Deusche Minderheit

Neuer Name und neue Satzungen für den Frauenbund Sonderburg

Neuer Name und neue Satzungen für den Frauenbund Sonderburg

Neuer Name und neue Satzungen für den Frauenbund Sonderburg

Sonderburg/Sønderborg
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Bei der Generalversammlung des Frauenbunds im Mariaheim 2023 Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Bei der Generalversammlung gingen die Anwesenden jeden einzelnen Paragrafen durch. An einem Punkt schieden sich die Geister – doch nach einer guten Tasse Kaffee und leckeren Kuchen wurde alles genehmigt.

Nach einer zweieinhalb Stunden langen Generalversammlung konnte der Frauenbund für die Stadt Sonderburg und Umgebung neue und konkret beschriebene Satzungen und einen neuen Namen absegnen. Der Verein heißt künftig nur Frauenbund Sonderburg, wie die Vorsitzende Renate Weber-Ehlers am Sonnabend im Mariaheim verkündete.

Beliebte Sitz-Gymnastik

In ihrem Bericht blickte Renate Weber-Ehlers zurück auf eine ereignisreiche Saison 2022/2023. Es gab viele gut und einige weniger gut besuchte Veranstaltungen. Die Gymnastik im Sitzen ist beliebt und diese will der Vorstand des Frauenbundes auch in diesem Jahr wieder anbieten. Beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig wird ein Trainer beantragt.

Rainer Naujeck, Waltraut Thrams und die Vorsitzende Renate Weber-Ehlers Foto: Ilse Marie Jacobsen

Es werden künftig keine Veranstaltungen in den Ferienwochen eingeplant. So musste der Grillnachmittag im vergangenen Jahr abgesagt werden. „Ferien sind eben Ferien“, wie die Vorsitzende erklärte.

Klavier wurde abgeholt

Der deutsche Teil der Gemeinden hat die Andachten im Mariaheim eingestellt, und so sollte das Klavier eine Woche später abgeholt werden.

„Unsere Kassiererin Silvia Steger ist es danach gelungen, zu bewirken, dass das Abholen des Klaviers – von dem wir ja erwartet hatten, dass wir es wie immer zur Adventsfeier im Mariaheim und auch zu unserem 100. Jubiläum benutzen könnten – bis nach dem Jubiläum verschoben wurde. Behauptungen, die darauf hinausgehen, dass das Klavier der Gemeinde vom Frauenbund ’quasi vor die Tür gestellt wurde’, sind deshalb direkt falsch. Der Vorstand wird sich nach einem anderen Klavier umschauen", so Renate Weber-Ehlers. 

Ellen Ritter, Hilde Christiansen und Anne Jessen Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der Kassenbericht für 2022 endete mit einem Plus. Die Heizkosten wurden halbiert, weil weniger Veranstaltungen im Mariaheim stattfanden. „Unser Beschluss, die Heizkostenrechnungen bei Veranstaltern von draußen zu erhöhen, war also goldrichtig“, so die Vorsitzende.

Bodil Sylvest Jensen in den Vorstand gewählt

Bei den Wahlen für den Frauenbund Sonderburg wurde Silvia Steger wiedergewählt. Ulla F. Lund wünschte keine Wiederwahl. Ihre Ablöserin heißt Bodil Sylvest Jensen, die mit Applaus bestätigt wurde. Im Vorstand sitzen außerdem Waltraut Thrams und Ulla Deutschbein. 

Dem früheren Vorstandsmitglied Ulla Lund dankte Renate Weber-Ehlers mit einem Geschenk. Rechts sitzt die Nachfolgerin Bodil Sylvest Jensen. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der Frauenbund Sonderburg hatte im vergangenen Jahr 52 Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag bleibt bei 75 Kronen im Jahr. Ein direkter Kontakt zu neuen Zuzüglerinnen und Zuzüglern wurde angesprochen, wovon Renate Weber-Ehlers sich aber nicht viel versprach.

