Handball

Emotionales Ende einer turbulenten Saison der SG Flensburg-Handewitt

Emotionales Ende einer turbulenten Saison der SG

Emotionales Ende einer turbulenten Saison der SG

Jannik Schappert
Flensburg
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Nach sechs Jahren bei der SG Flensburg-Handewitt wurde Magnus Röd verabschiedet. Foto: Marcus Dewanger

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Magnus Röd, Göran Sögard, Simon Hald, Franz Semper und Aaron Mensing haben zum letzten Mal das SG-Trikot getragen. Nach dem Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen wurde es emotional.

Diese Gänsehaut-Momente wollte keiner der 6300 Zuschauer in der Campushalle verpassen. Die Fans der SG Flensburg-Handewitt verweilten nach dem letzten Saisonspiel, das die SG mit 34:31 (17:15) gegen die Rhein-Neckar Löwen gewann, lange auf ihren Plätzen – um sich zu verabschieden. Magnus Röd, Göran Sögard, Simon Hald, Franz Semper und Aaron Mensing trugen zum letzten Mal das SG-Trikot, das Quintett verlässt den Handball-Bundesligisten im Sommer.

Besonders emotional wurde es, als die SG-Anhänger Ex-Trainer Maik Machulla feierten.

Holger Glandorf adelt Magnus Röd

Magnus Röd ließ den Satz aufleben, den er im Dezember 2016 bei seiner Vorstellung als Neuzugang ins Mikrofon gerufen hatte: „Einmal Flensburg, immer Flensburg.“ „Du hast dich in Flensburg zu einem der besten Spieler der Welt im rechten Rückraum entwickelt“, sagte Geschäftsführer Holger Glandorf. Er sei „stolz“, dass er die Schritte des Norwegers erleben durfte. Dieser geht zurück in die Heimat zu Kolstad IL.

Dorthin wechselt nach fünf SG-Jahren auch Göran Sögard, der gestern seinen 200. und letzten Einsatz für Flensburg bestritt.

Warme Wort auch für Hald, Semper und Mensing

„Ich hatte mehr Haare auf dem Kopf, als ich nach Flensburg gekommen bin. Dafür verlasse ich Flensburg mit mehr Haaren auf der Brust“, sagte Simon Hald. Der Däne war 2018 aus Aalborg gekommen, bei der SG entwickelte er sich zu einem Abwehrspezialisten von Weltformat. „Es war geil, hier zu spielen“, schwärmte Hald von der Atmosphäre in der Campushalle. Auch ihn ruft die Heimat, in Aalborg hat Hald für fünf Jahre unterschrieben.

„Unfassbaren Stolz“, das SG-Trikot zwei Jahre getragen zu haben, äußerte Aaron Mensing. „Seit dem Jahreswechsel haben wir gesehen, was für ein Riesenpotenzial du hast“, lobte Glandorf. Mensing geht für mindestens ein Jahr zu GOG, eine Rückkehr nach Flensburg scheint aber nicht ausgeschlossen zu sein.

Nachdem Franz Semper am Sonntag das 34:29 (57.) erzielt hatte, herzten ihn seine Teamkollegen. „Ich hatte hier keine einfache Zeit, aber habe mein privates Glück gefunden“, sagte der oft verletzte 25-Jährige, der sich in Flensburg verlobt hat und bald Nachwuchs erwartet. Semper geht nach Leipzig.

Positives Signal vor der Sommerpause

Das Ergebnis war an diesem Tag der Abschiede nicht so bedeutend wie sonst. Und doch war der Erfolg gegen die Löwen am Ende einer Saison, die die SG als Tabellenvierter beendet, wichtig. Profis, Fans und Verantwortliche verließen die Campushalle mit einem Lächeln im Gesicht – was nach chaotischen Wochen mit sehr negativer Grundstimmung viel wert sein kann vor der Sommerpause.

Oskar Czertowicz feiert Bundesliga-Debüt

Zum Spiel: Obwohl dem Duell die ganz große sportliche Bedeutung fehlte, zeigten beide Teams vor 6300 Zuschauern Lust auf Handball und schenkten sich nichts. Eine Rote Karte für Jannik Kohlbacher (22.), der Röd bei einer Abwehraktion im Gesicht erwischt hatte, schwächte die Löwen entscheidend. Bis zum 19:18 (34.) blieben die Gäste dran, dann zogen Johannes Golla und Co. auf 24:18 (38.) davon und brachten den Sieg ins Ziel.

Vater des Erfolgs war der bärenstarke Kevin Möller (18/1 Paraden) zwischen den Pfosten. Im Angriff übernahmen die jeweils sechsfachen Torschützen Aaron Mensing und Lasse Möller wie am Donnerstag beim HC Erlangen Verantwortung. In den Schlussminuten feierte Jugendspieler Oskar Czertowicz sein Bundesliga-Debüt.

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