Handball-Bundesliga

Mensing überragender Spieler bei der SG

Mensing überragender Spieler bei der SG

Mensing überragender Spieler bei der SG

Holger Petersen/shz.de
Flensburg/Flensborg
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Elf Würfe, elf Tore: Aaron Mensing zeigte eine überragende Leistung. Foto: Marcus Dewanger

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Die SG Flensburg-Handewitt gewinnt mit dem frischgebackenen Vater Johannes Golla gegen Lemgo souverän. Aaron Mensing weiterhin in Tor-Laune.

Um 1 Uhr nachts in rasantem Tempo per Auto Richtung Kreißsaal der Flensburger Diako gedüst, um 4.30 Uhr seinen Sohn Bela auf dieser Welt begrüßt, um 16 Uhr seine SG Flensburg-Handewitt aufs Feld der Flens-Arena geführt und um 17.30 Uhr den 34:27 (17:13)-Heimsieg gegen den TBV Lemgo Lippe gefeiert: Johannes Golla (Foto) wird den 26. März 2023 für immer in seinem Gedächtnis behalten. Und zwar im sehr positiven Sinn.

Adrenalin und Angstgegner

„Ich bin gar nicht so müde“, meinte der SG-Kapitän nach der aufregenden Nachtschicht im Krankenhaus und der weniger dramatischen Partie um die beiden Bundesligapunkte. Wenn zu diesem Zeitpunkt mal nicht noch eine größere Dosis Adrenalin durch seine Adern floss. Jedenfalls war Johannes Golla ein glücklicher Mann – auch in sportlicher Sicht. „Wir haben das heute gut gemacht. Lemgo ist schließlich so etwas wie ein Angstgegner von uns“, meinte der Nationalspieler.

Denn anders als im Hinspiel (21:26) präsentierten sich Golla und Co. gegen die Ostwestfalen von ihrer guten Seite, hatten nach kleinen Startproblemen alles im Griff und beschenkten Jubilar Maik Machulla, der zum 300. Mal den SG-Cheftrainer gab, mit zwei Zählern.

Zwei Punkte zum Jubiläum

Damit sind die nun wettbewerbsübergreifend seit 17 Spielen ungeschlagenen Flensburger Handballer weiter ein Kandidat für die Meisterschaft und die Champions-League-Plätze und bleiben dem Spitzenquartett aus Berlin, Kiel, Magdeburg und Mannheim dicht auf den Fersen. „Ich bin zwar nicht so gut in Mathe, aber ein bisschen rechnen kann ich: Deshalb weiß ich: Das Ding vorne ist noch nicht durch“, erklärte Golla zu den Titelchancen des Tabellenfünften.

Zum Spiel: Die SG fand nach verhaltenem Start (4:5/ 10.) in die Spur und steckte auch den frühen Ausfall von Magnus Röd, der sich bei einer Abwehraktion (6. Minute) am Knöchel verletzte und erst in der Schlussphase wieder zurück aufs Feld kehrte, gut weg. Zur Pause lagen die Gastgeber dann mit vier Toren vorn.

Im zweiten Durchgang versuchten die mit zwei Ex-SG-Jugendspielern (Versteijnen und Carstensen) angetretenen Gäste, das Ruder mit der 7:6-Variante noch mal herumzureißen. Doch näher als auf vier Tore (26:22/46.) ließ die SG sie nicht mehr herankommen.

Weil besonders auf Benjamin Burics Reflexe im Tor Verlass war – und weil Aaron Mensing eine unglaubliche Wurfshow aus dem Rückraum ablieferte. Elf Versuche, elf Treffer. Der Däne aus Rinkenis (Rinkenæs) sorgte für Beifallsstürme auf den Rängen und war der überragende Mann bei den Flensburgern, die über 30:24 (54.) ihren elften Sieg im zwölften Bundesliga-Heimspiel einfuhren.

Jetzt gegen Lissabon

„Wir haben gut gespielt“, bilanzierte Mensing nach dem Abpfiff. Nach der eigenen Leistung befragt, meinte er etwas bescheiden: „Es läuft derzeit ganz gut bei mir. So macht Handballspielen Spaß.“ Das möchte der 25-Jährige auch nach der nächsten Partie, das Rückspiel im Achtelfinale der European League am Dienstag (18.45 Uhr, Liveticker auf shz.de) gegen Benfica Lissabon, sagen.

Die Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Buric (13/1 Paraden), Asmuß (ab 58.) – Golla (5), Hald (1), Kirschberger (n.e), Einarsson (1), Mensah (1), Sögard (5), Hansen, Pedersen (n.e.), Jakobsen (6/1), Semper (4), Mensing (11), L. Möller (n.e.), Lindskog (n.e.), Röd.

TBV Lemgo: Zecher, Kastelic – Hutecek (4), Brosch (3), I. Guardiola, Simak (1), Laerke (4), Schagen (1), Blaauw (1), Suton (7/1), Zerbe (1/1), Versteijnen (3), Carstensen (2), Houtepen, Oetjen.

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel. – 7m: 1:3. – Zeitstrafen: 3:3. – Zuschauer: 5933.

 

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