Küstenschutz

Erste Etappe der Deichverstärkung auf Röm geht bald los

Erste Etappe der Deichverstärkung auf Röm geht bald los

Erste Etappe der Deichverstärkung auf Röm geht bald los

Tondern/Tønder
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Der Juvre Deich wird in diesem und im kommenden Jahr verstärkt. Foto: Paul Sehstedt

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Der fast 100 Jahre alte Juvre Deich ist seinerzeit falsch gebaut worden, wie der Deichgraf berichtet. Der Fehler von anno dazumal soll 2022 und 2023 anhand von millionenschweren Projekten ausgemerzt werden. Die anteilige Finanzierung ist in trockenen Tüchern.

Dem Juvre Deich, der den Norden und den Osten der Insel Röm (Rømø) vor dem Eindringen von unerwünschten Wassermassen schützt, steht eine Generalüberholung bevor.

Der etwa 7,5 Kilometer lange „Wall“ schützt 80 Häuser und rund 700 Hektar landwirtschaftliche Fläche, wie von Deichgraf Morten Sextus Rasmussen zu erfahren ist.

Die Instandsetzung des Deiches erfolgt in zwei Etappen.

Projekt aufgegliedert

„Wir hatten seinerzeit ein durchgehendes Projekt geplant. Da aber nicht genügend finanzielle Mittel in dem zuständigen Topf waren, riet die Küstenbehörde uns dazu, es in zwei Projekte zu gliedern“, so Sextus Rasmussen.

Es handelt sich um den schwächsten Deich im gesamten Wattenmeer.

Morten Sextus Rasmussen, Deichgraf
Der Juvre Deich ist rot markiert. Foto: Digelaget for Juvre Diget

Start an der Nordseite

Im März fällt der Startschuss für die Arbeiten am nördlichen Deichende. Für das Projekt zum Kostenpunkt von 12,9 Millionen Kronen hat die Umweltbehörde einen Zuschuss in Höhe von 10,3 Millionen Kronen bewilligt.

Es wird nach dem Verteilungsschlüssel vorgegangen, dass der Staat für 80 Prozent der Investition aufkommt, die Kommune beteiligt sich mit 16 und der Deichverband mit 4 Prozent.

Demzufolge bringt sich die Kommune mit rund 3,6 Millionen Kronen und der Deichverband mit ungefähr 900.000 Kronen ein.

Deichbruch 1999

Bei dem Kräftemessen mit dem Orkan 1999 unterlag der Juvre Deich – er brach an mehreren Stellen.

„Damals wurden die Schäden ausgebessert. Seither sind jedoch keine Arbeiten durchgeführt worden“, berichtet der Vorsitzende.

„Es handelt sich um den schwächsten Deich im gesamten Wattenmeer. Bei der Lebensdauer wird bei Stürmen und hohen Wasserständen mit maximal 12 bis 15 Jahren operiert. Gewöhnlich geht man von 50 Jahren aus. Wenn er renoviert worden ist, geht man von einer Haltbarkeit von 70 bis 80 Jahren aus“, so der Deichgraf.

Mit dem Orkan am 3. Dezember 1999 drang das Wasser zu diesem Hof in Juvre vor. (Archivfoto) Foto: DN-Archiv

Baufehler anno 1926

Es ist nicht der Zahn der Zeit, der an dem im Zeitraum von 1926 bis 1928 gebauten Deich nagt.

„Er wurde seinerzeit auf falsche Art gebaut. Die damalige Eimerkettenmaschine platzierte Klei im Deichkern und Sand auf den Außenseiten. Das ist genau entgegensetzt von dem, was heute praktiziert wird“, so Morten Sextus Rasmussen.

Die Arbeiten müssen zum 15. August abgeschlossen sein. „Dann muss Gras gesät werden“, so Rasmussen in Gedanken an die Befestigung.

Das nächste Projekt klopft an

Ab August gibt es dann eine Pause bis März 2023, wenn die nächste Etappe eingeleitet wird.

Ende 2021 trudelte nämlich die frohe Botschaft ein, dass für den Ostdeich staatliche Mittel in Höhe von 18 Millionen Kronen bewilligt worden sind.

Für das Gesamtprojekt im Wert von 22,5 Millionen Kronen beträgt der Anteil der Kommune Tondern 3,6 Millionen Kronen, und der Deichverband ist mit etwa 900.000 Kronen mit von der Partie.

Viel Zeit investiert

Rasmussen ist froh, dass die Projekte, in die der Deichverband viel Arbeit gesteckt hat, jetzt so weit gediehen sind. Damit werde der Arbeitsaufwand für dieses Gremium geringer.

„Wir schließen uns jetzt mit unseren Beratern wegen der Zulassungen kurz und erwarten, dass die Arbeiten für den östlichen Deich im Oktober oder November ausgeschrieben werden“, erläutert der Deichgraf.

Das Tiefbau-Unternehmen „Jakobsen & Blindkilde AS“ aus Aulum hat den Zuschlag für die Arbeiten am Norddeich erhalten.

Fortsetzung im Ausschuss wird begrüßt

Auch der Vorsitzende des kommunalen Ausschusses für Technik und Umwelt, Poul Erik Kjær (Venstre), blickt mit Erwartung darauf, dass die Arbeiten losgehen. „Auf kommunaler Ebene haben wir während der vergangenen Jahre dafür angespart“, so Kjær.

„Der Deich ist durch den Sand nicht besonders stark. Es erfordert eine ordentliche Kleischicht auf der Außenseite, damit das Wasser kein Loch hineinfressen kann“, so der Ausschussvorsitzende. Auch die Ausformung werde geändert.

Sechs Deichverbände

Kjær freut sich, dass er als Kommunalvertreter die Arbeit in den zwei Deichverbänden auf Röm fortsetzen darf, wo er auch in der vergangenen Legislaturperiode aktiv war.

 Es gab sechs Posten dieser Art zu besetzen.

 

 

 

Die Vertreter für die Deichverbände
• Der Deichverband für die Tonderner Marsch: Harald Christensen (Soz.)
• Der Deichverband für den Havneby-Kirkeby-Deich: Poul Erik Kjær (Venstre)
• Der Deichverband für den Juvre Deich: Poul Erik Kjær (Venstre)
• Der Deichverband für den Koog von König Christian X. (der Deich zwischen dem Römdamm und Mandø Ebbevej): Karl Henning Clausen (Tønder Listen)
• Der Deichverband für das Bredeau-Tal: Hans Schmidt (Kons.)
• Der Deichverband für Ballum-Koldby-Deich: Leif Hansen

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Kommentar

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