Tour de France

Vingegaards Vorgänger: Karriereschub dank gelben Trikots

Vingegaards Vorgänger: Karriereschub dank gelben Trikots

Vingegaards Vorgänger: Karriereschub dank gelben Trikots

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Jørgen V. Pedersen fuhr 1986 fünf Tage lang im gelben Trikot. Hier entspannt er mit seinem Mannschaftskameraden Stephen Roche, der das Rennen im nachfolgenden Jahr gewann. Foto: Afp/Ritzau Scanpix

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Obwohl es bereits 36 Jahre zurückliegt, dass Jørgen V. Pedersen das gelbe Trikot gewann, wird er noch immer mit dem Ereignis in Verbindung gebracht.

Ganz gleich, wie lange Jonas Vingegaard das gelbe Trikot behält, hat er sich mit seinem Vorstoß bei der Tour de France in die dänische Sportgeschichte eingeschrieben.

Vingegaard ist das neueste Mitglied in einem kleinen, exklusiven Club dänischer Radrennprofis, die das berühmte gelbe Trikot erobert haben.

Jørgen V. Pedersen fuhr 1986 im gelben Trikot

Ein solches Unterfangen gerät nicht in Vergessenheit und verändert die eigene Karriere, weiß einer von Vingegaards Vorgängern, Jørgen V. Pedersen, zu berichten. Er fuhr bei der Tour de France im Jahr 1986 fünf Tage lang im gelben Trikot.

Als ich eine Etappe gewann, änderte das durchaus einiges. Aber als ich das gelbe Trikot bekam, hat sich alles radikal verändert.

Jørgen V. Pedersen, ehemaliger Radrennprofi

Im Jahr zuvor hatte er eine Etappe gewonnen. Doch diese Leistung verblich im Vergleich zu den Tagen im gelben Trikot, das für ihn vor allem aus finanzieller Sicht große Bedeutung bekam.

Alles radikal verändert

„Damals gab es eine sehr eindeutige Hierarchie mit Stars und mit Wasserträgern. Wenn man ein höheres Ansehen genießen wollte, musste man etwas gewinnen. Als ich eine Etappe gewann, änderte das durchaus einiges. Aber als ich das gelbe Trikot bekam, hat sich alles radikal verändert. Wenn ich ins Feld fuhr, machten die anderen Platz. Und ich fing an, mit Menschen zu sprechen, mit denen ich zuvor nie ein Wort gewechselt hatte. Das ist schon merkwürdig“, sagt Jørgen V. Pedersen.

Er errang das gelbe Trikot als Teil einer Ausreißergruppe, die den ganzen Weg bis ins Ziel durchhielt.

Fünf Tage in Gelb

Pedersen gewann die Etappe zwar nicht, aber dennoch ist es dieses Ereignis, das sich in der Erinnerung vieler Menschen eingebrannt hat.

Wenn ich heute bei einigen meiner guten Freunde anrufe, dann erscheint auf dem Display ihres Telefons statt meines Namens ‚Fünf Tage in Gelb‘.

Jørgen V. Pedersen, ehemaliger Radrennprofi

„Ich habe eine Tour-de-France-Etappe gewonnen, und ich habe eine Etappe auf der Strecke Paris-Nizza gewonnen. Aber wenn sich heutzutage jemand an mich erinnert, dann weil ich das gelbe Trikot errungen hatte. Wenn ich heute bei einigen meiner guten Freunde anrufe, dann erscheint auf dem Display ihres Telefons statt meines Namens ‚Fünf Tage in Gelb‘. Das ist sehr komisch, dass so etwas so lange hängen bleibt“, sagt Jørgen V. Pedersen.

Auf einen Schlag bekannt

Die Tour de France machte seinen Namen in Dänemark auf einen Schlag bekannt und das trotz wesentlich weniger medialer Aufmerksamkeit im Vergleich zu heute.

„Man kann das überhaupt nicht vergleichen. Als ich das gelbe Trikot errang, waren drei oder vier dänische Journalistinnen und Journalisten vor Ort. Die Tour wurde nicht im dänischen Fernsehen gezeigt. Sie kauften ein paar Aufnahmen, die sie am Abend senden konnten. Aber als ich das Trikot bekam, standen sofort weitere vier bis fünf Journalistinnen und Journalisten dort, und dann tauchte auch das Fernsehen auf“, erinnert sich Jørgen V. Pedersen.

Er folgt Jonas Vingegaard mit großem Interesse

Der heute 62-jährige Ex-Radrennprofi verfolgt das Tour-de-France-Abenteuer von Jonas Vingegaard mit großem Interesse.

„Dass er vergangenes Jahr Zweiter wurde, hatte niemand erwartet. Ich bin weniger überrascht darüber, wie gut er sich dieses Mal schlägt. Er hat eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Trikot den ganzen Weg bis nach Paris zu tragen“, meint Jørgen V. Pedersen.

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