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Viel Frust bei Thomas Mogensen

Viel Frust bei Thomas Mogensen

Viel Frust bei Thomas Mogensen

Sonderburg/Sønderborg
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Drunter und drüber ging es bisher in der laufenden Saison für die SønderjyskE-Handballer. Foto: Karin Riggelsen

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Der Saisonstart ist bei den SønderjyskE-Handballern nicht nach Wunsch gelaufen und auch die Kaderplanung gestaltet sich schwierig, obwohl angekündigt worden ist, dass künftig viel mehr Geld in die hellblaue Handball-Mannschaft gesteckt wird.

Das hatten sich die Verantwortlichen von SønderjyskE anders vorgestellt. Die hellblauen Handballer waren mit dem Ziel in die Saison gegangen, das Tor zur Meisterschafts-Endrunde wieder aufzustoßen. Doch nach einem Drittel der Saison gehören sie mit drei Siegen und sechs Niederlagen zur unteren Tabellenhälfte.

„Wir haben die drei Spiele gewonnen, die wir von der Papierform her auch gewinnen mussten, aber sonst nichts. Wir sind einige Male nah dran gewesen, aber wir sind ein paar Punkte davon entfernt, zufrieden sein zu können“, sagt SønderjyskE-Sportmanager Thomas Mogensen zum „Nordschleswiger“.

Die Hellblauen sahen bei der 31:34-Schlappe am Freitagabend bei TTH Holstebro keineswegs wie ein Endrunden-Teilnehmer aus. SønderjyskE lag beim Fast-Absteiger der vergangenen Saison in der ersten Halbzeit bereits mit 13:22 und kurz vor Schluss noch mit 27:34 hinten.

 

Thomas Mogensen ist vom Spielfeld in die Vereinsführung von SønderjyskE gewechselt. Foto: Karin Riggelsen

„Das Spiel in Holstebro hat uns sehr enttäuscht. Nach der ersten Halbzeit war das Spiel schon gelaufen. Das war weit weg von dem, was wir sein wollen. Das darf uns nicht noch einmal passieren, denn sonst fragt man sich langsam, ob es Sinn macht, woran wir im Alltag arbeiten, wenn man solche Aussetzer haben kann. Wir kamen mit einem guten Erlebnis im Gepäck aus dem Aalborg-Spiel, aber mit einer guten Leistung gegen einen guten Gegner können wir nichts anfangen, wenn wir im darauffolgenden Spiel dann völlig auseinanderbrechen“, so der Sportmanager.

Die Beute erlegen

„Es sind in den Jahren, die ich jetzt bei SønderjyskE bin, dieselben Kinderkrankheiten, die wir mit uns herumschleppen. Wenn wir unser Topniveau erreichen, sind wir richtig gut, aber wenn nicht, dann sind wir richtig schlecht. Und die erste Halbzeit gegen Holstebro tut richtig weh“, sagt Thomas Mogensen, der sich aber auch über die vielen vergebenen Möglichkeiten ärgert, in den Spielen, die auf der Kippe standen.

„Es fehlt in gewissem Maße die Abgeklärtheit und der Siegerinstinkt. Wenn man zehn Minuten vor Schluss mit fünf Toren Unterschied führt, dann muss man die Beute erlegen und den Sack zu machen, egal ob der Gegner jetzt Lemvig oder BSH heißt“, meint der Sportmanager.

Null Punkte sprangen in den drei Spielen im Oktober heraus. Nicht weniger als sieben Begegnungen stehen im November vor der Brust, und zwar gegen Ribe-Esbjerg, KIF, Nordsjælland, Lemvig-Thyborøn, Skanderborg-Aarhus, Skjern und Bjerringbro-Silkeborg.

 

Noah Gaudin verlässt SønderjyskE zum Saisonende. Prominente Neuzugänge gibt es noch nicht. Foto: Karin Riggelsen

„Ich kann mit aller Deutlichkeit versprechen, dass wir die Endrunde noch keineswegs aufgegeben haben. Die nächsten Spieltage werden aber definieren, wie die Saison für uns aussehen wird. Entweder sind wir wieder vollkommen im Rennen oder es sieht wirklich schwierig aus“, so der Sportmanager.

Allein das Erreichen der Meisterschafts-Endrunde sieht in der laufenden Saison schon schwierig aus, doch das reicht in den nächsten Jahren nicht aus. Hier will SønderjyskE hoch hinaus. Eine Aussage des neuen Vorstandsvorsitzenden Anders Stahlschmidt hat für Aufsehen gesorgt. In ein bis zwei Jahren soll der amtierende Meister Aalborg Håndbold nicht mehr in der Favoritenrolle sein, wenn er nach Sonderburg kommt.

Noch keine Zahlen

Die vollmundige Aussage des Vorstandsvorsitzenden setzt auch den Sportmanager unter Druck, doch noch kennt dieser nicht die Höhe der Finanzspitze und die finanziellen Rahmenbedingungen, in denen er sich künftig bewegen wird.

„Ich wünsche mir vielleicht mehr als viele andere diese finanziellen Möglichkeiten, aber ich weiß auch, dass alles nicht von heute auf morgen kommt. Man kann nicht einfach eine Ware vom Regal runterreißen und an die Spitze klettern. Ich weiß, was erforderlich ist, um an die nationale und damit auch an die internationale Spitze zu gelangen. Mit den Budgets, mit denen im dänischen Spitzenhandball gearbeitet wird, muss der Check schon relativ groß sein. Ich kenne aber noch keine Zahlen und kann nur sagen, dass wir in Ruhe weiter arbeiten, bis wir konkrete Zahlen haben“, sagt Thomas Mogensen.

Um bereits in der nächsten Saison angreifen zu können, ist es fast schon zu spät. Die Kaderplanung gestaltet sich schwierig.

„Die meisten Spieler stehen für die kommende Saison schon irgendwo unter Vertrag. Die Frage ist, wie viel man da noch machen kann, und ich muss auch wissen, in welchem Rahmen ich agieren kann. Das kann schon ziemlich frustrierend sein“, gibt der Sportmanager zu.

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