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Einkauf im Grenzhandel weiter möglich

Einkauf im Grenzhandel weiter möglich

Einkauf im Grenzhandel weiter möglich

cvt/mon/gn
Nordschleswig/Sønderjylland
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Fleggaard Süderlügum
Drei deutsche, drei dänische Autos: Bei Fleggaard in Süderlugum (Nordfriesland) war am Sonnabendnachmittag nicht viel los. Foto: Monika Thomsen

Es gibt kein Verbot, Dänemark zu verlassen. Doch Politiker und Behörden setzen auf die Vernunft der Bürger besonders im Grenzland.

Gähnende Leere auf dem Parkplatz der Grenzhandels-Kette Fleggaard bei Süderlügum am Sonnabendnachmittag: Die Sicherheitsmaßnahme, die dänischen Grenzen teils zu schließen, teils restriktiv zu überwachen, sind auf der deutschen Seite der Grenze spürbar.

Dabei geht aus den Richtlinien der Polizei nicht hervor, dass der Einkauf in Deutschland für Bürger mit Wohnsitz in Dänemark untersagt ist. Stattdessen heißt es laut Außenministerium, dass von „nicht-notwendigen Reisen abgeraten“ wird.

Eine feste Definition dafür gibt es nicht. Als „notwendige Reise“ werden laut Ministerium zum Beispiel eine wichtige Geschäftsreise oder ein wichtiger Familienbesuch betrachtet.

 

 

Bürgermeister setzt auf Vernunft

Wie „Der Nordschleswiger“ am Sonnabend erfuhr, gibt es derzeit keine Ausreisekontrollen und entsprechend hält die Polizei niemanden auf, der zum Beispiel zum Einkaufen nach Deutschland fährt.

„Wenn es dänische Staatsbürger sind, können sie ausreisen und wieder zurückkehren“, sagt der Chef der polizeilichen Ausländerkontrollabteilung West (UKA Vest), Brian Fussing zum „Nordschleswiger“. Dazu, ob sie dies auch für einen Einkauf im Nachbarland tun sollten „verhalte ich mich nicht“, so Fussing.

Der Bürgermeister der Kommune Apenrade/Aabenraa, Thomas Andresen (Venstre), sagte dem „Nordschleswiger“, er hoffe, dass es an der Grenze noch eine Regelung geben wird, bei der Arbeitnehmer und Gütertransporte eine eigene Spur bekommen, damit sie nicht im Stau stehen müssen. Dabei ist er gespannt wie sich die Verkehrssituation in den kommenden Tagen entwickelt.

Und: „Ich hoffe doch, dass die Dänen vernünftig sind und zu Hause bleiben, statt zum Einkaufen über die Grenze zu fahren“.

 

Am Sonnabend hatte die Polizei mehrere Autofahrer aufgehalten, die mit teils deutlich erhöhter Geschwindigkeit in Richtung Deutschland unterwegs waren, um noch vor 12 Uhr vom Grenzhandel nach Dänemark zurückzukehren. Softgetränke und Hefe, die in Dänemark derzeit Mangelware ist, standen nach Aussagen der Verkehrssünder besonders weit oben auf dem Einkaufszettel.

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