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SønderjyskE muss den Blick nach oben richten

SønderjyskE muss den Blick nach oben richten

SønderjyskE muss den Blick nach oben richten

Hadersleben/Haderslev
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Eggert Jonsson kickt seit Januar 2017 für SønderjyskE. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Foto: Karin Riggelsen

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Eggert Jonsson will nach seinem Länderspiel-Comeback für Island mit SønderjyskE im Top-6-Rennen bleiben.

Eggert Jonsson zieht nur selten die Aufmerksamkeit auf sich, verrichtet aber im Mittelfeld von Fußball-Superligist SønderjyskE die Drecksarbeit und gehört fast immer zur Stammformation. Dies ist auch in seiner Heimat nicht unbemerkt geblieben und in dieser Woche auch mit einem Nationalmannschafts-Comeback belohnt worden. 

Viereinhalb Jahre nach seinem letzten Einsatz stand der 30-jährige Isländer in der Startelf des WM-Teilnehmers, der sich in einem Testspiel im belgischen Eupen mit einem 2:2-Unentschieden gegen den WM-Gastgeber von 2022, Katar, begnügen musste. Jonsson wurde nach 62 Minuten bei einer isländischen 2:1-Führung ausgewechselt.

„Es ist immer eine Ehre, für sein Land zu spielen. Richtig überrascht war ich nicht, dass ich wieder nominiert wurde. Ich habe auf meine Chance gewartet. Ich denke, dass ich in der Vergangenheit gut gespielt und eine Chance verdient habe, aber umgekehrt hat die Mannschaft auch ihre Sache gut gemacht. Ich hoffe zumindest, dass ich mich jetzt dafür verdient gemacht habe, wieder in Betracht zu kommen“, sagt Eggert Jonsson, der seit Mai 2014, als er noch bei Belenenses in Portugal kickte, nicht mehr berufen wurde und somit den atemberaubenden Aufstieg der Isländer auf internationalem Parkett nicht mitmachen durfte. Der sensationelle Sieg im EM-Achtelfinale 2016 gegen England sowie die erstmalige WM-Teilnahme 2018 verfolgte er am Bildschirm.

„Ich hatte immer die Hoffnung, dass ich Teil davon sein konnte, aber ich hatte dabei keine gemischten Gefühle. Nur viel Freude, dass es unserer Nationalmannschaft gut ging“,  so Jonsson:  „Als ich aus der Nationalmannschaft flog, war ich zwei Jahre lang verletzt, aber das sind meine Kumpels, die in der Nationalmannschaft stehen. Der Stamm des Teams ist meine Generation, mit den meisten Spielern habe ich seit der U17 zusammengespielt. Und das macht auch den besonderen Team-Spirit der Mannschaft aus, dass wir uns so lange kennen. Ich hoffe, dass wir das Niveau halten können, obwohl wir wissen, dass es schwer werden wird.“

 

Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Den zurückgewonnenen Status als Nationalspieler könnte er nutzen, um wieder in eine größere Liga zu wechseln, wenn sein Vertrag bei SønderjyskE im Sommer ausläuft. Im Ausland spielte er bereits für Hearts of Midlothian in Schottland, Wolverhampton Wanderers, Charlton Athletic und Fleetwood Town in England sowie für Belenenses in Portugal und FC Vestsjælland in Dänemark.

„Daran habe ich noch keinen Gedanken verschwendet. Ich bin glücklich, wo ich bin, blicke aufs nächste Spiel und verfolge das Ziel, in den letzten Spielen des Jahres einen so guten Finish  wie möglich hinzulegen“, sagt Eggert Jonsson vor dem Heimspiel am Sonntag ab 16 Uhr gegen Brøndby IF.

Danach folgen noch zwei weitere Heimspiele gegen den FC Nordsjælland und FC København, dazwischen noch ein Auswärtsspiel gegen Hobro, bevor es in die Winterpause geht.

„Wir haben noch einige harte Aufgaben vor uns, darunter auch ein FCK-Spiel, aber wir befinden uns in einer guten Position und müssen weiter das tun, was wir zuletzt getan haben. Wir müssen eher den Blick nach oben als nach unten richten. Wir wissen, dass ein, zwei schlechte Ergebnisse vieles ändern können, aber sollte dies eintreten, würden wir nicht in Panik verfallen, denn wir wissen, wie schnell die Dinge sich wieder ändern können. Ich habe die Hoffnung, dass wir uns bis zur Winterpause im Rennen um die Top-6-Platzierungen halten können“, sagt der Mittelfeldspieler, der sich gern an den 4:2-Hinspielsieg in Brøndby zurückerinnert: „Ich bin mir sicher, dass die Brøndby-Kicker dieses Spiel auch nicht vergessen haben, und ich bin mir sicher, dass wir nicht wieder so einfach zu unseren Chancen kommen werden. Ich denke aber, dass wir wissen, wo Brøndby verwundbar ist.“ 

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