Kommunalpolitik

Neue Regeln beim „wilden“ Campen mit Wohnmobilen

Neue Regeln beim „wilden“ Campen mit Wohnmobilen

Neue Regeln beim „wilden“ Campen mit Wohnmobilen

Tondern/Tønder
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Der Parkplatz für Reisebusse ist besonders beliebt bei Urlaubsgästen, die im Wohnmobil unterwegs sind (Archivfoto). Foto: Brigitta Lassen

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Die Kommune Tondern führt nach der Zählaktion vom Vorjahr neue Regeln an den beliebtesten Anlaufstellen ein. Künftig werden Autocamper-Besitzerinnen dazu angehalten, ausgewiesene Stellplätze auf Campingplätzen aufzusuchen. Man könne aber niemanden dazu zwingen, dorthin zu fahren, erklärt der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær.

Wer mit dem Wohnmobil in die Kommune Tondern kommt, muss sich in diesem Jahr auf neue Einschränkungen auf einigen der beliebtesten Anlaufstellen gefasst machen, die als Stellplätze für diese motorisierten Feriengäste nicht ausgewiesen sind. Künftig werden sie freundlich darauf hingewiesen, dass sie – wenn möglich – mit ihrem Gefährt zu Campingplätzen fahren, die über ausgewiesene Stellplätze verfügen. 

„Wir können natürlich keinen zwingen, auf die Campingplätze zu fahren. Aber es gibt Plätze, wo wir die Wohnmobile dulden, aber andere, wo ein Parkverbot eingeführt wird“, erklärt der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær (Venstre). Die Kommune will lieber das Verhalten dieser Feriengäste verändern, als Verbote zu verhängen.

Bei der Wiedauschleuse wurden bei der Zählung im vergangenen Jahr 215 Wohnmobile erfasst. Foto: Volker Heesch

Im vergangenen Jahr zählte die Kommune während der vier Wochen in der Hauptsaison (Woche 28 bis 31) im Zeitraum von 3.55 bis 7 Uhr an ausgewählten Stellen, auf denen sich die Besitzerinnen von Autocampern besonders gerne niederlassen, 1.475 Wohnmobile.

Auf der Hitliste ganz vorn lag der Parkplatz beim Schloss Schackenborg in Mögeltondern (Møgeltønder) mit 381 Wohnmobilen. Dieser Platz ist eigentliche für Reisebusse vorgesehen. 

In Jerpstedt können die Feriengäste einen herrlichen Sonnenuntergang erleben (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Dort heißt es bald, übernachten von 20 bis 9 Uhr morgens erlaubt, tagsüber ist es verboten. „Das gilt natürlich nicht für die, die dort nur kurz halten, um vielleicht das Schloss zu besichtigen“, hebt Kjær hervor. 

Der frühere Brückenkopf bei Ballum, wo vor dem Bau des Röm-Damms noch Fähren zur Insel übersetzten, war mit 277 Wohnmobilen am zweitbeliebtesten, während an der Wiedauschleuse bei Hoyer (Højer) 215 Fahrzeuge erfasst wurden.

Zweite Zählung

Die neuen Vorschriften sollen in der bevorstehenden Hauptferiensaison in Kraft treten. „Wir werden auch in diesem Jahr Zählungen im gleichen Zeitraum vornehmen. Die zweite Zählung soll zeigen, ob unsere bisherigen Maßnahmen gegriffen haben oder ob wir noch weitere Änderungen vornehmen müssen“, so der Ausschussvorsitzende.

Geplant ist auch, eine Servicestation auf Röm (Rømø) an der Tankstelle bei der Tvismark-Kreuzung oder am Hafen in Havneby anzulegen. Dort können die Feriengäste ihren Abfall loswerden und ihre Wasserbehälter auffüllen. 

Bei der Wiedau-Schleuse sollen fünf bis zehn Plätze für die Wohnmobilfahrerinnen eingerichtet werden. 

Drei Stunden freies Parken

Keine übernachtenden oder parkenden Feriengäste wünscht die Kommune auf dem Rastplatz am Vestkystvej in Jerpstedt (Hjerpsted). Am Skiffervej soll dem Grundbesitzenden erlaubt werden, die dort genutzten Stellplätze gegen Bezahlung anzubieten.

Weder die Polizei noch die Kommune werden überwachen, ob die neuen Restriktionen eingehalten werden. Dies wird der Gesellschaft P-Syd überlassen, die im Auftrag der Kommune auch andernorts Parkplätze kontrollieren und, wenn nötig, auch Knöllchen an die Falschparkerinnen verteilt.

In ganz Havneby auf Röm wird ein generelles, kostenpflichtiges Parken für alle Fahrzeuge eingeführt. Bis zu drei Stunden kann kostenlos geparkt werden.

Die zweite Zählung findet im gleichen Zeitraum wie die erste statt. Danach folgt eine Bewertung des Versuchsprojekts, um dann permanente Lösungen zu finden.

Die Vorarbeit für diesen Lösungsvorschlag haben das Personal der Kommune, der Naturbehörde, des Nationalparks Wattenmeer, die Lokalräte entlang der Westküste, der Kirchengemeinderat von Röm, der Hafen in Havneby, die Campingplätze und Autocamper-Parkplätze, die Autocamper-Organisation und der Touristikverein bei einem Workshop mit Besichtigung der einzelnen Lokationen geleistet.

Mehr Platz für Wohnmobile auf Röm

Mehr Stellplätze werden für diejenige geschaffen, die Kurs gen Röm setzen. Die beiden Betreiber des Parkplatzes für Mobilheime „Oasen“ wollen ihren Betrieb erweitern. Trotz Einsprüchen von Anwohnerinnen, besonders wegen des steigenden Verkehrsaufkommens, hat der Technische Ausschuss wie vorher auch der Ausschuss für Klima, Entwicklung und Wachstum beschlossen, dass ein Bebauungsplan ausgearbeitet werden soll. 

Jens Vesterholm und Niels Erik Jespersen, beide Tondern (Tønder), wollen 50 neue Luxusplätze bauen. Oasen verfügt bereits heute über 218 Stellplätze. Eine Vergrößerung ist nötig, da viele Feriengäste in den Ferien abgewiesen werden müssen, weil der Platz voll ausgebucht ist.

Alle Artikel, die am 8. März – dem Weltfrauentag – veröffentlicht werden, sind in der weiblichen Form verfasst. Männer sind in diesem Fall mitgemeint. Welche Bilder erzeugt Sprache in unseren Köpfen? Der Nordschleswiger lädt zum Experiment ein. Mehr dazu im Leitartikel zum Weltfrauentag.

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