„In den Sommerferien habe ich viel gearbeitet. Das war fast so viel wie in der Corona-Zeit“, erklärt Heike Henn-Winkels, Schulleiterin der Deutschen Schule Hadersleben (DSH). Doch was macht eine Schulleiterin eigentlich, während Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern in Frankreich, Mexiko oder auf den Malediven in der freien Zeit die Sonne genießen?

„Ich habe die Personalführung und -verantwortung und aufgrund dessen unfassbar viele Gespräche geführt. Außerdem entwickele ich pädagogische Visionen“, beschreibt Henn-Winkels ihre Aufgaben und ergänzt: „Ich muss auch darauf achten, dass Budgets eingehalten werden und Beschlüsse des Schulamts bei uns umgesetzt werden.“

Zudem plane sie ihren Unterricht, denn die gebürtige Roßbacherin (Rheinland-Pfalz) übernimmt selbst noch insgesamt zwölf Wochenstunden als Physik- und Chemielehrerin in den Klassenstufen sieben bis neun. Um das alles bis zum Schulstart umzusetzen, beginnt für sie der Arbeitstag spätestens um 7 Uhr mit dem Bearbeiten des E-Mail-Postfachs.

Fünf pädagogische Tage für Mitarbeitende organisiert

Nach einem gemeinsamen Frühstück steht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Woche vor dem Wiederbeginn täglich ein Programm rund um das Thema Pädagogik an, das Henn-Winkels in den Sommerferien entwickelt hat. Dabei gibt es Vorträge, Workshops und sonstige Veranstaltungen rund um Themen wie Stressvorbeugung und Mobbing.

„Wir legen schon einen sehr großen Wert auf gemeinsame Aktivitäten und auf einen familiären Umgang unter den Kolleginnen und Kollegen“, so die Schulleiterin.

Am Montag werden die Schülerinnen und Schüler auf das Schulgelände in Hadersleben zurückkehren. Henn-Winkels verspüre davor traditionell eine leichte Anspannung. „Ich mache mir natürlich Gedanken, ob alles passt oder ich etwas vergessen habe. Stress ist das für mich aber nicht wirklich. Da bin ich sehr resistent.“

Einschulung für die Rektorin immer ein besonderer Tag

Nach der Klassenstufe eins bis zur neu geschaffenen zehnten Klasse kommen ab Mittwoch auch die neuen Nulltklässler der deutschen Schule in Hadersleben dazu, die an diesem Tag eingeschult werden.

So eine Veranstaltung mitzuorganisieren, samt administrativer Aufgaben und ökonomischer Planung, gehöre auch zu der Aufgabe einer Schulleiterin. Als Heike Henn-Winkels anfängt, über die kommende Einschulung zu sprechen, kommt sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.

„Es ist ein besonderer Tag. Wir haben immer noch die deutsche Tradition mit der Übergabe der Schultüte. Die sollten wir uns unbedingt bewahren. Dann werden auch immer noch die Fotos gemacht. Da entsteht schon eine besondere Atmosphäre.“

Henn-Winkels begeistert sich besonders für Geschichte

Fernab des Schulalltags und der Planung einer Einschulung interessiert sich Heike Henn-Winkels stark für Historie. Das Unterrichtsfach Geschichte hat sie in der Vergangenheit bereits unterrichtet, beschränkt sich aktuell aber nur noch auf Chemie und Physik.

In ihrem Schulleiterbüro finden sich darum auch unzählige Physik- und Chemiebücher wieder, die sich mit der Zeit angesammelt haben. „Privat lese ich die nicht. Das kann schon ziemlich trocken sein. Da lese ich mir lieber ein Buch über Geschichte durch.“

Dafür findet Henn-Winkels dann erst gegen Abend Zeit, denn so ein Arbeitstag als Schulleiterin kann ziemlich lang werden. Und selbst wenn dann der Feierabend endlich erreicht ist, kauft sie noch für das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein.