Verschönerung

Bürger bringen Projekt für Lügumklosters Mühlenteich voran

Bürger bringen Projekt für Lügumklosters Mühlenteich voran

Bürger bringen Projekt für Lügumklosters Mühlenteich voran

Lügumkloster/Løgumkloster
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Linda Scholz und Leif Hansen an der Stelle, wo man am dichtesten ans Wasser herankommen kann Foto: Monika Thomsen

Die Vegetation hat aus der Sicht der Bewohner in dem Gewässer die Oberhand gewonnen. Ein aufgewertetes Naherholungsgebiet steht auf der Wunschliste.

Der Zustand des Mühlenteichs in Lügumkloster lässt aus der Sicht örtlicher Bürger schon seit geraumer Zeit allerhand zu wünschen übrig. Dort hat die Vegetation nach Auffassung vieler zu sehr das Zepter in die Hand genommen.

Daher hat sich der Lokalrat nun an die Spitze der Bemühungen gestellt, um das Gebiet an der Umgehungsstraße in Lügumkloster aufzuwerten und zu verschönern. Es ist nicht der erste Vorstoß dieser Art.

Es sind mehrmals Versuche unternommen worden, das Projekt anzuschieben. Sie sind jedoch im Sande verlaufen.

Leif Hansen, Vorsitzender des Lokalrats

„Es sind mehrmals Versuche unternommen worden, das Projekt anzuschieben. Sie sind jedoch im Sande verlaufen“, berichtet der Vorsitzende des Lokalrats, Leif Hansen, bei einem Ortstermin.

Daher hat der Lokalrat einen kleinen Ausschuss gebildet, der sich auf dieses Thema konzentriert. Linda Scholz, die auch in alte Unterlagen über das Gewässer eingetaucht ist, hält die Fäden in der Hand. Ihr zur Seite stehen Jan Henriksen und Thomas Vestergard Lange sowie neuerdings auch Ernst Sørensen.

Mit Niels Tästensen als treibende Kraft wurde der in den 1950er Jahren trocken gelegte Mühlenteich 1991 in kleinerem Maßstab angelegt und eingeweiht. Tästensen verstarb 2012.

Der Mühlenteich präsentiert sich sehr zugewachsen. Foto: Monika Thomsen

Um Inputs zu bekommen und etwas Konkretes in der Hand zu haben, hat sich das Gremium mit Landschaftsarchitekt Niels Junggreen Have aus Apenrade/Aabenraa verbündet.

Zu viel des guten Grüns

„Als ersten Schritt hat er vorgeschlagen, dass der Bewuchs vom Pfad bis zum Uferrand weggeschlagen wird, damit man sich einen genauen Überblick schaffen kann. Dies trifft auch auf die Einmündung zu“, so Linda Scholz. Der Mühlenteich wird mit Wasser aus dem Landeby Bæk gespeist.

Laut Empfehlung von Junggreen Have sollten die vielen Weiden, die am Mühlenteich wuchern, mit Wurzeln entfernt werden.

 Er hat dem Gewässer diagnostiziert, dass es um die dortige Biodiversität nicht zum Besten bestellt ist. Dies schreibe er fehlender Instandhaltung zu, wie Linda Scholz berichtet.

„Es ist als Paragraf-3-Schutzgebiet ausgewiesen. Dennoch muss die wilde Natur gepflegt werden“, weiß sie.

Der Lokalrat fürchtet um die Sicherheit der Radfahrer und Spaziergänger auf dem holprigen Pfad. Foto: Monika Thomsen

Ein Dorn im Auge ist Scholz und Hansen der Zustand des Pfades aus Steinmehl, der um den Teich herumführt.

„Das ist die Hauptverkehrsader für das dahinterliegende Wohngebiet und sie wird sehr viel von Radfahrern genutzt“, berichten sie mit besorgten Blicken auf die unebene und holprige Strecke.

