, sagt Glandorf.

Lars Christiansen muss die SG verlassen

Der zum Saisonende auslaufende Vertrag von Lars Christiansen, der ebenfalls als Sportlicher Leiter infrage kam, wird nicht verlängert. Die Club-Legende war seit 2019 als Koordinator der Lizenzmannschaft tätig und hat wesentlich beim Aufbau der zukünftigen Flensburger Mannschaft – unter anderem mit dem dänischen Shootingstar Simon Pytlick – mitgewirkt. Glandorf: „Lars wird stets seinen Platz in der Geschichte des Clubs haben. Für seine geleistete Arbeit sind wir ihm äußerst dankbar.“

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