Behandlungsangebot

Bei Schmerzen sind 45 Kilometer Fahrt egal

Bei Schmerzen sind 45 Kilometer Fahrt egal

Bei Schmerzen sind 45 Kilometer Fahrt egal

Höruphaff/Høruphav
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Silvia Hummel fährt wegen ihrer Fersen nach Höruphaff. Physiotherapeut Martin Prokopek behandelt aber auch ihre Schulter, die ihr Probleme bereitet. Foto: Karin Riggelsen

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Der lange Weg lohnt sich: Silvia Hummel fährt gern von Apenrade nach Höruphaff, um dort ihren Fersen helfen zu lassen, die nach Achillessehnen-Operationen geschwollen sind.

Die Apenraderin Silvia Hummel nimmt regelmäßig lange Fahrten von Apenrade (Aabenraa) auf die Insel Alsen (Als) in Kauf, um ein spezielles Behandlungsangebot anzunehmen. Der Hintergrund: Für die 61-Jährige wurden ihre Achillessehnen zu einem großen Problem. 2021 wurde sie erst an der Ferse des einen Fußes, am 6. Dezember an der gleichen Stelle des anderen Fußes an der Achillessehne operiert. Silvia Hummel ist keine Sportlerin. Aber ihre Achillessehnen waren zu kurz und daher überanstrengt.

Die über die Jahre entstandenen Knochen-Bildungen am Ende der Sehnen wurden mit Hammer und Meißel zertrümmert. Anschließend gab es beim ersten Fuß ein gezieltes Rehabilitationstraining, das drei bis vier Monate dauerte. Beim zweiten Fuß wurde das Training wegen der Corona-Pandemie schon nach zwei Monaten abgebrochen.

Füße taten sehr weh

Für Silvia Hummel wurde die Zeit nach den Operationen trotz Trainings sehr schmerzhaft. „Mir taten die Füße so unglaublich weh. Nach einer Operation gibt es jedes Mal Narben. Aber bei mir war an der Rückseite des Fersenbeins alles schwer geschwollen. Je länger ich alles ignorierte, desto schlimmer wurde es“, sagt sie.

 

Stoßwelle hilft den geschwollenen Fersen. Foto: Karin Riggelsen

Die Schwellung des Narbengewebes sorgte dafür, dass die Lymphflüssigkeit nicht mehr abfließen konnte und sich staute. Für Silvia Hummel wurde es eine unglaublich schmerzhafte Sache: „Ich hatte höllische Schmerzen.“

Sie kann wieder lachen

Aber das war einmal. Silvia Hummel hat inzwischen wieder gut lachen. Hilfe fand sie weit weg von Apenrade: in Höruphaff auf Südalsen.

Sie fuhr zu der noch relativ jungen Klinik „Fysio Performance 360“ am Kallehave in Höruphaff. Seit mittlerweile anderthalb Jahren bietet dort Physiotherapeut Martin Menzer Prokopek Jensen Patientinnen und Patienten gezielte Behandlungen mit modernsten Maschinen an.

Ob Stoßwelle (Shockwave), Magnetolith oder Druckwelle – bei Martin Prokopek und seinen beiden Kolleginnen Sanne Menzer und Nathalie Kimberly Paulsen wird mithilfe der neuesten Technik gegen Schmerzen und Schwellungen gekämpft.

Mir taten die Füße so unglaublich weh. Nach einer Operation gibt es jedes Mal Narben. Aber bei mir war an der Rückseite des Fersenbeins alles schwer geschwollen.

Silvia Hummel, Apenrade

Silvia Hummel haben die Stoßwellentherapie (ESWT) und Magnetolith schon nach der ersten Behandlung ein besseres Leben beschert. „Die Schwellung war bedeutend kleiner geworden, und ich konnte sogar die Achillessehne wieder sehen“, meint sie lächelnd.

Gewebe wird repariert

Mit ESWT wird schon seit Jahren in Deutschland behandelt. Stoßwellen sind hochenergetische Druckwellen, die Schallwellen ähnlich sind. Sie sollen unter anderem das Knochenwachstum sowie die Bildung neuer Blutgefäße anregen. Außerdem sollen die Schallwellen die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und anderen biologisch aktiven Eiweißen fördern und dadurch Selbstheilungsprozesse des Körpers aktivieren und unterstützen. Geschädigtes Sehnengewebe soll dadurch „repariert" und eine lokale Entzündung geheilt werden.

Martin Prokopek behandelt Silvia Hummels Fersen. Foto: Karin Riggelsen

„Anfangs wurde diese neue Technologie nur bei Sportpferden angewandt, dann bei Elitesportlern. Heute können alle mit diesen Maschinen behandelt werden. Wenn der Physiotherapeut über solche verfügt“, so Martin Menzer Prokopek Jensen. Auch bei seinem früheren Arbeitgeber in Sonderburg hat er mit diesen Geräten gearbeitet, die nicht zuletzt auch Sportlerinnen und Sportlern eine Hilfe bieten.

Physiotherapeut bei SønderjyskE

Prokopek ist ausgebildeter Physiotherapeut und persönlicher Trainer, der sich besonders auf Probleme mit Hüfte, Leiste und Knie spezialisiert hat. Er war selbst ein begeisterter Fußballspieler und jahrelang Trainer bei Egen UI’s Jütlandserieteam. Neben einer Anstellung bei einem Physiotherapeuten in Sonderburg war er unter anderem Physiotherapeut bei der damaligen Superliga-Truppe von SønderjyskE.

Martin Menzer Prokopek Jensen im Wartebereich seiner Klinik an der Adresse Kallehave 24 in Höruphaff Foto: Karin Riggelsen

Die Stoßwellentherapie ist nicht zuletzt sehr effektiv bei Fußwunden bei Diabetikern. So hat Martin Prokopek unter anderem eine sehr tiefe Wunde unter dem einen großen Zeh eines Mannes behandelt. Statt Amputation, was die schlimmste Konsequenz gewesen wäre, schloss sich das tiefe blutige Loch mithilfe von Stoßwellen wieder.

Der Physiotherapeut in Höruphaff hat die Wunde vor und nach den Behandlungen mit der Stoßwellen-Maschine fotografiert.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“