Danfoss

Jørgen Mads Clausen wird 75 Jahre alt

Jørgen Mads Clausen wird 75 Jahre alt

Jørgen Mads Clausen wird 75 Jahre alt

Norburg/Nordborg
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Jørgen Mads Clausen Foto: Karin Riggelsen

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Der Unternehmer ist einer der größten Industriellen Dänemarks und hat in der Region Nordschleswig in den vergangenen Jahren vieles bewegen können. Am Sonnabend feiert er seinen Geburtstag im Kreis der Familie. Im Hotel Alsik wird er am Montag offiziell geehrt.

Jørgen Mads Clausen wird am Sonnabend 75 Jahre alt. Der langjährige Konzern- und Aufsichtsratschef von Danfoss gilt als einer der bedeutendsten Industriellen Nordschleswigs. 

1981 wurde Jørgen Mads Clausen erstmals im väterlichen Betrieb angestellt. Sein Vater, der bereits 1966 verstarb, hatte den Sohn unter anderem zu seinem Freund Due Jensen von Grundfos in die Lehre geschickt. 1990 trat Clausen erstmals in die Direktion ein, und ein Jahr später übernahm er die Verantwortung für die Hydraulikdivision. 1996 wurde er Konzernchef von Danfoss – ein Posten, den er zwölf Jahre lang innehatte, bis er 2008 Aufsichtsratschef (Bestyrelsesformand) wurde. Im März vergangenen Jahres trat er von dem Amt zurück

Grüne Umstellung vorangetrieben

Durch neue Innovationen und Visionen ist es Danfoss über Jahrzehnte gelungen, Tausende von Arbeitsplätzen im Hauptsitz in Norburg sowie an Standorten weltweit zu schaffen. In seiner Zeit hat Clausen Danfoss zum führenden Lieferanten von Power-Modulen für die E-Auto-Branche gemacht, weil Danfoss eine Chance erahnte, während die Konkurrenz noch zögerte. 20 Jahre lange machte dieser Geschäftszweig Miese – heute ist es ein Zukunftsträger der Firma. Das Unternehmen hat sich die grüne Umstellung (grøn omstilling) auf die Fahnen geschrieben. 

„Unsere Ambition ist es, der führende Technologiepartner für unsere Kundinnen und Kunden bei der grünen Umstellung zu sein, indem wir dabei helfen, die Wirtschaft bei der Dekarbonisierung (Reduktion des Umsatzes von Kohlenstoff, Red.) durch größere Energieeffizienz, niedrigere Emissionen und Elektrifizierung zu unterstützen. Die nachhaltigste Energie ist die, die wir nicht gebrauchen“, so Konzernchef Kim Fausing.

Vielseitig aktiver Unternehmer

Auch nach seinem Ausscheiden ist Clausen als Unternehmer und Investor in mehreren Venture-Firmen aktiv. So gründete er 2015 das Start-up „Salt Power“ in Sonderburg, das mit einem speziellen Verfahren CO₂-freie Energie aus Salzwasser und Wasser gewinnt. 

Zusammen mit seiner Frau Anette Clausen gründete er 2005 den Universe Science Park auf Alsen (Als). Sein Ziel mit dem Wissenschaftspark: mehr Begeisterung für Naturwissenschaften und Technologie unter Kindern und Jugendlichen auszulösen. Clausen ist ebenfalls ehemaliger Vorsitzender von DI Energi, dem Innovationsfonds und dem nationalen Labor Risø. 

Nordschleswig und das Grenzland im Blick

Der Jubilar sieht das Potenzial in der deutsch-dänischen Zusammenarbeit – und hat es schon immer gesehen. Daher will er die deutsch-dänische Grenzregion, Fünen und Norddeutschland zu einem digitalen Kraftzentrum und einer grünen Vorzeigeregion weiterentwickeln. Dazu passt, dass er treibende Kraft hinter dem Projekt einer Alsen-Fünen-Verbindung und bis 2022 auch Vorsitzender des gleichnamigen Komitees war. So könnte Danfoss vom Rande Nordschleswigs in die Mitte des Landes rücken. 

Außerdem erhofft sich Clausen durch die Intensivierung deutsch-dänischer Beziehungen, das Grenzland im globalen Wettbewerb um Talente und qualifizierte Arbeitskräfte zu stärken. „Wir müssen noch mehr Ideen entwickeln, was wir gemeinsam machen können, damit wir uns noch besser kennenlernen“, sagte er vor fünf Jahren anlässlich seines 70. Geburtstages in einem Interview mit dem „Nordschleswiger“. „Die negative Haltung von einst den Deutschen gegenüber können wir zu nichts gebrauchen. Wir müssen nach vorne schauen.“

Warme Worte schon zum 70.

Jørgen Mads Clausen hat sich über Jahrzehnte auch als aktiver „Player“ in die öffentliche Debatte eingeschaltet. Das gilt sowohl für die Lokalpolitik als auch für nationale und internationale Anliegen.

So unterstützte er 2017 Stephan Kleinschmidt als Spitzenkandidaten der Schleswigschen Partei für das Bürgermeisteramt in Sonderburg (Sønderborg). Der Grund: Der Politiker könne Brücken zwischen dem roten und blauen Block bauen. „Er ist als Teil der deutschen Minderheit fast der geborene Brückenbauer“, so Clausen.

Der „glokale“ Anspruch

„Es sind nicht nur die Produkte, die den Namen Danfoss heute in aller Welt bekannt machen, denn JMC hat es vor allem verstanden, die eigene Familien-DNA zu verbinden mit einem ‚glokalen' Anspruch, nicht nur global Geschäfte zu machen, sondern auch Dienste für die Allgemeinheit zu leisten“, schrieb der ehemalige Chefredakteur des „Nordschleswigers“, Siegfried Matlok, vor Jahren über Clausen. Das gelte natürlich ganz besonders für Alsen/Sonderburg, für Nordschleswig, für Flensburg (Flensborg) und für das deutsch-dänische Grenzland.

Die Stiftung „Bitten & Mads Clausens Fond“ fördert seit 50 Jahren die Region um Nordalsen und Sonderburg finanziell – unter anderem in den Bereichen Ausbildung und Studium, Infrastruktur, Kultur, Sport, Tourismus und bei der Errichtung von Wohnraum. Zu den Leuchtturmprojekten der Stiftung gehören unter anderem das Project Zero, eine verbesserte Infrastruktur zwischen Sonderburg und den Hauptverkehrslinien auf dem Festland, der Campus der Süddänischen Universität sowie der neue Stadtteil an der Hafenfront Sonderburgs mit dem Hotel Alsik im Mittelpunkt.

„Hier und dort mag es wohl einige geben, die Danfoss manchmal zu einflussreich empfinden, aber man stelle sich nur mal für eine Sekunde vor, wie unsere Landschaft heute ohne die Aktivitäten der Familie Clausen, ohne die ständigen Ankurbelungen durch JMC ausgesehen hätte“, so Matlok in seinem Leitartikel vom 30. September 2018.

Jørgen Mads Clausen wird am kommenden Montag, 25. September, bei einem Empfang im Hotel Alsik in Sonderburg geehrt.

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