Wirtschaftsleben

Eisbude an der Promenade: Für Tom ein Volltreffer

Die erste Saison an der Promenade war ein Volltreffer

Die erste Saison an der Promenade war ein Volltreffer

Sonderburg/Sønderborg
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Tom Holden Jensen vor dem Eis- und Grillkiosk Promenaden Foto: Karin Riggelsen

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Tom Holden Jensen hat seinen Abschied vom Nachtleben in Sonderburg ganz und gar nicht bereut. Der Kiosk am Wasser brummt. Doch das nächste Projekt, ein Kiosk in Ballebro, verzögert sich.

Tom Holden Jensen (41) hat schon immer seinen rechten Fuß auf dem Gaspedal gehabt. Was bei dem gelernten Elektriker im jungen Alter von 19 Jahren mit einem nächtlichen Discjockey-Job beim einstigen Tanzlokal „Buddy Holly“ begann, sollte bei ihm zu einer langen Karriere im Restaurationsgewerbe in Sonderburg werden. Am Alsensund hatte er als Partner des dänischen Zusammenschlusses „Restaurations Kompagniet“ die Verantwortung für SKAAL, Heidi’s Bierbar, Lola Club und Rabalder Bar und eine Bar in Tondern (Tønder).

Im vergangenen Jahr zog er nach Jahrzehnten im Nachtgewerbe dann die Bremse. Seine Freundin Julie und die beiden Kinder Viggo (5) und Liv (1) sollten mehr von ihm als Partner und Papa haben. „Man muss anhalten, wenn der Zeitpunkt stimmt. Und das tat die Uhr bei mir“, so Tom Holden Jensen.

28.000 lokale Würstchen 

Der 41-Jährige übernahm im April 2022 die Eis- und Grillbude „Promenaden“ mitten im Sonderburger Hafen. „Ich habe damals nach neuen Möglichkeiten Ausschau gehalten und dann kam das. Das passte einfach perfekt“, stellt er fest, während er am Freitag mit dem Besen vor dem Gebäude zwischen den Tischen und Bänken fegt. Trotz kühler Temperaturen und Schneegestöber am Donnerstag hat Tom Holden Jensen sich entschlossen, die Saison zu eröffnen.

„Ostern ist dieses Jahr ziemlich früh und deshalb habe ich mich für diesen Termin entschieden. Dann können die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gut in die Saison eingearbeitet werden“, sagt der Kioskbetreiber. Promenaden beschäftigt 30 bis 35 Personen.

Signe Lassen ist die Leiterin des Promenaden. Foto: Karin Riggelsen

Seine erste Saison nennt er selbst „supergut“. Im vergangenen Jahr wurden 28.000 Würstchen vom hiesigen „Rønhaveslagteren“ an hungrige Kundinnen und Kunden gereicht. Ein Drittel der Gäste am Hafen Sonderburgs sind seiner Einschätzung nach deutsche Touristen.

Keep it simple

„Jetzt funktioniert es mit meinem Familienleben. Es ist immer gut, wenn alle abends zufrieden sind“, stellt der Kiosk-Besitzer fest. Nach seiner Übernahme des Kiosks in Sonderburg hat Tom Holden Jensen nur wenig geändert. Er hat lediglich den Hafen-Dog abgeschafft. „Für mich ist ’Keep it simple’ am besten“, meint er.

Ostern ist dieses Jahr ziemlich früh, und deshalb habe ich mich für diesen Termin entschlossen. Dann können die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gut in die Saison eingearbeitet werden.

Tom Holden Jensen, Sonderburg

Promemaden ist nur ein Teil seines neuen Arbeitsfelds. In Ballebro soll er in dieser Saison ebenfalls einen neuen Kiosk betreiben. Die Einrichtung zögert sich im Augenblick wegen noch fehlendem Inventar ein wenig hinaus.

Er zog ins Domicilet

Tom Holden Jensen hat seinen Arbeitsplatz vom Eigenheim in Höruphaff (Høruphav) zum „Domicilet“, dem gemeinsamen Geschäftssitz lokaler Unternehmen am Ellegaardsvej, verlegt. Neben den Kiosken ist er jedes Jahr der Mann hinter dem Ringreiterspektakel „Hesteskoen“ und einer Bar beim Nordals Festival. Ein paar neue Projekte in einem anderen Rahmen behält er noch für sich.

Tom Holden Jensen Foto: Karin Riggelsen

„Für mich ist es einfach wichtig, dass ich meine Arbeitszeit selbst bestimmen kann. Ich lege großen Wert auf Flexibilität“, sagt er lächelnd. Er genießt es, dass er es morgens mit den beiden Kindern ruhig angehen lassen kann, bevor er Viggo im deutschen Kindergarten Arnkilgade abliefert.

Er brennt für die Politik

Tom Holden Jensen hat zwei Perioden lang für die Partei Venstre im Sonderburger Stadtrat gesessen. Bei der vergangenen Kommunalwahl ging er für die Schleswigsche Partei an den Start. Ihm fehlten lediglich drei Stimmen, um sich erneut auf einen Stuhl im Stadtratssaal setzen zu können. „Ich brenne für die Politik, aber ich setzte jetzt ganz auf die Familie. Wenn ich politisch überall mitmischen möchte, dann würde ich abends viel weg sein“, ist er sich sicher.

Aber ganz hat er seine Nachtaktivitäten dann doch nicht abgeschafft. Er zieht gelegentlich immer noch als DJ durch die Lande. Aber die zu späten Dienste vermeidet der Papa. „Es ist schon ein Unterschied, ob man um 2 Uhr oder um 5 Uhr nach Hause kommt“, meint er.

Signe Lassen und Tom Holden Jensen vor dem Kiosk Promenaden Foto: Karin Riggelsen
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