Millionenprojekt

Röm: Naturcenter rüstet sich für eine neue Zukunft

Röm: Naturcenter rüstet sich für eine neue Zukunft

Röm: Naturcenter rüstet sich für eine neue Zukunft

Röm/Rømø
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Hereinspaziert in das Naturcenter Tønnisgård Foto: Monika Thomsen

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In der Rolle als Tor zum Nationalpark und dem Weltnaturerbe Wattenmeer will die Einrichtung Tønnisgaard in der internationalen Liga spielen. Der Kommunalrat fördert das Projekt im und um den alten Kapitänshof finanziell. Stiftungen werden auch ins Boot geholt.

Im Oktober 2021 wurde das Vorprojekt für die millionenschweren Ausbaupläne für das Naturcenter Tønnisgård auf Röm der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit dem Ziel vor Augen, ab 2025 als Vermittlungs- und Erlebniscenter in der internationalen Liga zu spielen, war von einer Investition in Höhe von 55 Millionen Kronen die Rede.

Unter dem Titel „Vom Meer geschaffen“ (Dannet af havet) wollte und will sich die Einrichtung stärker positionieren. Mit einem nachhaltigen Profil sollen jährlich 50.000 statt bisher 22.000 Gäste angelockt werden.

Während Ebbe und Flut sich in den vergangenen 15 Monate zigmal im Wattenmeer abgewechselt haben, sind die ehrgeizigen Pläne indes nicht weggespült.

Finanzielles Fundament und Sicherheitsnetz

Das finanzielle Fundament, um mit dem Vorhaben weiterzuarbeiten, haben die acht Fraktionen im Stadtrat in Tondern im Zuge der Haushaltsabsprache für 2023 gelegt.

„Wir haben 5 Millionen Kronen als Zuschuss für das Projekt vorgemerkt. Zudem garantieren wir eine entsprechende Summe für die Aufnahme eines Kredites“, berichtet Allan Skjøth (Borgerlisten) dem „Nordschleswiger“.

Skjøth übernahm im Kielwasser der Kommunalwahl 2021 den Vorsitz für die körperschaftseigene Einrichtung von der Venstre-Politikerin Susanne Linnet, die eine Wiederwahl verpasste.

Potenzial für mehr Vermittlung

„Es handelt sich bei dem Naturcenter um eine spannende und fantastische Einrichtung, die wir noch besser aufstellen wollen“, so Skjøth.

Über die 10 Millionen Kronen hinaus, die die Kommune als Zuschuss und Bürgschaft in Aussicht gestellt habe, gelte es, an die 50 Millionen Kronen aufzutun.

Bei Stiftungen anklopfen

„Die Anträge an Stiftungen werden demnächst abgeschickt. Wir haben ein dermaßen tolles Projekt, dass wir uns trauen, es jetzt voranzutreiben“, sagt der Vorsitzende.

Angesicht der hohen Preise in der Baubranche zeigt er sich zuversichtlich. Die Lage habe sich mittlerweile etwas entspannt. 

Der alte Kapitänshof soll im Inneren mit Respekt für die historische Bausubstanz restauriert werden. Foto: Monika Thomsen

Neue Konturen für Neubau angestrebt

Im Inneren ist für den historischen Kapitänshof ein Umbau vorgesehen. An der Rückseite des Hofes soll sich ein Neubau dazugesellen.

„Im Vergleich zum ursprünglichen Präsentationsmaterial haben wir uns getraut, etwas anders und wagemutiger zu denken und streben einen rund geschwungenen Bau an. Angedacht ist auch ein integrierter Aussichtsturm, damit man Röm und das Wattenmeer überblicken kann“, erläutert der Vorsitzende.

„Wir hoffen, dass die kreative bauliche Gestaltung noch mehr Leute anlocken wird und die Menschen Lust haben, zu dieser Attraktion zu fahren.“

Die Leiterin des Naturcenters, Bente Bjerrum (l.), und die damalige Vorsitzende Susanne Linnet bei der Präsentation Foto: Monika Thomsen

Neuer Zeithorizont

Der Zeitplan hat sich im Vergleich zum ursprünglichen Plan etwas verschoben. „Ich erwarte, dass der erste Spatenstich Ende 2024 oder Anfang 2025 erfolgen kann“, so Allan Skjøth.

„Wir sind uns des historischen Kulturmilieus sehr bewusst. Nachhaltigkeit spielt auch bei der Wahl von Baumaterialien und der Wärmeversorgung eine Rolle“, erläutert die Leiterin des Naturcenters, Bente Bjerrum.

Eine beispielhafte Barriere-Insel

Um einen internationalen Zuschnitt zu bekommen, soll nicht nur die Entstehung von Röm (Rømø), sondern auch die der Barriere-Inseln allgemein vermittelt werden. 

Von der Nordsee und dem Wattenmeer umgeben, gilt Röm als geologisches Beispiel für eine Barriere-Insel, da das Eiland seit der jüngsten Eiszeit vor 10.000 Jahren aus dem Meer gewachsen ist.

Somit wird der Fokus auf die dynamische Entwicklung der Landschaft im dänischen, deutschen und niederländischen Wattenmeer gelenkt.

Das Naturcenter bringt seinen kleinen und großen Gästen das korrekte Verhalten in der Natur näher. Foto: Monika Thomsen

Verhaltensregeln für den Aufenthalt in der Natur

Indes ist auch ein Förderkreis für das Naturcenter auf dem Reißbrett. Diese ehrenamtlichen Kräfte können bei den Dingen anpacken, die keinen kommerziellen Charakter haben.

„Damit könnte sich die Einrichtung zu einem Sammelpunkt entwickeln. Als Beispiel könnte das alte Walfängerboot instandgesetzt werden“, so die Leiterin.

Ein Leben in und mit der Natur wird bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei den Führungen an die Gäste vermittelt.

„Wir sehen uns als örtliches Sprachrohr dafür, wie man sich als Tourist in der Natur korrekt bewegt. Auch Schulklassen vermitteln wir den Aufenthalt unter freiem Himmel im Einklang mit der Natur“, berichtet Bente Bjerrum.

 

 

Der Vorstand
• Vorsitzender: Allan Skjøth, (Borgerlisten)
• Bjarne Lund Henneberg (Sozialistische Volkspartei)
• Martin Iversen (Venstre)
• Iver Gram, Touristikunternehmer
• Ole Bleeg, Vertreter der kulturellen Vereine
• Bente Bjerrum, Leiterin des Naturcenters, wirkt als Sekretärin (nicht Mitglied des Vorstandes)

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