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Riis träumt von Tour-Rückkehr

Riis träumt von Tour-Rückkehr

Riis träumt von Tour-Rückkehr

Kopenhagen
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Bjarne Riis hofft auf ein Comeback bei der Tour de France. Foto: dpa

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Tour-Direktor Christian Prudhomme will Polemik um den gedopten Tour-Sieger von 1996 vermeiden.

Es war in erster Linie Bjarne Riis, der in den neunziger Jahren in Dänemark die große Begeisterung für die Tour de France weckte. Nach der Dopingbeichte des  Tour-Siegers von 1996 war er bei der großen Frankreich-Rundfahrt unerwünscht, doch der 54-jährige Herninger träumt von einem Comeback als Sportdirektor beim Tour-Start 2021 in Dänemark.

„Das ist fantastisch. Das ist eine großartige Sache für Dänemark, für den dänischen Sport und für den dänischen Radsport, dass die Tour de France 2021 in Dänemark beginnt. Als Däne, als ehemaliger Eigentümer einer World-Tour-Mannschaft und als jetziger Eigentümer einer Mannschaft auf niedrigerem Niveau ist es klar, dass man von einer Teilnahme am Tour-Start in Dänemark träumt“, sagt Bjarne Riis, der mit seinem Team Waoo auf Kontinental-Niveau fährt, der dritthöchsten Kategorie im internationalen Radsport.

„Das klappt aber nicht einfach so. Das erfordert jede Menge Vorbereitung und Einsatz, damit dies machbar ist, aber ich es okay, diese Ambitionen zu haben“, so der erfahrene Sportdirektor, der mit seinem  Rennstall nicht nur den Aufstieg auf Prokontinental-Niveau schaffen muss, sondern auch von einer Wild Card der Tour-Organisatoren abhängig ist. Riis sieht seine Mannschaft derzeit als Talentschuppen, doch dies könnte sich im Laufe von zwei Jahren mit einer Finanzspritze ändern.

„Sollte ich nicht eingeladen werden oder mit einer Mannschaft teilnehmen, werde ich mich wohl an den Straßenrand stellen und mit einer kleinen Fahne schwenken, wenn die Tour-Karawane vorbei fährt“, sagt Bjarne Riis.

Tour-Direktor Christian Prudhomme im Gespräch mit dem mehrfachen Tour-Sieger Chris Froome. Foto: Jaime Reine/Ritzau Scanpix

2021 ist ausgerechnet das Jubiläums-Jahr für den Tour-Triumph von Bjarne Riis, doch der einstige Telekom-Kapitän darf nicht erwarten, dass er anlässlich des 25. Jahrestages gefeiert wird. Tour-Direktor Christian Prudhomme vermied am Rande der Pressekonferenz in Kopenhagen eine Stellungnahme zu Bjarne Riis.

„Ich bin nicht gekommen, um Polemik zu schaffen, ich möchte viel lieber nach vorne blicken. Wir sind hier, weil Dänemark eine Nation mit großer Leidenschaft für das Radfahren ist. Wir von der ASO haben keine Lust, Dinge aus der Vergangenheit wieder auszugraben und Polemik zu schaffen“, so Christian Prudhomme: „Das, was ich über Bjarne Riis meinen könnte, hat keine Bedeutung  dafür, dass wir uns auf den Start der Tour de France in Dänemark freuen.“

Im Gegensatz zu Lance Armstrong steht Bjarne Riis weiterhin in der Siegerliste der Tour de France aufgeführt.

„Wir dürfen keinen vergessen. Ich finde, dass man alle anerkennen muss, die in der Vergangenheit einen großen Einsatz geleistet haben. Ich hoffe, dass Bjarne Riis da sein wird und es genießen wird“, sagt Staatsminister Lars Løkke Rasmussen, der aber nicht erwartet, dass Bjarne Riis gefeiert wird.

Løkke Rasmussen wird in den kommenden Tagen gemeinsam mit Prudhomme die drei dänischen Etappen im Auto zurücklegen.

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