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Ärger zwischen Spielerkader und Sportdirektor

Ärger zwischen Spielerkader und Sportdirektor

Ärger zwischen Spielerkader und Sportdirektor

Fredericia
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Abdulrahman Taiwo ist in den U19-Kader von SønderjyskE geschickt worden. Kapitän Marc Dal Hende und seine Mannschaftskameraden stehen hinter dem Nigerianer. Foto: Kent Rasmussen/Gonzalez Photo/Ritzau Scanpix

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Die SønderjyskE-Fußballer sind nach drei Spielen ohne Sieg wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt, doch trotz des Erfolgserlebnisses war die Freude nach Schlusspfiff getrübt. Misstöne gibt es zwischen dem Spielerkader und dem Sportdirektor. Esben Hansen spricht von „Unehrlichkeit“.

Die Stimmung war spürbar angespannt, obwohl die SønderjyskE-Fußballer wenige Minuten zuvor mit einem 3:1-Sieg gegen den FC Fredericia die Talfahrt der vergangenen Wochen gebremst hatten. Die Freude war getrübt. Zwischen Spielerkader und den Verantwortlichen von SønderjyskE gibt es Ärger und Misstöne, vielleicht sogar ein Zerwürfnis.

Der Kapitän stellte mit versteinerter Miene kurz und knapp fest, dass er sich nach einer passiven ersten Halbzeit über einen Auftritt mit viel Power in der zweiten Hälfte freue, hatte aber was ganz anderes auf dem Herzen.

„Diesen Sieg widmen wir Taiwo. Darüber hinaus haben wir keinen Kommentar“, sagte Marc Dal Hende zum „Nordschleswiger“ und ging wieder in die Umkleidekabine.

In die U19 abgeschoben

Die Verantwortlichen von SønderjyskE haben in der abgelaufenen Sommertransferperiode vergeblich versucht, Stürmer Abdulrahman Taiwo an einen anderen Verein abzugeben. Der 24-jährige Nigerianer steht noch bis zum Sommer 2025 unter Vertrag und ist nun von der Vereinsführung in den U19-Kader abgeschoben worden. Im Ausland kein unüblicher Schritt, aber hierzulande geschieht dies nur selten. Darauf haben die Mannschaftskameraden mit Unverständnis und Unmut reagiert.

„Wir haben Taiwo in die U19 geschickt. Es ist unsere Einschätzung, dass es im Augenblick das Beste für die erste Mannschaft von SønderjyskE ist, dass er nicht zum Kader gehört“, sagt Sportdirektor Esben Hansen zum „Nordschleswiger“.

„Die Entscheidung hat nichts mit seinem Einsatz auf dem Trainingsplatz zu tun, aber es hat einige Fälle von Unehrlichkeit von Taiwo und dessen Agenten gegeben. Wir haben uns dazu gezwungen gesehen, hier durchzugreifen, denn das wollen wir uns nicht gefallen lassen“, so Esben Hansen: „Das ist eine außergewöhnliche Entscheidung, und es ist ein Mittel, das wir nicht gerne eingesetzt haben und auch nicht in großem Umfang tun werden, hoffentlich nie wieder. Aber das ist das einzige Mittel, das wir haben.“

Machtwort vom Sportdirektor

Der Sportdirektor will nicht darauf eingehen, um welche „Unehrlichkeiten“ es sich handelt.

„Das ist eine personelle Angelegenheit, das kann ich weder extern noch intern erläutern. Es ist aber eine vollständig legitime Entscheidung der Vereinsführung“, sagt Esben Hansen und zeigt Verständnis für die scharfe Reaktion der Spieler: „Ich finde es gut. Solidarität ist sympathisch, aber ich habe den Spielern auch gesagt, dass die Einwände zur Kenntnis genommen worden sind, aber dass es nicht die Entscheidung der Spieler ist, wie die Angestellten bei SønderjyskE behandelt werden.“

Auf die Frage, ob die Differenzen zwischen Spielerkader und Vereinsführung zu einem Zerwürfnis wachsen können, antwortet der Sportdirektor: „Nein, nicht von meiner Seite aus. Wir haben uns das angehört, was die Spieler zu sagen hatten, es ist aber wichtig zu verstehen, wer die Entscheidungen trifft.“

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