Wechsel

Frederiksens Spitzenberater geht zu Danfoss

Frederiksens Spitzenberater geht zu Danfoss

Frederiksens Spitzenberater geht zu Danfoss

Kopenhagen/Norburg
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Martin Rossen som Hintergrund - wo er sich am wohlsten fühlt. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Der machtvolle Stabschef im Staatsministerium, Martin Rossen wird Vizedirektor bei Danfoss. Damit kehrt er nach Alsen zurück.

Das Bild zeigt Martin Rossen in der Rolle, die ihm am liebsten ist: Etwas im Hintergrund, während die Chefin, Mette Frederiksen (Soz.) Sätze in die Kamera spricht.

Doch hat er nicht nur entscheidende Einfluss darauf, wie diese Sätze lauten, auch wann und in welchem Rahmen sie gesagt werden, wird von ihm und seinem Stab geplant. Er erarbeitet die Strategie dafür, wie das Erscheinungsbild der Regierung im Allgemeinen und der Staatsministerin im Besonderen möglichst positiv ausfällt. Und somit hat er auch direkten Einfluss auf die politischen Inhalte.

Rossen wird gerne als eine der machtvollsten Personen in der dänischen Politik bezeichnet.

Kindheitstraum

Zukünftig soll er nun Kommunikationsstrategien für Danfoss erarbeiten, und dieses weltweit. Er bekommt den Titel „Globaler Direktor für Kommunikation und Public Relations“.

„Es war schon immer ein Traum von mir, ein Teil von Danfoss zu werden. Ich bin auf Alsen aufgewachsen, und meine Mutter war 27 Jahre im Betrieb angestellt“, sagt Rossen in einer Pressemitteilung.

In gewisser Weise wird seine neue Rolle ähnlich wie bisher, denn Rossen wird Danfoss-Direktor Kim Fausing direkt zuarbeiten.

„Es freut mich, Martin Rossen in der Mannschaft willkommen zu heißen. Ich bin überzeugt, dass er Danfoss, durch seine lange strategische Erfahrung, seine Fähigkeit Dinge umzusetzen, und nicht zuletzt seinen einzigartigen Einblick in Public Affairs und strategische Kommunikation, stärken wird“, so Fausing.

Zentrale Figur in der Regierung

Für Mette Frederiksen war Rossen eine ganz zentrale Person, dies galt bevor sie Staatsministerin wurde, und dies gilt vor allem jetzt, wo er an allen Entscheidungen beteiligt gewesen ist. Sie macht auch kein Hehl daraus, dass er ihr fehlen wird.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich Martin am liebsten behalten hätte“, sagt Frederiksen in einer Pressemitteilung.

„Martin hat einen großen Anteil daran, dass es der Sozialdemokratie geglückt ist, bei den Wahlen im vergangenen Jahr die Regierungsverantwortung wiederzuerlangen. Und auch daran, dass wir in der Regierung einen klaren politischen Kurs für unsere Arbeit festlegen konnten. Das erfordert eine langfristige Strategie, deutliche Prioritäten, verstärkte Kommunikation und Planung – eine Arbeit, die Martin sowohl entwickelt wie auch angeschoben hat.“

Sozialdemokrat

Rossen ist sein Leben lang Sozialdemokrat gewesen, und daher vollzieht er den Wechsel mit einem gewissem Wehmut.

„Die Gefühle sind sehr groß und widersprüchlich. Ich werde die Zusammenarbeit mit Mette vermissen und auch das große Engagement, dass die Zentralverwaltung, die Sozialdemokraten und Christiansborg prägt. Aber ich freue mich auch auf den neuen Job.“

Frederiksen ist sich sehr bewusst, dass Rossen einen großen Anteil an ihrem Erfolg hat.

„Martin und ich kennen uns seit 25 Jahren, wir sind enge Freunde und er ist neun Jahre lang mein nächster Berater, Vertrauter und Sparringspartner gewesen. Ich möchte Danfoss beglückwünschen; Martin wird auch in seinem neuen Job bei einem der größten Unternehmen des Landes ungewöhnlich tüchtig sein“.

Rossen selber ist sich durchaus bewusst, dass Politik und Privatwirtschaft zwei verschiedene Paare Schuhe sind.

„Ich stehe vor einer steilen Lernkurve, wo ich alle meine Erfahrung bezüglich Strategie und Führung einsetzen muss“, meint er.

Im politischen Sekretariat des Staatsministeriums arbeiten weiterhin zwei Sonderberater und ein Sekretär. Inwiefern es durch Rossens Kündigung zu einer Neuorganisation kommt, ist bislang nicht geklärt.

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