Baubranche

„Davidsen“ trotzt der Flaute und expandiert

„Davidsen“ trotzt der Flaute und expandiert

„Davidsen“ trotzt der Flaute und expandiert

Sommerstedt/Woyens
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Povl Davidsen hatte das Unternehmen seit 1969 geführt. Die Unternehmensleitung hat er inzwischen zwar abgegeben, doch ist er als Vorstandschef weiterhin aktiv – und nicht zuletzt als Sponsor und Miteigentümer der Fußballsparte von SønderjyskE. Foto: Ute Levisen

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Corona hat dem Familienunternehmen „Davidsens Tømmerhandel A/S“ nichts anhaben können. Seit der Pandemie ist es für die Baumarktkette steil nach oben gegangen. Inzwischen ist die Firma aus Nordschleswig der drittgrößte Akteur der dänischen Baubranche. Marketingchefin Kristina R. Dahl gewährt einen Einblick in das Erfolgsgeheimnis.

Die Baumarktkette „Davidsens Tømmerhandel A/S“ gehört zum Landesteil wie SønderjyskE und die berühmte nordschleswigsche Kaffeetafel. Und dies, obgleich das Familienunternehmen Küchenutensilien vor geraumer Zeit bereits aus dem Sortiment verbannt hat. Stattdessen ruht sein Fokus zunehmend auf den Profis der Baubranche.

Familienunternehmen stößt an seine Grenzen

Auch der Hauptsitz des Unternehmens liegt nicht mehr dort, wo das nordschleswigsche Wirtschaftswunder vor 79 Jahren zunächst in Sommerstedt und 1963 in Woyens begann. Am dortigen Fabrikvej war Davidsen vor ein paar Jahren an die Grenze seiner Expansionsmöglichkeiten gestoßen.

 

Der Unternehmensschwerpunkt ruht verstärkt auf den Profis in der Baubranche. Foto: Ute Levisen

Auf Erfolgskurs

Ein Grund dafür ist auch die Strategie der vergangenen Dekade. Die trägt Früchte, wie Davidsens Marketingchefin Kristina R. Dahl in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ verrät: „Wir haben unsere Geschäftsaktivität in den vergangenen drei Jahren weiter ausgebaut, unter anderem mit Aufkäufen von Branchenunternehmen. Heute sind wir die drittgrößte Baumarktkette in Dänemark.“

Woyens nicht mehr Hauptsitz

Auch wenn der Hauptsitz mit sämtlichen Verwaltungsfunktionen inzwischen in der Nachbarkommune Kolding angesiedelt ist: „Wir sind weiterhin in der Kommune Hadersleben und vor allem am Standort Woyens aktiv“, betont die Marketingchefin. 
 

Trostpflaster für den Standort in der Kommune Hadersleben: Am einstigen Firmensitz in Woyens ist in den vergangenen beiden Jahren ein großes Logistikzentrum entstanden. Foto: Ute Levisen

Und wie! Im dortigen Industriegebiet liegt der einstige Firmenhauptsitz. Er ist nicht wiederzuerkennen: Heute ist die Niederlassung etwa doppelt so groß wie vor zwei Jahren. Neben dem Baumarkt ist ein riesiges Logistikzentrum entstanden, das peu à peu neue Funktionen bekommt, aktuell aus Grindsted. Auch dort war die Baumarktkette aus allen Nähten geplatzt, sodass die traditionelle Handwerksmesse dort aus Platzgründen nicht stattfinden konnte. Der Umzug von Logistikfunktionen nach Woyens schafft Platz für die Messe in Grindsted.

Mit Kaffee empfing Povl Davidsen (links) den damaligen dänischen Ministerpräsidenten und heutigen Außenminister Lars Løkke Rasmussen in Woyens, um ihn auf die Probleme für Unternehmen mit Blick auf den Generationswechsel aufmerksam zu machen. Foto: Ute Levisen

Harter Wettbewerb

Die Veranstaltung sei auch in der Domstadtkommune ein Publikumsmagnet, sagt Kristina Dahl. Sie verrät, dass die Handwerksmesse in diesem Jahr auch wieder nach Hadersleben kommen wird, wo Davidsen ebenfalls eine Niederlassung hat. Das Datum ist noch ein Betriebsgeheimnis, denn die Konkurrenz schläft nicht: „In der Baubranche ist der Wettbewerb enorm“, verrät die Marketingchefin. Dort ließen die Akteure kaum etwas unversucht, um Mitbewerbern die Kundschaft auszuspannen.

Auch die Heimwerker-Klientel berücksichtigt die Unternehmensstrategie. Foto: Ute Levisen

Event für Schnäppchenjäger und Heimwerker

Messetag ist Schnäppchentag. An diesem Tag sind Handwerker noch früher auf den Beinen: „Die Handwerksbetriebe stehen schon in den Morgenstunden Schlange“, so Dahl. Auch Privatleute könnten sich in die Warteschlangen einreihen, doch macht sie keinen Hehl daraus, dass sich die Messe vornehmlich an Handwerksbetriebe richtet – wie schon die Bezeichnung verrät.

Ganz gleich, ob gewerbliche oder private Kundschaft: Für das Unternehmen Davidsen geht die Rechnung auf. Die Aufkäufe der Vergangenheit und die neue Geschäftsstrategie haben sich laut Karina Dahl wesentlich schneller rentiert bzw. umsetzen lassen, als die Unternehmensleitung zu hoffen gewagt hatte.

Diese wolle, so sagt die Marketingchefin, auch in Zukunft auf Leute vom Baufach sowie auf ambitionierte Heimwerkerinnen und Heimwerker setzen – und die Kundschaft mit hochwertigem Sortiment für sich gewinnen.

„Davidsens Tømmerhandel“                                                  

„Davidsen“ ist ein zu 100 Prozent in Familienbesitz befindliches dänisches Handelsunternehmen für Baumaterialien und Werkzeuge. Seit seiner Gründung im Jahr 1944 durch Christian Davidsen in Sommerstedt hat sich die Baumarktkette zum drittgrößten Bauzulieferer des Landes entwickelt und beschäftigt heute mehr als 1.000 Mitarbeitende. Davidsen hat 22 Niederlassungen in Dänemark und eine in Grönland. Im Jahr 2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 3,9 Milliarden Kronen. 

 

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