Gesellschaft und Kultur

Rauschebart begab sich auf Geschenke-Tour

Rauschebart begab sich auf Geschenke-Tour

Rauschebart begab sich auf Geschenke-Tour

Jündewatt/Jyndevad
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Liva (2) mit Mama Helene Clemmesen und dem Weihnachtsmann. Liva tauschte ihren Schnuller gegen ein großes Präsent aus. Foto: Friedrich Hartung

Auf Initiative des Vereins Deutsches Haus Jündewatt bekamen Familien Besuch vom Weihnachtsmann. Er hatte Überraschungstüten für die Kinder dabei. Auf zwei junge Empfänger kam ein ganz besonderer Deal zu.

Wegen Corona wird es in diesem Jahr leider keine Weihnachtsfeier für Familien im Deutschen Haus Jündewatt geben.

Der Vorstand und der Weihnachtsmann hatten sich allerdings ein Alternativprogramm ausgedacht, um allen voran den Kindern ein besonderes Erlebnis in der Weihnachtszeit zu bieten.

Die Familien konnten eine Überraschungstüte bestellen, die der Weihnachtsmann dann per Lieferservice an die Tür brachte. Der große Einsatz des weißbärtigen Mannes und einiger Helfer war am vergangenen Wochenende.

Brachten Geschenke vorbei: Weihnachtsfrau Cilli Guldager und Weihnachtsmann Rolf Pfeifer. Foto: Friedrich Hartung

Da bei über 60 Tüten ganz schön viele Adressen angefahren werden mussten, waren gleich zwei Weihnachtsmänner im Einsatz. Man hätte sie glatt mit Rolf Pfeifer, Vorsitzender des Deutschen Hauses, und Thomas Lorenzen verwechseln können!

Rauschebart Pfeifer machte sich mit Weihnachtsfrau Cilli Guldager auf die Runde, Thomas Lorenzen wurde von Sabrina Nissen unterstützt.

„Wir haben nach dem Mittag losgelegt, weil viele Kleine noch ihr Nickerchen machten“, so Rolf Pfeifer.

Zwei große Pakete

Wurden fast überall die vorbestellten Tüten verteilt, die mit Spenden von der Patenschaftsgemeinde Elmhorn noch ergänzt worden waren, gab es an zwei Adressen ein großes Paket.

Das hatte einen bestimmten Grund. In zwei Familien sollte der Schnuller mithilfe des Weihnachtsmannes und eines Geschenks ausgetauscht werden.

Bei der Familie Clemmesen in Renz (Rens) war die zweijährige Liva zunächst noch etwas hin- und hergerissen, als der Weihnachtsmann auf einmal mit einem großen Paket vor der Tür stand.

„Sie hatte zunächst noch eine Träne im Auge und schien sich noch nicht ganz sicher zu sein, ob sie den Nuckel auch wirklich loswerden möchte. Das war total rührend“, schwärmt Weihnachtsmann Pfeifer von der Mission am Flensborgvej.

Das „Handel" ist perfekt: Liva Clemmesen, Mama Helene, der Weihnachtsmann und die Weihnachtsfrau haben sich darauf geeinigt, dass Liva ein großes Paket bekommt, wenn sie ihren Schnuller abgibt. Foto: Friedrich Hartung

Letztendlich war Liva ganz tapfer, zumal sie auf den Tausch vorbereitet war.

„Sie kam gerade aus dem Mittagsschlaf und war noch ein wenig verdutzt. Das legte sich aber und sie gab den Schnuller ab“, berichtete Papa Bernd.

„Wir hatten es ja mit ihr besprochen, und es läuft bisher sehr gut“, so Bernd Clemmesen zwei Tage nach dem Schnullertausch.

Dabei gibt es für Liva erschwerte Bedingungen, denn ihr kleiner Bruder Milan hat einen Schnuller. „Da guckt sie dann schon mal neidisch hin, aber es läuft“, so der Vater mit einem Lachen.

Lob für die Aktion

Auch Mama Helene freut sich über einen reibungslosen Schnullerverzicht. „Die Aktion mit dem Weihnachtsmann kam da wie gerufen“, so die Renzerin mit Lob und Dank an die Ehrenamtler des Vereins Deutsches Haus Jündewatt.

Sie kam gerade aus dem Mittagsschlaf und war noch ein wenig verdutzt. Das legte sich aber und sie gab den Schnuller ab

Bernd Clemmesen

 

Über eine Überraschung konnten sich bei den Clemmesens auch noch zwei große Brüder von Liva im Alter von sechs und acht Jahren freuen.

In der „Schicht“ von Thomas Lorenzen und Sabrina Nissen gab es ebenfalls einen Schnullertausch. Bei der Familie von Freddy Hansen, ehemaliger Vorsitzender und einstiges Laienspiel-Urgestein, wurde der Schnuller für ein großes Paket getauscht.

Auch bei Christian Hoeck in Buhrkall wurden Tüten abgegeben. Die Überreichung fand im Kuhstall statt. Foto: Friedrich Hartung

Eine Adresse nach der anderen hakten die beiden Weihnachtsmann-Teams ab. Besuch erhielt auch Landwirt Christian Hoeck in Buhrkall.

Rolf Pfeifer und Cilli Guldager trafen ihm bei der Arbeit an. Er fuhr gerade mit dem Trecker. Da drei vorbestellte Tüten nicht am Trecker überreicht werden sollten, begaben sich Hoeck, Weihnachtsfrau Guldager und Weihnachtsmann Pfeifer in den Kuhstall, wo sie die Beutel dann mit besten Wünschen an Christian Hoeck übergaben.

„Der Bart roch den Rest des Tages ein wenig nach Stall, aber so etwas lässt man an so einem Tag gern über sich ergehen“, sagt Rolf Pfeifer mit einem Lachen.

Freude am Verschenken

„Es hat uns allen viel Spaß gebracht, und ich glaube, den Familien hat es gefallen“, so der Vorsitzende.

Den Arbeitstag ließ die vierköpfige Delegation im Deutschen Haus in geselliger Runde bei Wein und Pizza ausklingen – das hatten sie sich wohl auch verdient.

In Zeiten von Corona hatte der Weihnachtsmann bei seiner Tour im Raum Jündewatt einen Mund-Nasen-Schutz dabei. Foto: Friedrich Hartung
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