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Geschichten des Meeres im Fischerei- und Schifffahrtsmuseum in Esbjerg entdecken

Geschichten des Meeres im Fischerei- und Schifffahrtsmuseum in Esbjerg entdecken

Geschichten des Meeres im Fischerei- und Schifffahrtsmuseum

Nina Stein
Nina Stein
Esbjerg/Nordschleswig
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Im Fischerei- und Schifffahrtsmuseum Esbjerg gibt es viele verschiedene Fischarten. Foto: Nina Stein

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Süddänemark hat ein großes Angebot an Museen: Doch was gibt es wo zu entdecken? Diese Serie gibt Aufschluss darüber, für wen sich welches Museum lohnt. In diesem Teil geht es nach Esbjerg.

Das Fischerei- und Schifffahrtsmuseum (Fiskeri- & Søfartsmuseet) in Esbjerg gehört laut Esmark zu den beliebtesten Attraktionen an der Westküste von Dänemark. Doch neben Seehundfütterungen und großen Aquarien hat das Museum noch einiges mehr zu bieten.

Mit Dauer- und Sonderausstellungen, Tierbecken und einem großen Außenbereich verfügt das Fischerei- und Schifffahrtsmuseum über ein breites Angebot und bringt einem das Leben in und auf der See näher. Es gibt keinen vorgegebenen Rundweg – jede Besucherin und jeder Besucher kann selbst entscheiden, was und wann sie oder er etwas sehen möchte.

Das Fischerei- und Schifffahrtsmuseum liegt an der Westküste, nahe der Skulptur „Der Mensch am Wasser“. Besonders das Robbarium ist beliebt. Foto: Nina Stein

Geschichten von Fischern und ihren Angehörigen

Die Dauerausstellung zeigt das Leben von Fischern sowie deren Angehörigen. Auf mehr als ein Dutzend Texttafeln geben Fischer und deren Frauen auf Dänisch, Englisch und Deutsch einen Einblick in ihre Lebenswelt. Die Geschichten beleuchten unterschiedliche Perspektiven, und trotz der Vielzahl an Texttafeln vermittelt jede der Erzählungen etwas Neues.

Eindrucksvolle Fotos machen die Informationen greifbarer. Untermalt wird die Ausstellung durch Hintergrundgeräusche, Nachbauten von Kajüten und sogar Gerüchen. Auch wer kein Vorwissen mitbringt, erhält hier einen umfangreichen Eindruck, was es bedeutet, ein Fischer zu sein – ohne mit Informationen überhäuft zu werden.

Eindrucksvolle Bilder untermalen die Geschichten der Fischer und ihrer Familien. Foto: Nina Stein

Die Mythen des Meeres

„Mysteries of the Sea“ (Havets Mysterier) heißt die Sonderausstellung des Museums, und sie beleuchtet Mythen und unerforschte Gebiete im und über die See. Erklärvideos machen die Ausstellung interaktiv.

Im Gegensatz zur Dauerausstellung sind die Texttafeln sowie Videos nur auf Dänisch und Englisch. Das Licht ist gedämmt, und zusammen mit der Musik wird eine leicht unheimliche Atmosphäre vermittelt. Dies ist zwar reizvoll, aber auch durchaus anstrengend für die Augen. In Kombination mit den ausgestellten Exponaten bietet die Sonderschau zwar Charme, aber auch viel Potenzial für Albträume.

In der Sonderausstellung „Mysteries of the Sea“ werden unter anderem Meerjungfrauen thematisiert. Das kann auch etwas unheimlich sein. Foto: Nina Stein

Meerestieren einmal ganz nah sein

Neben den Ausstellungen gibt es ein sehr großes Angebot an Meerestierbecken. Im Aquarium können nicht nur Fische bestaunt werden – das Streichelbecken bietet die Möglichkeit, den Meerestieren ganz nah zu sein. Vor allem Familien finden hier ihren Spaß. Ein kleiner Beigeschmack bleibt dennoch: Die Vielzahl der Fische, verglichen mit der Menge und Größe der Aquarien, lässt nicht annähernd auf eine vergleichbare Freiheit wie in der Natur schließen.

Umgeben von Aquarien, bereitet das Streichelbecken vor allem Familien große Freude. Foto: Nina Stein

Der Höhepunkt ist das Robbarium – hier kann man die Seehunde sowohl an Land als auch im Wasser betrachten. Zweimal am Tag findet eine Fütterung statt. Dort erzählen die Tierpflegerinnen und -pfleger auf Dänisch und Englisch mehr über die persönlichen Geschichten der im Museum ansässigen Seerobben. Auch um das Becken herum gibt es eine Menge an Informationstafeln. Teilweise sind diese jedoch nur auf Dänisch.

Die Seehundfütterung findet zweimal am Tag statt. Foto: Nina Stein

Im Außenbereich ist ein ganzer Hafen nachgestellt. Lebensechte Puppen veranschaulichen zudem das Leben in der Seefahrt. Diese sind auch in einem alten Bunker zu finden, der ein paar Meter von der nachgestellten Werft entfernt ist. Für Kinder gibt es einen großen Spielplatz.

Im Außenbereich des Museums ist ein Hafen nachgestellt. Foto: Nina Stein

Café mit Blick auf „Der Mensch am Wasser“

Neben Snacks und warmen Mahlzeiten bietet das Museumscafé einen Blick aufs Meer, den Esbjerger Hafen und die Sehenswürdigkeit „Der Mensch am Wasser“. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut an die Portionen der Gerichte angepasst. Es gibt sowohl die Möglichkeit, drinnen als auch draußen zu essen.

Nicht nur an Land, sondern auch unter Wasser können Besucherinnen und Besucher die Reise der Seehunde verfolgen. Foto: Nina Stein

Mit seinem großen Spielplatz im Außenbereich ist das Museum besonders familienfreundlich. Für einen Besuch sollte man jedoch fundierte Englischkenntnisse mitbringen, da die meisten Bereiche nicht auf Deutsch übersetzt sind. Ein Audioangebot in verschiedenen Sprachen gibt es nicht. Wer keine Tiere außerhalb ihrer Lebenswelt sehen möchte, für den ist dieser Museumsbesuch eher nichts. Für all diejenigen, die das Leben auf und in der See besser kennenlernen und Meerestiere in Aktion erleben möchten, für den bietet das Fischerei- und Schifffahrtsmuseum ein facettenreiches Angebot.

Fischerei- und Schifffahrtsmuseum auf einen Blick

Eintritt: unter 18 Jahre kostenlos, Erwachsene 175 Kr., ermäßigt 125 Kr., Jahreskarte 350 Kr. 

Öffnungszeiten: täglich von 10-17 Uhr, im Juli und August bis 18 Uhr (ausgenommen 24., 25. und 31. Dezember sowie 1. Januar)

Adresse: Tarphagevej 2, 6710 Esbjerg V

Parkmöglichkeiten: gebührenfreie Parkplätze direkt vor dem Museum

Nutzerfreundlichkeit: Nicht alle Textinhalte sind auf Deutsch, kein Audioangebot vorhanden.

Familienfreundlich: ja

Aufenthaltsdauer: etwa 4 Stunden 

Golden League:

  • 2. November ab 19.15 Uhr: Dänemark – Norwegen
  • 4. November ab 14.15 Uhr: Dänemark – Spanien
  • 5. November ab 14.15 Uhr: Dänemark – Niederlande
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