Am University College Syd (UC Syd) in Süddänemark und Nordschleswig werden im kommenden Studienjahr weniger junge Leute studieren. Das zeigen die Aufnahmezahlen vom Wochenende. Dabei stemmt sich der Standort Hadersleben allerdings gegen den Trend: Denn hier werden zum Studienstart Ende August mehr Studierende erwartet.

Am gesamten UC Syd sind die Aufnahmezahlen um 5 Prozent zurückgegangen, während Hadersleben ein Plus von 5 Prozent notiert.

Rektor Alexander von Oettingen hatte auch in Hadersleben mit sinkenden Zahlen gerechnet, aber durch eine enge Zusammenarbeit mit der Kommune Hadersleben sei es gelungen, „gute Lösungen zu finden, um gemeinsam mehr Studierende nach Hadersleben zu ziehen“.

Neue Beraterin koordiniert

Die Kommune Hadersleben hat eine Ausbildungsberaterin angestellt, um die Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsstätten und den verschiedenen Akteuren in der Stadt zu koordinieren.

„Wir wollen uns gerne besonders dafür einsetzen, Studierende herzulocken, weil wir aus Erfahrung wissen, dass einige dieser Leute in Hadersleben wohnen bleiben“, sagt Haderslebens Bürgermeister Mads Skau (Venstre) in einer Pressemitteilung.

Die Kommune hat sich als Ziel gesetzt, 2030 weitere 250 Studienplätze zu schaffen. Im kommenden Studienjahr kommen nun 12 dazu – ein erster Schritt, meint der Bürgermeister. Die neuen Zuzüglerinnen und Zuzügler würden auch seine Stadt attraktiver machen.

Es hätten auch noch mehr Studienplätze sein können, aber das UC Syd musste ein Studium „ausmustern“.

Die meisten studieren auf Lehramt

Am Standort Hadersleben ist die Ausbildung als Lehrkraft die beliebteste – und stabilste (siehe Tabelle oben). Auch die Studiengänge für Ergotherapie und Physiotherapie sind stabil, während der Bereich Ernährung und Gesundheit weniger Studierende haben wird.

Dafür freut sich von Oettingen darüber, dass der neue Studiengang „Verwaltung im Gesundheitswesen“ gleich beim ersten Mal mit 25 Studierenden gut besetzt ist.

Eine Ausbildung fällt flach

Ein Haar in der Suppe gibt es allerdings auch in Hadersleben: Die viel umkämpfte Ausbildung als Steuer-Mitarbeiter wird nicht angeboten – es hatten sich nur fünf Studierende angemeldet.

„Das sind zu wenig, denn wir können ihnen kein fachliches Studienumfeld bieten. Das ergibt dann keinen Sinn, was uns aber schon traurig macht“, sagt Alexander von Oettingen.

In allen anderen Studiengängen sind noch Plätze frei.

„Ich kann allen nur empfehlen, ein Studium zu beginnen. Unsere jungen Leute sind gefragt“, sagt der UC-Syd-Rektor, der nach beendetem Studium fast eine Jobgarantie aussprechen kann.