Wiedereröffnung
Festivals hängen weiterhin am seidenen Faden
Festivals hängen weiterhin am seidenen Faden
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Die Nachricht des Wiedereröffnungsplans der dänischen Regierung hat am Montagabend große Wellen geschlagen. Kosmetiker, Sportvereine, Einkaufszentren – alle fiebern der Wiedereröffnung entgegen. Nur bei den Festivals herrscht weiterhin große Ungewissheit.
„Wir können noch immer nichts konkret planen“, erklärt Anette Kastbjerg, Vorsitzende des Kløften-Festivals, gegenüber dem „Nordschleswiger“. Grund dafür seien in erster Linie die unklaren Bestimmungen, unter denen die von der Regierung versprochenen Hilfspakete zum Tragen kommen.
„Es heißt zwar, dass wir finanzielle Unterstützung bekommen, falls das Festival coronabedingt abgesagt werden muss, aber in der politischen Vereinbarung heißt es auch, dass wir bei der Planung mit finanzieller Gewissenhaftigkeit vorgehen sollen. Wir wissen jedoch nicht, was das konkret für das Abschließen von Verträgen bedeutet, also was genau im Vertrag festgehalten werden muss“, so die Festivalchefin.
Viele Pläne, wenig Konkretes
Konkret bedeute das für die Organisation des Festivals, dass so viel wie möglich geplant wird, jedoch keine konkreten Absprachen getroffen oder gar Verträge abgeschlossen werden können, wie Kastbjerg verrät.
Hinzu komme, dass die Expertengruppe der Regierung erst Mitte April bekannt geben werde, welche Restriktionen es für die Festival-Betreiber einzuhalten gilt. „Dann müssen wir schauen, wie realistisch es ist, diese einhalten zu können“, meint die Festivalchefin. Auch gehe sie im Moment davon aus, dass der geplante Corona-Pass Teil dieser Restriktionen sein wird: „Das würde für uns natürlich bedeuten, dass wir zusätzlichen Raum sowie zusätzliches Personal für das Kontrollieren der Corona-Pässe bereithalten müssen.“
Hoffen auf das Beste
Bei den Organisatoren des Kløften-Festivals, das, wenn alles nach Plan läuft, vom 24. bis 26. Juni 2021 stattfindet, herrscht daher auch nach Bekanntgabe des großen Wiedereröffnungsplans große Ungewissheit. „Wir hoffen natürlich sehr, dass das Festival stattfinden kann“, so Kastbjerg, „aber wir wissen auch, wie schnell sich die Lage in Zeiten von Corona ändern kann.“
Corona-Pass wird zur Herausforderung
Ähnlich geht es auch den Verantwortlichen des Haderslebener Herzog-Hans-Festivals. Bei ihnen sorgt neben der allgemeinen coronabedingten Ungewissheit vor allem der angekündigte Corona-Pass für Sorgenfalten, wie Festivalvorsitzende Anette Winther Prip im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ verrät: „Der Corona-Pass bereitet uns ein wenig Sorgen, denn für uns wird es sehr schwierig, den Corona-Pass zu kontrollieren.“
Das Herzog-Hans-Festival findet traditionell im Haderslebener Dammpark und teils auch in der Innenstadt statt und ist dementsprechend nicht abgezäunt. „Daher wissen wir nicht, ob das Festival stattfinden kann“, so Winther Prip. Fraglich sei laut der Festivalvorsitzenden auch, inwieweit Veranstaltungen wie der Kindertag im Rahmen des Festivals stattfinden können.
Entscheidung fällt am 7. April
Sollte es dem Festival überhaupt gelingen, den Corona-Restriktionen gerecht zu werden, sei auf jeden Fall zusätzliches Personal zur Einhaltung der Richtlinien vonnöten, ist sich Anette Winther Prip sicher.
Ob und in welchem Umfang das Herzog-Hans-Festival am ersten Juni-Wochenende gefeiert werden kann, entscheidet sich allerdings erst am 7. April – denn dann trifft sich die Vorsitzende mit allen Festival-Partnern zur großen Lagebesprechung. „Wir haben richtig viele Freiwillige, die in den Startlöchern stehen, und auch die verschiedenen Akteure stehen bereit“, so die Vorsitzende. Das Festival innerhalb so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, sei daher kein Problem.
Plan B: Große Geburtstagssause für den Herzog
Sollte an jenem Tag allerdings beschlossen werden, dass das Herzog-Hans-Festival erneut ausfallen muss, habe sie noch einen Plan B in der Tasche, wie Winter Prip verrät: „In diesem Fall würden wir versuchen, am 29. Juni, dem eigentlichen Geburtstag des Herzogs, zusammen mit dem Museum Sønderjylland einen Festtag zu veranstalten. Und wir hoffen natürlich, dass auch die Kommune mit an Bord ist.“