Eishockey

SønderjyskE hat sich selbst ein Bein gestellt

SønderjyskE hat sich selbst ein Bein gestellt

SønderjyskE hat sich selbst ein Bein gestellt

Woyens/Vojens
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Cameron Brown mit einem Schussversuch gegen Samu Perhonen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Der Traum vom ersten dänischen Meistertitel seit 2015 ist ausgeträumt. Die Eishockeyspieler von SønderjyskE sind überraschend bereits im Playoff-Viertelfinale gescheitert, können sich das Fiasko gegen die Odense Bulldogs aber nur selbst zuschreiben. Der Ernst der Lage ging den Hellblauen zu spät auf.

Um 22.42 Uhr am Freitagabend war die Saison der Eishockeyspieler von SønderjyskE vorbei. Ein Schlenzer durch Freund und Feind überraschte Torwart Patrick Galbraith und flog ins Netz zum 1:0-Sieg der Odense Bulldogs. Mehr als drei Stunden nach Anpfiff hatte der krasse Außenseiter in der zweiten Minute der zweiten Verlängerung die faustdicke Überraschung perfekt gemacht. 

Die Nummer sieben der regulären Saison hatte die Nummer zwei im siebten und entscheidenden Playoff-Viertelfinale rausgeworfen. SønderjyskE hatte an diesem Abend die Niederlage nicht unbedingt verdient gehabt, kann sich aber das Ausscheiden nur selbst zuschreiben. Zu spät ist dem Favoriten der Ernst der Lage aufgegangen, und mit dem Aus vor Augen hatten die Hellblauen ihre Nerven nicht im Griff und haben sich selbst ein Bein gestellt.

SønderjyskE hatte sich selbst in die Position gebracht, dass ein einziges Zufallstor über Viertelfinal-Aus oder Halbfinal-Einzug entscheiden würde. Der Titelanwärter hatte die drei Auswärtsspiele leichtfertig hergeschenkt, die Auftritte in Odense war bestenfalls halbherzig, über weite Strecken ohne Energie und Einsatzbereitschaft.

 

Mit 3.917 Zuschauern war die Frøs Arena so gut besetzt wie lange nicht mehr. Foto: DN

An Einsatz mangelte es in Spiel sieben nicht, vielmehr an Abgeklärtheit. SønderjyskE konnte aus der immer deutlicher werdenden Überlegenheit in den ersten beiden Dritteln kein Kapital schlagen. Pech hatten die Gastgeber beim  Lattenkracher von Andreas Holzmann (13.), im Powerplay fehlte aber die zündende Idee und fünf gegen fünf wurde es zu selten richtig gefährlich.

Die Angst vor dem Ausscheiden wurde immer größer. Die Gastgeber wurden im Schlussdrittel immer nervöser, die Angriffsbemühungen zaghafter. Odense hatte im letzten Drittel mehr vom Spiel. Die Verlängerung war reine Nervensache, aber völlig unverdient war es nicht mehr, dass die Bulldogs nach mehr als 81 Minuten effektive Spielzeit jubeln durften.

Bezeichnenderweise war es ein Powerplay-Tor. Das Überzahl-Spiel war eines der großen Unterschiede in dieser Viertelfinal-Serie. Die Bulldogs waren ungemein effektiv, SønderjyskE keineswegs. 

15 Tore in 7 Playoff-Spielen sind auch viel zu wenig. Die magere Torausbeute sind nicht nur den blassen Legionären zuzuschreiben, auch die einheimischen Stürmer haben in den Playoffs enttäuscht. Yannick Vedel hat als einziger dänischer Stürmer ein Tor erzielt.

 

 

SønderjyskE - Odense Bulldogs (0:0,0:0,0:0) 0:1 n.V.

0:1 Mark Auch (81:41/5 gegen 4).

Zeitstrafen: SE 5x2 – Odense 7x2 Minuten. Schiedsrichter: Niclas B. Lundsgaard/Martin Theiltoft Christensen. Zuschauer: 3.917.

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