Kommunalpolitik

Schleusenrestaurant auf dem Weg in eine neue Zukunft

Schleusenrestaurant auf dem Weg in eine neue Zukunft

Schleusenrestaurant auf dem Weg in eine neue Zukunft

Hoyer/Højer
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Das Restaurant vom Schleusenturm aus gesehen Foto: Monika Thomsen

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Es gibt Kaufinteressenten für den geschlossenen Gastronomiebetrieb direkt am Wattenmeer. Die Kommune Tondern ist gewillt, sich von dem Grundstück zu trennen, auf dem das Gebäude steht.

Die Bemühungen, das Schleusenrestaurant in attraktiver Lage an der Wiedauschleuse in Hoyer zu verkaufen, sind nicht neueren Datums. Bereits 2008 schrieb „Der Nordschleswiger“, dass das Besitzerpaar Thoma und Hans Tappe Petersen sein Lokal zum Verkauf angeboten hatte.

Justierte Preisvorstellungen

Damals lautete der angestrebte Kaufpreis knapp 5 Millionen Kronen. Inzwischen sind mehr als 14 Jahre ins Land gegangen. Der angestrebte Preis für das 304 Quadratmeter große Gebäude ist auf knapp 2 Millionen Kronen herabgesetzt worden. Das Restaurant ist seit Anfang 2022 aus gesundheitlichen Gründen geschlossen.

Haben die Bemühungen auch noch nicht gefruchtet, so besteht zurzeit Kaufinteresse. Da das Restaurant auf einem kommunalen Grundstück steht, ist der zuständige Immobilienmakler bei der Kommune Tondern (Tønder) vorstellig geworden, um auszuloten, ob sie die Fläche gegebenenfalls an einen neuen Eigentümer verkaufen würde.

Mietvertrag für 49 Jahre

Der 1989 mit der alten Kommune Hoyer eingegangene Mietvertrag hat eine Laufzeit von 49 Jahren und endet 2038. Eine neue Besitzerin oder ein neuer Besitzer kann aber nicht ohne Weiteres den Mietvertrag übernehmen, da aus dem Vertrag hervorgeht, dass die Laufzeit bei einem Besitzwechsel neu verhandelt werden kann.

Die Kommune Tondern will sich in diesem Fall höchstens 25 Jahre lang vertraglich binden.

Bereits 2008 strebten die Petersens den Verkauf des Restaurants an. Foto: DN-Archiv

Unterschiedliche Preisvorstellungen

Den Wert des Grundstückes hat die kommunale Verwaltung von zwei Maklern schätzen lassen.

Das mit dem Verkauf beauftragte Unternehmen EDC Erhverv Poul Erik Bech, Apenrade (Aabenraa), schätzt den Wert auf 100.000 Kronen. Der Tonderner Makler Casper Fonnesbech Thomsen meint, dass es 200.000 Kronen wert ist. Beide Preisvorstellungen sind ohne Mehrwertsteuer.

Die Kommune hat sich für den goldenen Mittelweg von 150.000 Kronen entschieden und will einen Bogen um eine öffentliche Ausschreibung machen, um die Verkaufsbemühungen zu unterstützen.

Das Restaurant ist 2022 aus gesundheitlichen Gründen durchgehend geschlossen gewesen. Foto: Monika Thomsen

„Wir werden bei Ankestyrelsen vorstellig werden, um von einer öffentlichen Ausschreibung befreit zu werden. Die Finanzierung bei einem Kreditverein gestaltet sich für den Käufer schwieriger, wenn er das Grundstück nicht besitzt“, erläutert der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær (Venstre).

Öffentliche Verkaufsrunde als Alternative

Sollte die Beschwerde-Instanz dem Vorhaben eine Abfuhr erteilen, wird das Grundstück mit der Vorgabe nach einem Projekt öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben.

Als dritte Alternative bliebe dann immer noch ein Mietvertrag, so der Ausschussvorsitzende.

Die Finanzierung bei einem Kreditverein gestaltet sich für den Käufer schwieriger, wenn er das Grundstück nicht besitzt.

Poul Erik Kjær, Ausschussvorsitzender

Anlaufstelle für viele Gäste

Aus dem Verkaufsmaterial geht hervor, dass es jährlich zwischen 200.000 und 350.000 Gäste an die Wiedauschleuse lockt.

Das Maklerunternehmen EDC Erhverv Poul Erik Bech wirbt zudem damit, dass der Entwurf eines Architekten für ein Bauprojekt vorliegt. „Damit kann das Gebäude in ein Hotel mit mehreren Restaurant-Typen verwandelt werden. Das Projekt ist mit der Kommune Tondern erörtert worden, die positiv auf diese Entwicklung blickt“, heißt es im Verkaufsmaterial.

Vor 40 Jahren ging es los

Thoma Petersen hatte den Kiosk an der Schleuse, wo zunächst nur Würstchen und Grillhähnchen sowie Postkarten verkauft wurden, 1983 übernommen. Zwei Jahre später stieg ihr Mann mit in den Betrieb ein. 1989 wurde das Gebäude erweitert.

 

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