Das Knivsbergfest ist zwar vorbei, doch Ruhe kehrt damit in der Bildungsstätte der deutschen Minderheit noch lange nicht ein. Der Belegungskalender ist für den Sommer und Herbst gerammelt voll. Neben den bekannten Veranstaltungen aus der „Brücke“, dem Programmheft der Bildungsstätte, hat sich das Knivsbergteam weitere Events überlegt.

Pilztour mit Natur-Expertin

So wird am 17. September erstmals eine Pilztour stattfinden. Geleitet wird diese von Naturführerin Stefanie Dibbern aus Flensburg (Flensborg). Auf Pilzjagd geht es im Kelstruper Wald. „Die Teilnehmenden lernen, welche Pilze essbar und welche giftig sind und erhalten einen Überblick über die wichtigsten Pilzgruppen. Als krönender Abschluss wird am Ende der Tour direkt im Wald gemeinsam eine Pilzpfanne zubereitet“, sagt Friederike, „Lulu“ Kuhrt, Projektmitarbeiterin des Knivsberges.

Sie freut sich, dass die Naturexpertin angeboten hat, solch eine Tour zu veranstalten. „Das passt perfekt in unser Konzept, so viele Naturerlebnisse wie möglich anzubieten.“ Gestartet wird um 10 Uhr am Mountainbike-Parkplatz am Stokkebrovej in Krusau (Kruså). Die Pilztour dauert circa drei bis vier Stunden. Die Teilnahmegebühr beträgt 250 Kronen.

Der Kreativität freien Lauf lassen

Neu ist auch der Film-Workshop, der vom 20. bis 22. Oktober auf dem Knivsberg läuft. Finanziert wird das Projekt mit Fördermitteln des Auswärtigen Amtes. Das Ziel ist es, in deutscher Sprache Minderheitenidentität und -kultur zu fördern und zu vermitteln. „Wir denken, dass das Medium Film bei Jugendlichen gut ankommt und haben uns deshalb dafür entschieden“, berichtet Lulu. Neben dem Workshop im Oktober, bei dem die Teilnehmenden in Sachen Filmschnitt ihrer Kreativität freien Lauf lassen sollen, werden zuvor bereits 8. Klassen der deutschen Schulen an dem Projekt teilnehmen. „Wir statten die Schülerinnen und Schüler mit Go-Pros aus, mit denen sie ihren Tag filmen sollen. Was machen sie, welche Sprache verwenden sie in welchen Situationen? All das sollen sie aufnehmen und anschließend wird diskutiert, wie das Material am besten aufgearbeitet werden kann“, so die Knivsbergmitarbeiterin.

Eine weitere Idee, die sich aktuell noch in der Planungsphase befindet, befasst sich mit Sternen und Planeten, die vom Knivsberg aus mit Teleskopen genauer angeschaut werden sollen. Der Astrophysik-Workshop, der in Zusammenarbeit mit dem Amatør-Astronomisk Forening geplant wird, soll im November erstmals stattfinden.

Der Dauerbrenner

Schon im kommenden Monat, vom 10. bis 13. Juli, lädt der Knivsberg hingegen wieder zur Sommer-Familienfreizeit ein, ein beliebter Dauerbrenner im Programm. „Wir haben Familien, die jedes Jahr dabei sind und am Ende immer bereits für das kommende Jahr buchen“, verdeutlicht Friederike Kuhrt die Beliebtheit der Veranstaltung. Doch was macht die Familienfreizeit so beliebt?

„Wir haben ein Buntes Programm und das Motto: Alles kann, nichts muss. Es gibt keinen festen Ablauf, jeder darf selbst entscheiden, was er wann macht“, sagt sie.

Zu erleben gibt es auf jeden Fall eine Menge – Angeln, Klettern, Floßbauen, Mountenbiken, Basteln, Zeichnen, Bauen, alles ist möglich. „Wir passen das Programm natürlich auch immer an das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an“, so die Projektmitarbeiterin. 33 Anmeldungen sind bereits eingegangen.

Bis zum 27. Juni haben Interessierte noch die Möglichkeit, einen der limitierten Plätze zu bekommen. Die Kosten für drei Übernachtungen samt Vollverpflegung liegen bei 1.200 Kronen für Erwachsene und 700 Kronen für Kinder. Kinder unter drei Jahren sind kostenlos. Kinder bis 10 Jahre kosten 600 Kronen.

30 Kilometer Geschichte

Und auch im August gibt es etwas zu erleben. Vom Knivsberg aus findet am 19. August mit dem Leiter des Deutschen Museums für Nordschleswig, Hauke Grella, eine historische Fahrradtour über Loit Kirkeby (Løjt Kirkeby) bis nach Apenrade (Aabenraa) und zurück statt. Die rund 30 Kilometer lange Tour, auf der Grella den Teilnehmenden weniger bekannte Details aus der Geschichte der Umgebung näherbringt, musste im vergangenen Jahr wegen schlechten Wetterverhältnissen abgesagt werden. Da die erste Veranstaltung dieser Art vor zwei Jahren gut angenommen wurde und sich auch 2022 viele angemeldet hatten, wird in diesem Jahr ein neuer Versuch gestartet.

„Wenn man einen studierten Museumsleiter wie Hauke und fahrradbegeisterte Mitarbeitende wie Elsi und Felix hat, muss man das auch ausnutzen“, sagt Lulu. Los geht es um 10 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Zum Abschluss wird der Grill angeworfen. Die Kosten liegen bei 250 Kronen pro Person.