Erneuerbare Energie

Die Kommune Tondern befragt erstmals die Betroffenen

Die Kommune Tondern befragt erstmals die Betroffenen

Die Kommune Tondern befragt erstmals die Betroffenen

Tondern/Tønder
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Bei Wiesby und nördlich von Toftlund sind Solarparks geplant. Foto: Ute Levisen

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Als erste Kommune Dänemarks führt Tondern ab Dienstag, 17. Oktober, eine wegweisende Abstimmung durch. Zwei Solaranlagen in Bredebro und Åbøl sind als erste an der Reihe. Zwei Wochen können die Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung kundtun.

Kaum so großen Widerstand wie bei Windrädern dürfte es beim Bau von Solarparks in der Bevölkerung der Kommune Tondern geben.

Die Bürgerinnen und Bürger im nahen Umfeld der geplanten Energieproduzenten dürfen jetzt als erste in ganz Dänemark ihre Meinung bei einer wegweisenden Befragung kundtun, bevor der Stadtrat seine endgültige Entscheidung trifft. An das Ergebnis der Meinungsumfrage sind die Abgeordneten jedoch nicht gebunden.

Die Betroffenen können am Dienstag, 17. Oktober, ab 9 Uhr, ihre Meinung zu zwei Solarparks in Åbøl nördlich von Toftlund und Wiesby/Visby online abgeben. Auf der Internetseite der Kommune (ww.toender.dk) erfolgt die Stimmabgabe bis zum 31. Oktober um 23.59 Uhr. An diesem Tag endet auch die öffentliche Anhörung.

„Wir haben keine Erfahrung damit, derartige Abstimmungen durchzuführen. Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern, die dicht an den Energieparks wohnen, eine zusätzliche Möglichkeit geben, ihre Haltung zur Gewinnung erneuerbarer Energie in ihrer Nachbarschaft zu sagen“, erklärt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei). Eine solche Befragung sei eine Ergänzung zur öffentlichen Anhörung. Daher sei es auch immer noch möglich, seine schriftliche Eingabe zu den Projekten abzugeben.

Die Absprache

Nach zähen Diskussionen einigte sich der Stadtrat auf folgende Absprache in Bezug auf die erneuerbare Energie: In den kommenden Jahren dürfen in der Kommune Tondern bis zu 125 neue Windräder aufgestellt werden. Für die Solarenergie darf eine Fläche von maximal 1.600 Hektar in Anspruch genommen werden. 21 Projekte von zwei Ausschreibungsrunden befinden sich in der Planung.

Am Vestermarksvej nördlich von Toftlund soll auf einer Fläche von zwei Hektar Sonnenenergie gewonnen werden. In Wiesby soll mithilfe der Sonne auf 64 Hektar grüner Strom gerzeugt werden. Diese Flächen entsprechen insgesamt 100 Fußballfeldern.

Die Politikerinnen und Politiker hoffen auf eine hohe Wahlbeteiligung. Auch für die anderen 19 Projekte zur Gewinnung nachhaltiger Energie werden wegweisende Abstimmungen folgen.

Nur wegweisend, nicht bindend

Jørgen Popp Petersen weist nochmals auf den Charakter der Befragung hin. „An die Ergebnisse sind wir Politiker nicht gebunden. Jedes Stadtratsmitglied kann sich individuell zu den Resultaten verhalten“, erklärt der SP-Politiker.

Geografischer Abstand zu Anlagen entscheidend

An der Abstimmung können alle Personen im Alter von 18 Jahren und älter teilnehmen, die im Umfeld des geplanten Energieprojekts wohnen. Der geografische Abstand entscheidet über die Teilnahme. Bei Windrädern ist es ein Radius von 2,5 Kilometern, bei Solaranlagen sind es 1,25 Kilometer.

 

 

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