Versammlungsleiter Rainer Naujeck sprach von einer vom BDN (Bund Deutscher Nordschleswiger) geplanten Tour, bei der neuen Nordschleswigerinnen und Nordschleswigern verschiedene Institutionen der deutschen Minderheit in Sonderburg und Apenrade (Aabenraa) präsentiert wird.

Stiftung Mariaheim

Der Frauenbund ist Träger der Stiftung Mariaheim, einem Wohnheim mit 14 Wohnungen (betreutes Wohnen) für alleinstehende Menschen. Im August 2022 waren sechs der sieben Vorstandsmitglieder der Stiftung Mariaheim von einem Tag auf den anderen zurückgetreten. Vier dieser Plätze wurden mit der Bewohnerin des Mariaheims, Hilde Christiansen, Ulla Deutschbein vom Frauenbund, Kim Poulsen und Joan Bech Jensen besetzt.

Joan Bech Jensen übernahm den Vorsitz. Sie hat keinen direkten Bezug zur deutschen Minderheit. „Aber sie findet das Mariaheim sehr gut“, so Renate Weber-Ehlers. Die Adventsfeier wird nicht mehr im Gemeindehaus, sondern im Mariaheim mit einer kleineren Verlosung durchgeführt.

Der Ton macht die Musik

Anschließend wurden die neuen Satzungen abgesegnet. Jeder einzelne Punkt wurde vorgelesen, und die Teilnehmerinnen stimmten ab.

Beim letzten Satz im dritten Paragrafen waren die Vorsitzende Renate Weber-Ehlers und der Versammlungsleiter Rainer Naujeck sich aber nicht einig.

Dort steht: Zeichnungsberechtigt für den Verein ist die Vorsitzende und – in deren Abwesenheit – die Kassiererin. Naujeck meinte, dass es bei der Zeichnungsberechtigung in anderen Vereinen normalerweise Vorsitzende und Kassiererin sind.

Weiter ging es mit der Generalversammlung nach dem Kaffee. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Eine Diskussion entstand, der Ton wurde schärfer und Renate Weber-Ehlers sprach von einem Misstrauen der Vorsitzenden und der Kassiererin gegenüber. Das war zuviel. Rainer Naujeck legte aus Protest sein Amt nieder und verließ den Raum.

Generalversammlung wurde fortgesetzt

Die Teilnehmerinnen waren schockiert. „Nun lasst uns Kaffee trinken“, meinte Hilde Christiansen. Das war eine weise Entscheidung.

Rainer Naujeck kam wieder in den Versammlungsraum, und nach einer halben Stunde mit frisch gebrühtem Kaffee und hausgebackenen Torten und Kuchen konnte die Generalversammlung fortgesetzt werden. Die Satzungsänderungen wurden mit ein paar Korrekturen gutgeheißen.

Die Generalversammlung wurde mit dem Lied „Alle Vögel sind schon da" eingeleitet. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Renate Weber-Ehlers übernahm die Berichterstattung der Stiftung Mariaheim. Die Vorsitzende Joan Bech Jensen war verhindert. Die Instandsetzung von einigen Wohnungen sei zwingend notwendig, aber auch eine ökonomische Herausforderung. „Aber die Wohnungen sind sehr schön geworden. Wir warten jetzt auf die neuen Mitbewohner“, erklärte Hilde Christiansen. Zwei Wohnungen sind bezugsfertig.

Die Stiftung ist jetzt Mitglied bei der Vereinigung „Danske Udlejere“. Anne Jessen fragte, ob man nicht auch auf Facebook Werbung machten könnte. „Für Facebook bräuchten wir einen Webmaster, der dauernd aufräumen müsste“, stellte die Vorsitzende fest.

Rainer Naujeck erhielt ein paar Flaschen als Dank für seine Hilfe. Foto: Ilse Marie Jacobsen
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