Wirtschaft

Firmenumzug nach Tondern ist fast vollzogen

Firmenumzug nach Tondern ist fast vollzogen

Firmenumzug nach Tondern ist fast vollzogen

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Vier Männer, vier Schaufeln: Carsten Lorenzen, Uwe Nielsen, Jürgen Lorenzen und Heinrich Matzen beim ersten Spatenstich. Foto: Elise Rahbek

2021 kann das Unternehmen PTI sein 30-jähriges Bestehen feiern. Im Frühjahr wurde der Generationswechsel vollzogen. Im Sommer nahmen die Werkstatt und das Lager größere Räumlichkeiten in Gebrauch. Die letzten 15 Mitarbeiter werden in einigen Monaten nachkommen und einen Neubau beziehen.

Bei der Firma PTI ist in den vergangenen Monaten viel passiert. Nach dem Kauf der früheren B&W-Werkhallen am Papagøjesti im vergangenen Jahr wurde der Umzug nach Tondern häppchenweise vollzogen. Nachdem der neue Firmensitz hergerichtet worden war, verlegten zunächst die Angstellten  des Lagers und der Werkstatt ihren Arbeitsplatz in die Wiedaustadt.

An der früheren Adresse in Süderseiersleff/Sønder Sejerslev sind jetzt nur noch 15 Mitarbeiter (Direktion  Verkauf und Verwaltung) verblieben. Sie werden den Kollegen im Sommer 2021 folgen und einen Neubau beziehen, womit der Umzug dann ganz vollbracht ist.

Am Freitag setzten vier Männer zwar mit einer Schaufel den ersten Spatenstich auf der Baustelle, wo ein neuer 800 Quadratmeter großer Neubau für Direktion, Verkauf und Verwaltung entstehen soll. Vorher wurde ein bestehendes Bürogebäude abgerissen.

 

Firmenchef Carsten Lorenzen freut sich: Lagerplatz, so weit das Auge reicht. Foto: Elise Rahbek

Und die noch in Seiersleff arbeitenden Kollegen seien froh, wenn sie auch nach Tondern kommen können, erklärt Carsten Lorenzen, der im Frühjahr den Direktorenposten übernommen hat. Ihm zur Seite stehen weiter seine Eltern Jürgen und Anneli, die vor 29 Jahren die Firma PTI im früheren Schulgebäude in Seiersleff gründeten.

Trotz mehrfacher Expansionen, bei denen es vornehmlich um die Schaffung von mehr Lagerfläche ging, reichte der bisherige Standort dennoch nicht aus. Daher wurde der riesige, aber verlassene Firmensitz von B&W erworben.

Es gibt noch jede Menge Luft.

Carsten Lorenzen, Firmenchef

Mit einer Lagerfläche von 10.000 Quadratmetern hat die Firma dort reichlich Platz, ihre vielen Produkte auf den hohen Regalen fast bis unters Dach zu stapeln. Die Gänge sind so lang, dass sich die Mitarbeiter auf zwei Fahrräder schwingen können, um schneller von A nach B zu kommen. Über vier riesige Hallen erstreckt sich das Großlager. „Die Grenze der Lagerkapazität ist nicht erreicht. Es gibt noch jede Menge Luft“, lacht Carsten Lorenzen.

Auch Anneli Lorenzen schwingt sich auf das Firmenfahrrad. Foto: Elise Rahbek

Die Firma, die auch neun Mitarbeiter in Støvring beschäftigt, verkauft importierte Werkteile für die Industrie und baut oder lackiert sie auf Wunsch der Kunden auch als Sonderanfertigung um.

Corona-Zeit bislang gut überstanden

 

Und das Geschäft brummt. Nicht einmal die Corona-Krise konnte der Firma viel anhaben, die ihre Kunden zu 50 Prozent in Dänemark hat, die andere Hälfte der Lieferung gehen in europäische Länder und einzelne auch über die europäischen Grenzen hinaus.

Es hätte in diesem Jahr coronabedingt leichte Einsatzeinbußen auf dem dänischen Markt gegeben, da einige Kunden ganz die Produktion eingestellt hätten. Auf dem ausländischen Markt wurde dafür ein Plus verzeichnet. Bis zum Jahresende hofft der junge PTI-Chef, dass die geringe Abweichung noch ein wenig dezimiert werden kann. Ganz wettmachen könnten die letzten vier Monate des Jahres die Verluste wohl nicht mehr, die aber nur sehr gering seien, erklärt Carsten Lorenzen.

So wird das zweistöckige Verwaltungsgebäude aussehen. Foto: Architekt Uwe Nielsen

Während Verkauf und Verwaltung binnen von eineinhalb Tagen ins Homeoffice geschickt wurden, konnte im Lager, in der Werkstatt und im Vertrieb problemlos weitergearbeitet und „nebenbei“ auch umgezogen werden.

Den Neubau hat Architekt Uwe Nielsen gezeichnet. Das Gebäude entspricht bei der Materialwahl in etwa dem Anbau der Ludwig-Andresen-Schule.Er peilt ein Bauende von Juni/Juli an. „Wenn wir an die vergangenen Winter denken, dann ist es wohl kein Problem, das zu schaffen“, erklärt Lorenzen jr., der zwar jetzt Direktor des Unternehmens ist, Besitzer bleiben aber seine Eltern. 

Michael Schlüter an der Drehbank in der sehr viel größeren Werkstatt Foto: Elise Rahbek

 

Die früheren PTI-Gebäude in Seiersleff wurden schnell verkauft. Dort hat Zimmerer Christian Hansen seinen Handwerksbetrieb eingerichtet und beschäftigt schon mehrere Mitarbeiter. Den Vorbesitzern gewährt er noch ein Dach über den Kopf, bis auch die letzten PTI-Angestellten nach Tondern umgezogen sind, sodass alle 42 wieder vereint sind.

 

Mehr lesen