Deutsche Minderheit

Hotelpläne auf Röm auch Thema beim BDN-Bezirk

Hotelpläne auf Röm auch Thema beim BDN-Bezirk

Hotelpläne auf Röm auch Thema beim BDN-Bezirk

Tondern/Tønder
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Jørgen Popp Petersen nahm erstmals als Bürgermeister an der Bezirksmitgliederversammlung teil. Foto: Brigitta Lassen

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Das Bauvorhaben löste bei der Bezirksmitgliederversammlung bei einigen Skepsis aus. Bürgermeister Jørgen Popp Petersen sah nichts Verdächtiges darin, dass Investoren aus dem Ausland die 55 geplanten Ferienwohnungen kaufen können.

Zuzug neuer Bürgerinnen und Bürger, der Besuch von Königin Margrethe II., Stadtratssitzungen, erneuerbare Energie, der Tourismus und das Hotelprojekt in Lakolk auf Röm waren einige der Themen, die Jørgen Popp Petersen bei der Mitgliederversammlung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) im Bezirk Tondern ansprach. 

Ein Thema, das zumindest einige Fragen aus dem Publikum aufwarf, war das Hotelprojekt in Lakolk auf Röm der deutschen Hotelkette Heimathafen. Hans Jürgen Schmidt-Meyer, selbst ehemaliger Stadtratsabgeordneter der Schleswigschen Partei, machte sich Sorgen um die Natur und ob die Insel mehr Feriengäste verkraften könne.

Es geht keine Natur verloren.

Jørgen Popp Petersen

„Es handelt sich um 2,3 Hektar in Lakolk. Bei Norburg werden für das neue Ferienresort 150 Hektar bebaut. Die Gäste werden nicht Platz auf den Parkplätzen einnehmen, da eine Tiefgarage gebaut wird. Es wird eine neue Dünenlandschaft angelegt.  Es geht keine Natur verloren“, unterstrich der SP-Bürgermeister.

Nichts Verdächtiges sah Popp Petersen in der Tatsache, dass es ausländischen Käuferinnen und Käufern erlaubt sei, eine der 55 Ferienwohnungen zu erwerben. Dies ist möglich, da die Appartements Teil eines Hotelprojekts sind. Die Besitzerinnen und Besitzer dürften sie dann aber nur fünf Wochen im Jahr privat nutzen.

Kommunaldirektor Lars Møldrup, Tourismusberater Jan Sönnichsen, Vizekommunaldirektor Keld Hansen, Investor Jens Sroka und Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (v. l.) stießen am 8. März auf den Kaufvertrag im Tonderner Rathaus an. Foto: Monika Thomsen

„Der Investor Jens Sroka hat von dieser Refinanzierung schon bei der Präsentation im Rathaus gesprochen. Der Verkauf der Ferienwohnungen soll zur Teilfinanzierung des Gesamtprojekts von einem Kostenvolumen von 70 Millionen Euro beitragen. Sroka ist es egal, ob er an Deutsche, Dänen oder Franzosen verkauft“.

Die Bedenken blieben aber dennoch. Zumindest bei Ulla Terp aus Tondern. Sie zog Vergleiche zu den am Emmerleffer Kliff gebauten Ferienwohnungen. Diese seien mittlerweile alle in Privatbesitz übergegangen.

 

Steigende Einwohnerzahl

Ohne den Zuzug hätte es weiter düster für die Einwohnerzahl Tonderns ausgesehen. In den Vorjahren habe sich diese jährlich bis zu 500 Bürgerinnen und Bürger verkleinert. Nun sei ein Plus von 170 verzeichnet worden.

„Unter anderem aus der Ukraine. 230 Menschen aus diesem Land leben bei uns. Und natürlich aus Deutschland. Der Hausverkauf läuft gut. Kindergärten und Schulen verzeichnen steigende Kinderzahlen. Mir ist es ganz egal, ob diese Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Berlin, Kopenhagen oder anderswo herkommen“, meinte Popp Petersen.

Lob für Integrationsarbeit

Er hoffte, dass sie sich engagieren werden. „Sonst wäre es egal, ob die Häuser bewohnt sind oder nicht, wenn die Gardinen vorgezogen sind.“ Eine wichtige Integrationsarbeit leisteten unter anderem die deutschen Einrichtungen und der Sozialdienst, lobte das Stadtoberhaupt.

Stadträtin Louise Thomsen Terp und Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei): in ihrer Mitte ist am hinteren Tisch der ehemalige SP-Politiker Hans Jürgen Schmidt-Meyer zu sehen. Foto: Brigitta Lassen

Auch der Kommunalvorsitzende der Schleswigschen Partei, Christian Andresen, legte bei der Bezirksmitgliederversammlung seinen Jahresbericht vor und bezeichnete 2022 nach einem hektischen Vorjahr mit Kommunalwahlen als ein ruhiges Jahr.

Der Kommunalvorsitzende der Schleswigschen Partei, Christian Andresen, bei der Vorlage seines Jahresberichts. Foto: Volker Heesch

Bei den Fraktionssitzungen der SP gebe es noch freie Plätze. In der Regel nähmen zwischen sechs und zwölf Personen an den Treffen im Rathaus teil. „Dort kommt man politisch auf den neuesten Stand, kann Fragen stellen und auch persönliche Anliegen vorlegen.“

SP zeigt Flagge

Um Flagge zu zeigen, habe die Schleswigsche Partei auch beim Klostermarkt und bei der Frühjahrsmesse in Tondern teilgenommen.

Andresen dankte den vier Kommunalabgeordneten der Partei für die viele Zeit, die sie für die politische Arbeit aufbringen würden.

 

 

 

 

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