Zudem sei die Route, die streckenweise oft unter Wasser stehe, auch nicht behindertenfreundlich. Auf einem Teil der Strecke soll es laut Plan künftig eine dezente Beleuchtung geben.

Linda Scholz und Leif Hansen hoffen, dass die Verschönerungsaktion sich bis zum Stadtjubiläum 2023 umsetzen lässt. Foto: Monika Thomsen

„Das ganze Gebiet ist abgesackt. Wir hoffen, dass wir das ausgebaggerte Material wiederverwerten können, um den Bereich aufzufüllen“, so Scholz. Die im Herbst 2019 von Orbicon vorgenommene Überprüfung habe gezeigt, dass der Schlamm nicht etwa mit Gift verseucht sei. Die Kosten für eine Aushebung würden auf 1,5 Millionen Kronen veranschlagt.

 Zu den angestrebten Vorstößen gehört auch eine Erweiterung des Parkplatzes, damit dort mehr als zwei Behindertenbusse nebeneinander parken können. „Es ärgert uns, dass wir nicht allen Bürgern im Ort bessere Bedingungen bieten können“, so Linda Scholz.

Keine schöne Visitenkarte

Sie berichtet, dass sich das Gremium in dem Gebiet in Angliederung an die Umgehungsstraße einen Naherholungsbereich vorstellt. „Gerne auch mit einer Plattform im Wasser. Es soll natürlich alles auf die Natur abgestimmt werden.“

„Wir wollen keinen bunten Vergnügungspark, sondern der Stil der Stadterneuerung soll weitergeführt werden“, fügt Leif Hansen hinzu.
Derzeit sei dieser Bereich für Passanten keine gute Visitenkarte und würde nicht zum Verweilen einladen.

Den Mühlenteich in seiner jetzigen Form gibt es seit 1991. Foto: ton_muehlenteich_stein

Die Initiatoren wissen, dass sie sich mit dem Projekt einiges vorgenommen haben. Für die Umsetzung der Pläne ist eine Aufhebung der Schutzbestimmung eine Voraussetzung.

„Wir wollen aber die Naturschutzinstanz und die Ornithologen mit ins Boot nehmen. Damit wollen wir erreichen, dass alle berücksichtigt werden –  Tiere, Pflanzen und Bewohner“, so Scholz.

Sie betont auch die Wichtigkeit, dass ein Plan für die Pflege ausgearbeitet wird. „Damit wir nicht in 15 Jahren in der gleichen Situation sind.“

Liebes-Hain im Blick

Scholz wünscht sich auch, dass der Liebes-Hain auf Vordermann gebracht wird. Dort sei ein Unterstand vorstellbar. Sollte dies nicht machbar sein, reiche auch eine neue Bank, meint sie, während Hansen im Gebüsch auf die Überreste einer Bank alten Bank gestoßen ist.

„Wir erwarten mit einem vorsichtigen Ansatz Kosten von drei Millionen Kronen. Dabei bauen wir teils auf eine Finanzierung seitens der Kommune. Eine kommunale Mitfinanzierung ist eine Voraussetzung, damit wir Geld bei Stiftungen beantragen können“, so Linda Schulz.

Der Kommune ist eine Diskussionsgrundlage zugeschickt worden, verbunden mit der Bitte, dass bei den Haushaltsberatungen 500.000 Kronen für diesen Zweck vorgemerkt wird.

Hoffnung auf eine zügige Umsetzung

„Es ist unser großer Traum, dass der Mühlenteich und sein Umfeld bis zum 850-jährigen Jubiläum der Stadt 2023 zumindest einigermaßen aussehen. Wir befürchten, dass das Gebiet verschlammt und zu einem Sumpf wird, wenn nicht etwas Drastisches unternommen wird. Ich bin mir bewusst, dass es nicht einfach wird. Ich glaube aber daran, dass wir ins Ziel gelangen“, ist Linda Scholz zuversichtlich.

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