Deutsche Minderheit

Mach mit, wenn Peter mehr aktiviert als nur die Muskeln

Mach mit, wenn Peter mehr aktiviert als nur die Muskeln

Mach mit, wenn Peter mehr aktiviert als nur die Muskeln

Sonderburg/Sønderborg
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Peter Feies leitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim wöchentlichen Training an. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Wer beweglich und gesund bleiben will, ist beim Sitztraining im Mariaheim bestens aufgehoben. Jede Woche werden zum Wohl der Einzelnen fördernde Übungen im Sitzen und im Stehen gemacht. Es gibt noch Platz für weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

„Hinterher geht es einem einfach besser. Die Übungen tun gut. Peter weiß, was er macht.“ Die Teilnehmerinnen am Sitztraining im Mariaheim sind nach einer Stunde konzentriertem Training mal wieder davon überzeugt, dass dem Körper mit gezieltem Training auf die Sprünge geholfen wird.

Egal, ob es Probleme mit der Balance, dem Geh- oder Stehvermögen oder der Beweglichkeit der Arme gibt – das wöchentliche Training mit Peter Feies, Sportlehrer des Deutschen Jugendverbands für Nordschleswig, hilft den Anwesenden, beweglich zu bleiben.

 

Peter Feies kontrolliert laufend, ob die Teilnehmerinnen die Übungen korrekt ausführen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Regelmäßig mit dabei sind unter anderem die Mariaheim-Bewohnerinnen Hilde Christiansen und Anne Dehn. „Das ist seit 2020 mein Fitnessprogramm. Ich gehe vom Strandvej hierher. Sitzgymnastik ist einfach gut. Hier werden bestimmte Muskeln bewegt“, so Anne Dehn. „Er setzt unsere Knochen in Gang“, pflichtet ihr Hilde Christiansen bei.

„Heute ist Tanzen angesagt“

Der Trainer Peter Feies leitet das Training an diesem Freitagvormittag mit einer Überraschung ein.

„Heute ist Tanzen angesagt“, meint er – und musste verschmitzt lachen. Trotz einer früheren Freundin, die eine professionelle Rock’n’Roll-Tänzerin war, sei das Tanzen nie seine Spitzenkompetenz gewesen. „Ich bin ein Ballsportler. Torwart“, verrät er.

Beim Sitztraining wird nicht nur auf einem Stuhl trainiert. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Dann geht es los. Mit dem korrekten Atmen. Warum ist das Atmen durch die Nase dem Luftholen mit dem Mund vorzuziehen? Das wissen nun die anwesenden fünf Frauen des Sitztrainings.

Mit 25.000 Atemzügen am Tag wird der erwachsene Mensch mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt. Bei der Mundatmung gehen die Experten von schädigenden Einflüssen aus. Die Atemluft gelangt ungefiltert in die Lunge.

Hedvig Andersen und Ute Simon machen ihre Dehn-Übungen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Drei Minuten werden wir jetzt fünf Sekunden lang ein- und dann fünf Sekunden lang ausatmen. Nur durch die Nase“, so Peter Feies. Ein langes Ausatmen ist viel wichtiger als intensives Einatmen.

Training – an der Nase lang

Anschließend dürfen die Teilnehmerinnen – Männer sind ebenfalls herzlich willkommen – unter anderem auf der Stelle stehen und gehen. Die Hände zur Faust ballen, mit dem Fuß kreisen und Arme ausstrecken. Sich mit den Augen auf einen Punkt konzentrieren und den Kopf drehen, eine Augenmassage und auch das Gleichgewicht wird mit Übungen trainiert.

Die „Muckis“, die Armmuskeln, werden mit dem grünen Plastikband aktiviert. „Runter mit den Schultern“, warnte der Trainer, der gelegentlich zu einer Teilnehmerin geht, um diese fürsorglich zu korrigieren.

Die grünen Bänder sind wichtige Werkzeuge. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Mariaheim-Bewohnerin Hedvig Andersen kann die Aufforderungen des Trainers nicht immer verstehen, weil sie nicht fließend Deutsch spricht. Sie erhält von ihrer „Nachbarin“ beim Training, von Hilde Christiansen, eine Übersetzung.

Das Training wird mit einer Hausaufgabe abgeschlossen. Die Teilnehmerinnen müssen jeden Tag fünf Minuten fünf Sekunden ein- und fünf Sekunden lang wieder ausatmen. Natürlich nur durch die Nase.

Das Training beginnt immer freitags um 10.30 Uhr. Organisator ist der Sonderburger Frauenbund. Die Teilnahme kostet 25 Kronen, alle sind willkommen.

Ute Simon macht mit. Foto: Ilse Marie Jacobsen
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