Umwelt

Kommunale Sorgenfalten wegen PFAS-Verunreinigung

Kommunale Sorgenfalten wegen PFAS-Verunreinigung

Kommunale Sorgenfalten wegen PFAS-Verunreinigung

Woyens/Skrydstrup
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Auf Weideflächen in der Nähe des Flughafens und eines Brandübungsplatzes sind Rückstände von PFAS im Erdreich entdeckt worden. Foto: Ute Levisen

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Verunreinigungen mit dem umweltschädlichen PFAS bereiten der Kommune Hadersleben seit geraumer Zeit schon Kopfzerbrechen. Die Domstadtkommune ist eine von 29 Kommunen in Dänemark, die somit vor großen Herausforderungen stehen. In Hadersleben kommt eine weitere Hürde hinzu.

Auf dem Fliegerhorst in Skrydstrup und auf Weideflächen in der Nähe des benachbarten Woyenser Flughafens sind im Erdreich Rückstände von PFAS entdeckt worden. Dabei handelt es sich um eine fluoridhaltige Substanz, die die Leber und das Immunsystem beeinträchtigen kann und als krebserregend gilt. Sobald sich der Stoff im Körper befindet, ist es nahezu unmöglich, ihn wieder herauszubekommen oder aufzulösen.

PFAS-Rückstände bei Flughäfen entdeckt

Es besteht somit dringender Handlungsbedarf. Bei zwei Proben, die auf Weideflächen in unmittelbarer Nähe beider Flughäfen und eines Brandübungsplatzes entnommen worden sind, wurde dieser Giftstoff nachgewiesen.

Analyse des Umfangs

„Jetzt müssen wir analysieren, wie tief PFAS in das Erdreich eingedrungen ist“, sagt Carsten Leth Schmidt, Kommunalratsabgeordneter der Schleswigschen Partei (SP) und Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Klima.  

In welchem Ausmaß PFAS die Trinkwasserreserven der Kommune und somit das Grundwasser bedroht, ist unklar. Politiker hatten bereits im Vorjahr Alarm geschlagen. Foto: Ute Levisen

Betroffene Weiden nicht für Futterzwecke geeignet

Nach Angaben der dänischen Umweltbehörde hat die zuständige Kommunalverwaltung diese Proben allerdings von „Forsvarets Ejendomsstyrelse“ erhalten und nicht selbst entnommen. Die nachgewiesene PFAS-Menge in beiden Proben bezeichnet die Lebensmittelbehörde als ausgesprochen problematisch. Die Weiden, so verlautet seitens der Behörde, dürften daher nicht zu Weide- oder Futterzwecken genutzt werden.

In welchem Umfang die Trinkwasserreserven, unter anderem in der Haderslebener Südstadt, dadurch gefährdet sind, darüber liegen keine neuen Informationen vor.

 

 

 

Kommune möchte von Aufsichtspflicht entbunden werden

Bei der Verunreinigung durch PFAS steht die Kommune vor einem ähnlichen Problem wie bei der Lärmbelästigung durch die Kampfjets F-16. Ihr obliegt zwar die Aufsichtspflicht darüber, dass Grenzwerte eingehalten werden. Allerdings ist es für die Kommune zuweilen schwierig bis unmöglich, dieser Pflicht nachzukommen, da das Militärgelände nicht ohne Weiteres zugänglich ist und viele Aspekte – nicht zuletzt mit Blick auf die bevorstehende Stationierung der neuen Kampfjets F-35 dort – der militärischen Geheimhaltung unterliegen.

Aus diesem Grund hatte sich die Kommunalverwaltung bereits im Vorjahr an die zuständigen Ministerien gewandt – mit der Bitte, aufgrund dieser Beschränkungen von ihrer Aufsichtspflicht entbunden zu werden. Bislang ergebnisoffen.

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