Vernissage

Diese Ausstellung zieht Kreise

Diese Ausstellung zieht Kreise

Diese Ausstellung zieht Kreise

Sonderburg/Sønderborg
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Ein Schwimmring aus Plastik und jede Menge andere Interpretationen des Begriffes Radius: Die Vielfalt der Umsetzung ist beeindruckend. Foto: Sara Wasmund

Seit dem 11. März haben die Kunstwerke auf Besucher gewartet, am Dienstag konnte die Ausstellung „Radius“ im Multikulturhaus am Sonderburger Hafen endlich eröffnet werden. Ein Vernissagen-Besuch zwischen toten Friedenstauben und Kunst, die Kreise zieht.

Der Corona-Krise ist so manches zum Opfer gefallen. Ein Kunstwerk von Lise Tuxen gehört definitiv dazu. Im Laufe der Monate fiel das bereits aufgehängte Werk aus Eierschalen schlichtweg von der Wand.

Kein Wunder, am 12. März hätte die Ausstellung „Radius“ eröffnen sollen, am Abend, als Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) die Schließung des öffentlichen Lebens anordnete, waren die letzten Kunstwerke installiert worden.

Zwölf beteiligte Künstler

Seitdem warteten die zwölf beteiligten Künstler auf die Vernissage. Abgesehen von den zerbrechlichen Eierschalen haben alle anderen Kunstwerke die Monate des Wartens überlebt und so war es am Dienstag so weit: Die Ausstellung im X-Bunker eröffnete.

Die Ausstellung „Radius“ wird von zwölf Sonderburger Künstlern organisiert und ist im Ausstellungsraum X-Bunker im Multikulturhaus zu sehen. Vorne im Bild das Werk von Grafikerin Hanne Ida Helstrup. Foto: Sara Wasmund

Alle Künstlern war das Thema „Radius“ vorgegeben worden. Die Ausstellung zeigt auf beeindruckende Weise, wie unterschiedlich sich die einzelnen Personen dem Thema genähert haben.

Fotokunst von indischen Gullideckeln, am Boden ein Kreis aus mehr oder minder flügellahmen bis toten Friedenstauben aus Ton und Beton. Ein gläserner Springbrunnen mit Plastikblüten, große schwebende Kreise aus Alu-Druckplatten, in die Muster geätzt wurden, oder ein großer Schwimmring mit Plastikabfall – die Vielfalt der Interpretationen ist faszinierend.

Die Ausstellung ist bis zum 29. Juli zu sehen. Foto: Sara Wasmund

Wie hat er die Corona-Krise erlebt? Künstler Ragnar Stefansson, der eine große grüne Kreisinstallation aus Epoxy und Ölfarben aufgeschichtet hat, nahm es positiv: „So hatte ich jede Menge Zeit für die Kunst.“

Künstlerin Iris Fridriksdottir sieht in ihrem kreisrunden Taubenlazarett ein Spiegelbild der Gesellschaft. „Eigentlich wollte ich die Tauben aufhängen, aber sie wollten einfach nicht fliegen. Sie liegen am Boden. Das sagt doch alles“, so die Künstlerin.

In diesen Friedenstauben von Iris Fridriksdottir steckt nicht mehr ganz so viel Leben … Foto: Sara Wasmund

Bis zum 29. Juli sind die Werke von Søren Møller, Jesper Kristiansen, Sean McCluskey, Ragnar Stefansson, Trine Maria Høy, Dorthe Saldern Meier, Ole Prip Hansen, Lise Tuxen, Thomas Lunau, Jes Mogensen, Iris Fridriksdottir und Hanne Ida Helstrup während der Öffnungszeiten des Multikulturhauses zu sehen.

 

 

Die Werke hängen bereits seit dem 11. März an der Wand, seit Dienstag sind sie zu sehen. Foto: Sara Wasmund
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