Stadtentwicklung

Nørager droht Stempel „hartes Ghetto“

Nørager droht Stempel „hartes Ghetto“

Nørager droht Stempel „hartes Ghetto“

Sonderburg/Sønderborg
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Ein Wohnblock am Søstjernevej Foto: Sara Wasmund

Trotz einer guten Entwicklung auf Søgræsvej und Nørager droht dem Wohnviertel der Stempel „hartes Ghetto“. Schlimmstenfalls müssen Blöcke abgerissen werden.

Seit mittlerweile vier Jahren „klebt" an den Sonderburger Wohngebieten Søstjernevej und Nørager beim dänischen Transport- und Wohnungsministerium der Ghetto-Stempel. 

„Dabei geht es dort in die richtige Richtung. Aber wenn wir im kommenden Jahr erneut als Ghetto abgestempelt werden, dann werden die Gebiete als ‚hartes Ghetto‘ (hård ghetto) eingestuft. Das erfordert einen radikaleren Einsatz und vielleicht müssen wir dann sogar einige Gebiete abreißen“, so der Sonderburger Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) nach der jüngsten Sitzung im Ökonomieausschuss.

Die Verschärfung ist laut Lauritzen quasi unumgänglich. Die Wohngebiete werden am 1. Dezember immer nach den Zahlen vom Januar eingestuft. 

Das erfordert einen radikaleren Einsatz und vielleicht müssen wir dann sogar einige Gebiete abreißen.

 

Erik Lauritzen, Bürgermeister

Laut Analyse von Januar 2019 liegt unter anderem die Arbeitslosigkeit der dort lebenden Bürger bei 44,7 Prozent. 67 Prozent der dort lebenden Bürger haben einen nicht-westlichen Ursprung.

1,81 Prozent sind vorbestraft, 75,6 Prozent haben nur die Grundschule besucht und bei 60,9 Prozent der dortigen Bewohner liegt das Einkommen unter dem durchschnittlichen Bruttoeinkommen der Region.

Viele Bürger im Vorruhestand

„Dort befinden sich nun mal viele Bürger im Vorruhestand. Wir haben Mentoren eingestellt und wir behalten die leeren Wohnungen im Auge. Die Wohnungen sind gut und ein Abriss wäre völlig unsinnig. Wird es ein ,schweres Ghetto’, dann werden wir eine Dispensation beantragen“, so Erik Lauritzen. 

Bei einer solchen Dispensation wird die Kommune auf alle die schon in Angriff genommenen Maßnahmen und die guten Ergebnisse aufmerksam machen. Gleichzeitig soll der Dialog mit dem Wohnungsbauverein, Sønderborg Andelsboligforening, noch intensiviert werden. 

 

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