Kulturszene
Soleng Festival zieht sich aus Sonderburg zurück
Soleng Festival zieht sich aus Sonderburg zurück
Soleng Festival zieht sich aus Sonderburg zurück
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Das Soleng Festival darf nicht erneut auf dem Gelände des AGS Gymnasiums stattfinden. Die Veranstalter sind gefrustet und kritisieren die Kommune. Die zuständige Kulturpolitikerin Christel Leiendecker weist auf die Lärmbestimmungen innerhalb der Stadt hin.
Als „upcoming“ Musikfestival fand das Soleng Festival 2018 zum ersten Mal statt, 2021 schlug das Festival seine Zelte auf dem Gelände des AGS Gymnasiums auf. Doch mit Verweis auf den Flächennutzungsplan der Kommune ist eine weitere Veranstaltung dieser Art am AGS nicht mehr möglich – und die Veranstalter stehen ohne Gelände da. Wegen Lärmbeschwerden einiger Anwohnender will die Kommune keine weitere Zusage für das Festival vor Ort geben.
Das bedeutet das Aus für das Festival in Sonderburg, bestätigt Kenneth Pedersen, der bis vor Kurzem Vorstandsmitglied des Festivals war, gegenüber dem „Nordschleswiger“. „Wir lokalen Vorstandsmitglieder haben uns aus der Arbeit zurückgezogen. Die Übrigen wollen versuchen, das Festival in einer anderen Kommune neu aufleben zu lassen.“
Man habe versucht, einen alternativen Austragungsort zu finden, beispielsweise das Gelände auf dem Ringreiterplatz. „Aber das ist auch nicht geglückt, da wir drei Spieltage mit Musik nach 23 Uhr haben“, sagt Pedersen.
Zu klein für Kær Vestermark
Alle Versuche, einen anderen Austragungsort zu finden, seien gescheitert. Um eine Veranstaltung auf Kær Vestermark für 2022 auf die Beine zu stellen, seien Antragszeiten von bis zu zwölf Monaten nötig – zu kurzfristig für dieses Jahr. Außerdem setzt eine Veranstaltung auf Kær Vestermark mindestens 10.000 Gäste voraus. „In dieser Größenordnung war das Festival noch nicht, für 2022 haben wir mit 1.000 Gästen gerechnet. Wir wollten in aller Ruhe wachsen, aber dafür haben wir keinen Raum erhalten."
Alles in allem hat das Soleng Festival den Eindruck, dass die Kommune Sonderburg eine Atmosphäre geschaffen hat, die Events unserer Art das Leben schwer macht.
Kenneth Pedersen, Ex-Festivalmitglied
Auf den Festplätzen in der Stadt dürfe man weit nach 23 Uhr keine laute Musik mehr spielen – also keine Option für das Festival, dessen Gäste nachts Musik hören und Party machen wollen. „Alles in allem hat das Soleng Festival den Eindruck, dass die Kommune Sonderburg eine Atmosphäre geschaffen hat, die Events unserer Art das Leben schwer macht“, sagt Pedersen. Der Vorwurf des Vorstands: Man kaufe lieber Großveranstaltungen wie Bon Jovi oder die Tour de France ein, anstatt lokale Events zu unterstützen.
Man werde sich daher eine „kulturfreundlichere Kommune“ suchen, eventuell Kopenhagen oder Aarhus, so das scheidende Vorstandsmitglied Pedersen.
Bei einem dreitägigen Festival mit Musik bis spät in die Nacht ist es schwer, innerhalb von Sonderburg einen Austragungsort zu finden. Da gäbe es viele Anwohnende, die sich beschweren, und die Verwaltung muss sich an die Lärmvorschriften halten.
Christel Leiendecker, Kulturausschussvorsitzende
Wie reagiert die Vorsitzende des Kulturausschusses auf diese Aussagen? Christel Leiendecker von der Schleswigschen Partei sagt: „Die Verwaltung hat sich, soweit ich weiß, sehr bemüht und hat versucht, das Festival zu unterstützen. Um zu sehen, was machbar ist.“ Die langen Spielzeiten bis weit in die Nacht hinein seien mitten in einem Stadtgebiet aber nun mal nicht möglich, sagt die Stadtratspolitikerin.
„Bei einem dreitägigen Festival mit Musik bis spät in die Nacht ist es schwer, innerhalb von Sonderburg einen Austragungsort zu finden. Da gäbe es viele Anwohnende, die sich beschweren, und die Verwaltung muss sich an die Lärmvorschriften halten. Auch die Konzerte im Mühlenpark beispielsweise enden vor Mitternacht – aus Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner“, so Leiendecker.
Neue Konzert-Initiative ist geplant
2021 liefen insgesamt 27 Konzerte in Regie des Soleng Festivals am AGS. 2022 hätte das Festival vom 14. bis 16. Juli stattfinden sollen. Kenneth Pedersen und ein weiteres lokales Vorstandsmitglied wollen sich in Zukunft in anderer Form für die Musikszene der Kommune einsetzen. „Irgendwas in Form von Konzerten, wie genau das aussieht, weiß ich noch nicht“ , so Pedersen.
