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Kanstrup: „Jetzt stehe ich in der Pflicht“

Kanstrup: „Jetzt stehe ich in der Pflicht“

Kanstrup: „Jetzt stehe ich in der Pflicht“

Hadersleben/Haderslev
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Pierre Kanstrup nach der Niederlage in Brøndby. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Das Pokalfinale ist ein Traum, den er sich gemeinsam mit SønderjyskE erfüllen will, doch das alles überschattende Ziel ist der Klassenerhalt. Hier will der 31-Jährige seine Erfahrung im Abstiegskampf einbringen.

Der ewige Abstiegskandidat, der es einfach nicht fertig bringt abzusteigen, ist wieder einmal in Abstiegsgefahr geraten. Der Klub an sich, der sich mit einem teureren Kader in eine andere Richtung bewegen wollte, hat reichlich Erfahrung in Sachen Abstiegskampf, viele der Spieler allerdings nicht. Gefragt sind in dieser Situation alte Hasen wie Johan Absalonsen und Pierre Kanstrup, die die einzig verbliebenen sind, die auch die harten Jahre durchgemacht haben.

„Die Kultur ist weiterhin da, aber viele der Spieler standen noch nie in einer solchen Situation. Das hatte ich auch nicht, als ich das erste Mal hier war. Da haben mich einige erfahrene Spieler an die Hand genommen. Jetzt stehe ich in der Pflicht. Ich fühle die Verpflichtung, das Gleiche zu tun, und den jüngeren Spielern die Richtung vorzugeben, damit wir Ende Juli weiter eine Superliga-Mannschaft haben“, sagt Pierre Kanstrup zum „Nordschleswiger“.

Der 31-Jährige trug in seiner ersten Zeit bei SønderjyskE von Anfang 2013 bis Mitte 2017 lange Zeit die Kapitänsbinde und ist nach seiner Rückkehr im Winter wieder in die Kapitäns-Gruppe eingetreten. Als einer der Leitwölfe fordert er nun dazu auf, in der bevorstehenden Abstiegsgruppe die Hemmungen ein wenig über Bord zu werfen.

Pierre Kanstrup (rechts) freut sich über das Tor von Joao Pereira gegen Silkeborg. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

„Die Ausgangsposition könnte besser sein, aber es ist schwer, die Dinge zu ändern. Wir müssen die Situation annehmen. So wie ich es sehe, haben wir nicht viel zu verlieren, sondern alles zu gewinnen“, meint Pierre Kanstrup über den Fünf-Punkte-Rückstand auf Lyngby in der Abstiegsrunde: „Der Ausgangspunkt ist der, dass wir am Ende zwei Schicksalsspiele um den Klassenerhalt absolvieren müssen. Wir können aber von mehr träumen. Silkeborg ist weit hinter uns und muss es auch bleiben, aber wir wollen die Jagd nach Lyngby aufnehmen. Das ist nicht unmöglich. Gewinnen wir das erste Spiel, haben wir wieder den Anschluss gefunden.“

SønderjyskE ist seit fünf Spielen ohne Sieg und tut sich ganz offensichtlich schwer, die engen Spiele zu eigenen Gunsten zu entscheiden.

„Wir müssen die Handbremse ein wenig lockern. Wir haben als Mannschaft einen Plan, aber unsere Individualisten müssen die Möglichkeit haben, ein wenig aus dem Konzept auszubrechen. Wir haben uns in den letzten beiden Spielen zu sehr im Rahmen gehalten. Es fehlt ein wenig die Ungezwungenheit“, so der Abwehrchef.

 

Sebastian Mielitz absolvierte 103 Superliga-Spiele für SønderjyskE. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Vor der Brust steht aber erst das Pokal-Halbfinale am Mittwoch ab 18 Uhr im Sydbank Park gegen AC Horsens. Wenige Tage vor dem ersten Abstiegskrimi gegen Lyngby eher ein Störfaktor, aber gleichzeitig die große Chance, erstmals in ein Pokalfinale einzuziehen, nachdem man bei den beiden bisherigen Halbfinal-Teilnehmen am FC København bzw. FC Vestsjælland gescheitert war.

„Es ist weiterhin eine einzigartige Möglichkeit. Das Pokal-Halbfinale ist wahnsinnig wichtig, und danach ist das Lyngby-Spiel wahnsinnig wichtig. Der Klassenerhalt ist das alles überschattende Ziel, aber ich bezweifle, dass das Spiel am Mittwoch die nächsten sechs Spiele in der Abstiegsrunde definieren werden“, sagt der 31-Jährige: „Es mag sein, dass es nicht ohne Einwirkung auf die folgenden Spiele bleibt, aber ein Sieg am Mittwoch würde uns einen Energieschub geben, der die mögliche Müdigkeit in den Hintergrund schieben würde.“

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