Todesfall

Kollegen würdigen den Einsatz Poul Schlüters

Kollegen würdigen den Einsatz Poul Schlüters

Kollegen würdigen den Einsatz Poul Schlüters

Kopenhagen/Nordschleswig
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Poul Schlüter bei der Vorstellung seiner ersten Regierung 1982 Foto: Mogens Ladegaard/Ritzau Scanpix

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Elf Jahre lang war der Haderslebener Staatsminister des Landes. Am Donnerstag ist er im Alter von 92 Jahren verstorben.

Der Konservative Poul Schlüter wurde 1982 Staatsminister, nachdem der Sozialdemokrat Anker Jørgensen aufgegeben hatte.

Dänemark befand sich in einer wirtschaftlich desolaten Situation, und somit wurde es Schlüters wichtigste Aufgabe, das Land aus dieser Lage zu befreien.

Vor allem diesen Einsatz würdigen Politiker, nachdem bekannt geworden ist, dass Poul Schlüter am Donnerstag im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

„Er trug die Verantwortung, und ihm gebührt die Ehre dafür, dass die dänische Wirtschaft wieder gesundete“, meint der politische Beobachter Hans Engell, der Minister in den wechselnden Schlüter-Regierungen war.

Pape diskutiert Politik mit Schlüter

„Er benutzte Worte, um Dänemark dazu zu bekommen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Er führte uns, in Zusammenarbeit mit dem technisch begabten Henning Christoffersen, weg vom Rand des Abgrundes“, schreibt der ehemalige Venstre-Justizminister Søren Pind auf Facebook. Er nennt Schlüter als eines der wichtigen Vorbilder, die ihn in die Politik führten.

„Die Familie hat ein geliebtes Mitglied verloren und das Land einen der bedeutendsten Menschen unserer Zeit“, schreibt der heutige Vorsitzende der Konservativen, Søren Pape Poulsen, auf Facebook.

Er hat mit seinem Vorgänger die politische Situation erörtert.

Man hat ihn zunächst unterschätzt.

Kristian Jensen / Venstre

„Ich hatte das Glück, in den vergangenen Jahren wiederholt mit Poul Schlüter zu sprechen. Er war ungewöhnlich gut informiert. Er hörte zu, hatte seine Standpunkte, doch vor allem auch seine Würde“, schreibt er in einem Nachruf.

„Man hat ihn zunächst unterschätzt, aber er überlebte seine Kritiker und traute sich, eigene Wege zu gehen“, meint der ehemalige Venstre-Vize Kristian Jensen auf Twitter. Er spielt damit darauf an, dass viele meinten, Schlüter würde nur eine kurze Amtszeit bekommen.

Frederiksen: Beliebter Politiker

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) würdigt die schwierigen Beschlüsse, die Schlüter in seiner Regierungszeit treffen musste und mit Pragmatismus umsetzte.

„Poul Schlüter war ein beim Volk beliebter Politiker, ein guter und charmanter Umgang. Immer mit einem Augenzwinkern und im Übrigen ein hervorragender Kommentator“, schreibt sie in einer schriftlichen Stellungnahme.

Auch Journalisten erinnern sich an Schlüter.

„Er war, ganz ohne Spindoktoren und Kommunikationsstrategien, ein Meister im Umgang mit der Presse“, erinnert sich Lisbeth Knudsen, Chefredakteurin bei „Mandag Morgen“.

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