Umwelt

Dammpark: Die Suche nach der richtigen Reinigungsmethode

Dammpark: Die Suche nach der richtigen Reinigungsmethode

Dammpark: Die Suche nach der richtigen Reinigungsmethode

Hadersleben/Haderslev
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Der Dammpark ist ein beliebter Ausflugsort (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

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Egal, ob Sommer oder Winter: Der Dammpark ist ein beliebtes Ausflugsziel für Anwohnende und Gäste. Doch einen Park instand zu halten, das bedeutet auch, Geduld und Geld aufzubringen. Ob die Hinterlassenschaften der Gänse oder die Wasserqualität, alles muss kontrolliert werden. Ein immer wieder aufkeimendes Thema ist die Reinigung des Dammes. Doch wie soll diese eigentlich funktionieren?

„Seit 2019 gibt es ein politisches Ziel, eine gute biologische Wasserqualität im Damm und in der Förde herzustellen und somit Badequalität zu erreichen“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses für Klima und Technik, Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP), auf die Frage, wie es um den Damm und die Förde steht. 

Zuvor haben sich immer wieder Bürgerinnen und Bürger beschwert. Während der Trockenphase im Frühsommer klagten einige auch über einen „unangenehmen“ Geruch. 

Finanzhilfe von 12 Millionen Kronen beantragt 

„Es ist eine Herausforderung. Wir müssen aber erst einmal in einem Prozess herausfinden, wie es zu der Verunreinigung überhaupt kommt. Dafür haben wir eine Finanzhilfe ( kommunale Gelder aus der Landwirtschaft) von 12 Millionen Kronen beantragt“, erklärt Leth Schmidt. Mit „wir“ meint der Politiker die kommunale Versorgungsgesellschaft „Provas“, die Landwirtschaftsorganisation „Sønderjysk Landboforening“ (SLF) und die Kommune Hadersleben.

Für sie ist die Ursache der Verunreinigung wichtig, um nachhaltig dagegen vorgehen zu können. Die 12 Millionen Kronen sind aber auch noch für etwas anderes angefragt: „Wir möchten wissen, welche Reinigung am passendsten für unseren Damm ist. Dafür arbeiten wir mit vielen Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft wie aus der Forschung zusammen“, erklärt der SP-Politiker.

Denn eine „traditionelle“ Tiefenreinigung des Damms würde 50 Millionen Kronen kosten und wäre „zu teuer“, erklärt er. 

 

Es ist eine Herausforderung. Wir müssen aber erst einmal in einem Prozess herausfinden, wie es zu der Verunreinigung überhaupt kommt.

Carsten Leth Schmidt

Alternativen zur Tiefenreinigung

So geht der Blick in Richtung chemische, biologische oder elektrochemische Methoden: „Es gibt viele Alternativen zu der maschinellen Ausgrabung. Etwa Aluminiumsalze, die Phosphorverbindungen im Wasser binden. Oder Stromnetze, die Bakterien stimulieren“, erklärt der Vorsitzende. Doch alles müsse vorher überprüft werden, denn es gebe auch Nachteile für das Tierleben und die Pflanzenwelt, die man beachten müsse.

Auch vergangene Projekte, wie etwa die Reinigung des Schlosssees in Gramm (Gram) sind aufschlussreich, doch der Politiker gibt zu bedenken, dass die Größe des Damms eine nicht unerhebliche Rolle spielt. 

Bereits 2018 engagierte sich Carsten Leth Schmidt als erster Politiker für die Verbesserung der Badewasserqualität in der Förde. Die Reinigung des Damms ist die logische Schlussfolgerung daraus. Die Untersuchung der Wasserläufe soll zeigen, wie hoch die Zufuhr der Nährstoffe im Wasser ist, woher sie kommen und wie kritisch sie sind. Im Schlick wird das Depot des Phosphors gemessen. Mit den gewonnenen Daten wird dann ein Gesamtumsatz der Dynamik modelliert. 

Der Vorsitzende des Ausschusses für Klima und Technik, Carsten Leth Schmidt, hofft darauf, dass eine geeignete Methode zur Reinigung des Dammes gefunden wird (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Schlachtabfälle im Wasser? 

Immer wieder fällt in den sozialen Medien, aber auch in persönlichen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern das Stichwort „Schlachterei“ und „Schlachtabfälle“, wenn das Thema Wasserqualität des Dammes aufkommt.

Carsten Leth Schmidt gibt leichte Entwarnung: „Man sollte es sich nicht zu bildlich vorstellen. Es schwimmen keine Tierkörperteile im Wasser“, schmunzelt er. Doch ganz unwahr seien die Behauptungen nicht, erklärt er: „In den 70er-Jahren gab es eine Schlachterei in Woyens. Diese hat zu verstärkten Phosphor-Rückständen im Wasser geführt, vor allem da, wo das Wasser eher stillsteht“, erklärt der Landwirt und fährt fort: „Das kam vor allem dadurch zustande, dass die Abfälle beim Säubern der Schlachterei in das Wasser gelangten, obwohl sie zuvor gefiltert worden waren. Das waren dann keine Körperteile, aber Blut und Flüssigkeiten mit einem hohen Phosphorgehalt.“

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