Der gebürtige Tonderaner Carl Christian Christiansen war zu jeder Jahreszeit mit seiner Kamera in den Kögen unterwegs.

„Ich kann es einfach nicht lassen. Ich bin fünf- bis siebenmal in der Woche draußen, sonst ist es ein verlorener Tag“, sagte der 85-jährige Tonderner Naturfilmer dem „Nordschleswiger“ im November vor drei Jahren.

Der frühere Kaufmann Carl C. Christiansen, genannt Calle, starb im August 2022.

Mit dem Buch „Manden, Marsken, Magien“ will der Lokalhistorische Verein in der alten Kommune Tondern nun den Naturfotografen, der durch Jahrzehnte vielen Menschen die Schönheit von der Flora und Fauna seiner Heimat vermittelt hat, ehren.

Marschroute abgesteckt

Die Familie hatte es dem Freund und Weggefährten der vergangenen etwa sechs Jahre, Hans Pilegaard, überlassen, was mit Christiansens vielen Dias und Filmen passieren sollte.

Pilegaard nahm Kontakt zum Lokalhistorischen Verein auf, und gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Jan Peter Jensen und Anders Korsgaard Jessen bildete er eine Arbeitsgruppe.

Außer den Schatz an Aufnahmen für die Nachwelt zu sichern, beschloss das Trio die Herausgabe des Buches. Für die Auswahl des Bildmaterials holten sie Naturberater Hans Tonnesen ins Boot.

Autorinnen und Autoren zückten die Feder

Das am Mittwoch auf dem Hof Bierremark in Uberg präsentierte Werk enthält 15 schriftliche Beiträge von verschiedenen Menschen aus dem Umfeld von Christiansen.

Dazu zählen unter anderem die Kinder Anja und Richard Christiansen aus Kopenhagen und Tondern sowie sein Freund und Naturkenner Thomas Georg Nielsen aus Ruttebüll (Rudbøl).

Auch der Trompeter und Komponist Valdermar Rasmussen und Film-Mann Hans Kr. Høier tragen dazu bei, ein facettenreiches Bild von dem Naturliebhaber zu zeichnen, der stets eine humorvolle Bemerkung auf den Lippen hatte.

Calles Lieblingsstrecke

Auf den Spuren von Calle kann man sich mit der von Jens L. Hansen im Buch beschriebenen Route machen, die der Kommunikationsberater in Anlehnung an die Margeriten-Route „Callerit-ruten“ tituliert hat. Dabei handelt es sich um die bevorzugte Strecke des Naturfilmers, die durch Ruttebüll führte.

Christiansen bezeichnete sich selbst mit einem Augenzwinkern als Auto-Ornithologe, da er aus dem Auto filmte, um die Vögel nicht aufzuscheuchen.

Zu den gefiederten Favoriten von Christiansen zählten der Kampfläufer und die Doppelschnepfe, wie er seinerzeit dem „Nordschleswiger“ erzählte.

Die Präsentation stieß auf großes Interesse im Kreis der Mitglieder des Lokalhistorischen Vereins, und etwa 125 Personen waren mit von der Partie.Dazu gehörte auch Manfred Petersen. „Ich habe schon mal darin geblättert. Es ist ein schönes Buch geworden. Calle war mein Vetter, und es ist super, dass es jetzt das Buch gibt“, so Manfred Petersen.

Wer sich nicht mit dem lesenswerten Inhalt und den schönen Aufnahmen begnügen will, der kann der Anleitung auf der letzten Seite im Buch folgen und Carl C. Christiansens You-Tube-Kanal besuchen. Calle hätte für diese moderne Erfindung sicher einen verschmitzten Kommentar auf Lager gehabt.

Das Buch kostet 150 Kronen und ist in der Buchhandlung in Tondern und beim Lokalhistorischen Verein erhältlich.