Kommunalpolitik

Neue Marschroute für das Campen mit Wohnmobilen

Neue Marschroute für das Campen mit Wohnmobilen

Neue Marschroute für das Campen mit Wohnmobilen

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
In Mögeltondern dürfen die Wohnmobile künftig nachts auf dem Parkplatz für Reisebusse stehen. Foto: Brigitta Lassen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Für einen geregelten Wohnmobil-Tourismus führt die Kommune Tondern versuchsweise an den beliebtesten Anlaufstellen verschiedene Maßnahmen ein. An zwei Stellen verhängt die Kommune ein nächtliches Parkverbot.

„Wir möchten in der Kommune Tondern sehr gerne Wohnmobilcampende und Touristinnen und Touristen haben. Wir versuchen es aber nun, etwas zu steuern, wo die Wohnmobile stehen“, sagt der Vorsitzende des kommunalen Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær (Venstre). 

An den Stellen, wo die mobile Unterkunft auf vier Rädern nicht erwünscht ist, sollten sie am liebsten vorbeifahren. Zudem setzt die Kommune mit Hinweisschildern darauf, dass die Feriengäste die Angebote und Einrichtungen der örtlichen Anbieterinnen und Anbieter nutzen. 

Der Technische Ausschuss hat für die beliebtesten Anlaufstellen eine Marschroute abgesteckt, die auf einem Workshop, einer Zählung von wildparkenden Reisemobilen 2023 und Ortsterminen fußt

An Stellen, wo es nicht erwünscht ist, dass die Wohnmobilfans kostenlos ihr Nachtlager platzieren, wird auf Campingmöglichkeiten im Umfeld hingewiesen. 

Nächtliche Parkverbote

„An zwei Orten führen wir im Zeitraum von 23 bis 6 Uhr ein Parkverbot ein. Das bedeutet aber auch, dass Pkws von der generellen Maßnahme umfasst sind. Ein Parkverbot ausschließlich für Wohnmobile ist nicht zulässig“, erläutert der Vorsitzende. 

Zwischenzeitliche Lösung angestrebt

Die technische Verwaltung soll zu den Tankstellenbesitzern an der Twismark-Kreuzung auf Röm (Rømø) Kontakt aufnehmen. „Dort würden wir gerne eine zwischenzeitliche Station für Wasser, Abfall und das Entleeren von Schmutzwasser einrichten. Dann gibt es keine Entschuldigung dafür, es in der Natur zu machen, wenn man es bei der Zufahrt und dem Verlassen der Insel erledigen kann“, sagt Poul Erik Kjær. 

Mit der zeitlich begrenzten Aktion soll die Wirkung der Maßnahme geprüft werden, bevor zu eventuellen größeren Investitionen geschritten wird. Um eine einheitliche Beschilderung zu erzielen, wird der Dialog mit der Naturbehörde, die mehrere Rastplätze auf Röm besitzt, aufgenommen.

Viele Feriengäste in der Kommune Tondern reisen in Wohnmobilen an. Foto: Privat

Ein sommerlicher Versuch

Die neuen Maßnahmen sollen im Laufe des Sommers als Probeballon getestet werden. Im Herbst planen die fünf Politiker im Ausschuss den Versuch auszuwerten.

Entsprechend wie 2023 werden in der Hauptsaison nachts die Reisemobile auf den bevorzugten Parkplätzen gezählt.

Folgende Maßnahmen wurden beschlossen:

Parkplatz gegenüber dem Schlosskrug in Mögeltondern (Møgeltønder): Der südwestliche Teil des Parkplatzes ist im Zeitraum von 9 bis 20 Uhr Reisebussen vorbehalten. Die Wohnmobile können dort nachts stehen, müssen aber dann weiterziehen, oder anderswo auf dem Platz parken. 30 der 64 Parkbuchten sollen für die Gäste des Schlosskruges reserviert werden. 

Wiedauschleuse Hoyer (Højer): Die Aufmerksamkeit soll auf das Parken außerhalb der Parkbuchten auf dem Asphalt gelenkt werden. Auf der Grasparkfläche soll ein Bereich für Wohnmobile ausgeschildert werden. Damit sollen die Wohnmobile vom bevorzugten Standort an der Nordseite der asphaltierten Fläche aufs Gras wechseln. 

Vestkystvej Jerpstedt (Hjerpsted): Ein zeitbegrenztes Parken von 6 bis 22 Uhr wird eingeführt. 

Parkplatz Skiffervej Jerpstedt: Der Platz, der direkt zum Strand liegt, gehört der Dorfgilde und wird viel von Wohnmobilen frequentiert. Für die öffentlichen Toiletten, die rund um die Uhr geöffnet sind, ist die Kommune Tondern zuständig. Die Dorfgilde erwägt, dort eine Parkgebühr – eventuell kombiniert mit einer Zeitbegrenzung – einzuführen.  

Brückenkopf Scherrebek (Skærbæk) in unmittelbarer Nähe zur Auffahrt zum Römdamm: Zeitbegrenztes Parken von 6 bis 22 Uhr.

Parkplatz am Geschäftscenter Lakolk auf Röm (Rømø): Einführung vom zeitbegrenzten Parken. Am östlichen Ende sollen Plätze für Wohnmobile und Strandgäste gekennzeichnet werden.

Tankstelle an der Twismark-Kreuzung auf Röm: Zwischenzeitliche Lösungen mit Abfallstationen, Wasserzapfmöglichkeiten und wenn möglich Entleerungsmöglichkeiten sind angestrebt. Geplant ist die Markierung von zwei bis vier Stellplätzen. Damit wird erhofft, die Wohnmobile von den zwei Rastplätzen Vesterhavsvej Ø und V, die der Naturbehörde gehören, an die Twismark-Kreuzung umdirigieren zu können. Somit würde der Druck auf diese Plätze nachlassen und es würde zu weniger Abfall und sogenanntes Grau- und Schwarzwasser in der Natur führen. 

Rasten Ja, Campen Nein

Laut den geltenden Regeln wird zwischen „Campen“ und „Rasten“ differenziert.
Das Campen ist nur auf ausgewiesenen Campingplätzen und Stellplätzen erlaubt.
Das „Rasten“ ist auf öffentlichen Plätzen, wo keine Verbotsschilder vorhanden sind, auf eine Nacht begrenzt. Dabei geht es um das Ausruhen, um wieder fahrtüchtig zu werden.
„Wir unterscheiden, ob gecampt oder eine Rast gemacht wird. Bei einer Rast ist es nicht gestattet, seine Campingsachen auszubreiten und Stühle, Tische oder Auffahrkeile herauszuholen. Zum Ausruhen braucht man nur ein paar Stunden und nicht mehrere Tage, ehe die Fahrt fortgesetzt werden kann“, hat Knud Reinholdt, Leiter der Verkehrsabteilung bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig, zu einem früheren Zeitpunkt dem „Nordschleswiger“ erläutert.

Mehr lesen