Umwelt und Natur

Regen und Wind halten Storchenjungen vom Flugtraining ab

Regen und Wind halten Storchenjungen vom Flugtraining ab

Regen und Wind halten Storchenjungen vom Flugtraining ab

Jeising/Jejsing
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Den Störchen in Jeising geht es gut. Foto: Henning Andresen

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In Jeising gedeiht das gefiederte Trio, obwohl die Neugierde der menschlichen Störenfriede zugenommen hat. Die Beregnung der Felder kommt den Störchen zugute.

Der Regen und Sturm der vergangenen Tage können den drei Jungen im Jeisinger Storchennest nichts anhaben. Das meint Henning Schmidt Andresen, der unter anderem mit seiner Frau Eva die Störche mit Küken und Fischen versorgt. Sie setzten sich vor zwei Jahren auch dafür ein, dass Jeising wieder ein Storchennest bekommt.

 „Sie sind schon so groß, dass das Wetter keine Gefahr mehr bedeutet“, erläutert der menschliche Storchenvater. Schon im vergangenen Jahr glückte es mit dem Bruterfolg im neuen Storchen-Standort westlich von Tondern, als drei Jungen das Nest verließen.

Federprobe zur Geschlechtsbestimmung

Auch in diesem Jahr wächst wieder ein Trio heran. Welches Geschlecht die Jungvögel haben, ist noch nicht geklärt. „Bei der Beringung am 27. Juni wurde eine Feder entnommen. Anhand dieser kann festgestellt werden, ob es sich um männlichen oder weiblichen Nachwuchs handelt“, so Andresen weiter. „Daher haben sie auch noch keinen Namen bekommen. Das Ergebnis der Federprobe steht kurz bevor.“

Annika und ihre drei Jungen Foto: Henning Andresen

Alfred ist vermutlich tot

Im vergangenen Jahr brüteten die Störche Annika und Alfred in Jeising. Anstelle von Alfred hat sich Annika mit Clyde zusammengetan. Wo Alfred geblieben ist, weiß man nicht. „Er ist nicht mehr gesehen worden und wir müssen wohl davon ausgehen, dass er tot ist. Sonst wäre er zurückgekommen“, berichtet der Jeisinger. Gleiches Schicksal ereilte den mit einem Navigationsgerät ausgestatteten Sohn Freddy Fey, der in Nordafrika tot aufgefunden wurde.

„Alfred konnte man leicht erkennen, da er beim Fliegen die Beine – vermutlich nach einem Bruch – über Kreuz legte. Zudem trug er den blau-schwarzen Ring aus Schweden.“

Das Storchennest in Jeising bei gutem Wetter Foto: Lone Gabelgaard

Mit einem solchen Ortungssystem wird der diesjährige Nachwuchs nicht ausgestattet. „Die Jeisinger Storchengruppe wollte das nicht in diesem Jahr.“ Die Gruppe sei dazu befähigt, dies abzulehnen, während der Storchenverein Storkene.dk die Beringung bestimmt.

Aufgrund des jetzigen feuchten Wetters – Storchenjungen in Klipleff (Kliplev) und Uk (Uge) verendeten in diesem Sommer aufgrund von Dürre und Hunger – vernachlässigten die acht Wochen alten Jungvögel ihr Flugtraining. Bei Niederschlag kauern sie im Nest zusammen. „Wir rechnen damit, dass sie noch in dieser Woche das Nest zum ersten Mal verlassen werden. Im vergangenen Jahr waren die Storchenjungen auch flügge, als sie neun Wochen alt waren.“

Die drei Jungstörche in der Abenddämmerung Foto: Henning Andresen

„Bei Regen kauern sie sich lieber im Nest zusammen. Wir haben die Störche wieder gefüttert und stellten Wasser hin. Auch die intensive Beregnung der Felder im Zuge der Trockenheit hat den Störchen geholfen, Flüssigkeit aufzunehmen und Futter zu finden.

 

 

Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir in diesem Jahr mehr Schaulustige gehabt, die sich trotz Hinweisschildern zum Teil schon sehr dicht dem Nest genähert haben.

Henning Schmidt Andresen

Auch in Legan (Lægan) und in Uberg (Ubjerg) freute man sich über den Besuch von Störchen. Das Paar in Legan verschwand recht schnell wieder. Im Uberger Nest wiederum lagen Eier, die man mithilfe einer Drohne gesehen hatte. Die Eier wurden nicht ausgebrütet. Das Storchenpaar verließ das Nest vorzeitig. Dort wurden die Vögel von Neugierigen gestört, die die majestätischen Vögel aus der Nähe fotografieren wollten.

Mehr Schaulustige als 2022 haben sich in diesem Jahr dem Storchennest in Jeising genähert. Foto: Henning Andresen

„Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir in diesem Jahr auch mehr Schaulustige gehabt, die sich trotz Hinweisschildern zum Teil sehr dicht dem Nest genähert haben“, bedauert Henning Schmidt Andresen.

Während der 2022 geschlüpfte Storchenjunge Freddy Fey verstorben ist, wissen die Jeisinger nicht, wo sich seine beiden Schwestern Tidde und Frk. Thomsen aufhalten.  Letztgenannte hatte im Gegensatz zu Tidde einen GPS-Sender am Körper. So konnten wir verfolgen, dass sie sich viel in den Niederlanden aufgehalten hat.

 

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