Deutsch-Dänisch

Süddänemark schlägt eine Bresche für Deutsch

Süddänemark schlägt eine Bresche für Deutsch

Süddänemark schlägt eine Bresche für Deutsch

Hadersleben/Haderslev
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Allan Emiliussen (links), hier zu sehen mit dem Kulturausschussvorsitzenden Kjeld Thrane, betont, wie wichtig Deutsch für das Grenzland ist. Foto: Ute Levisen

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„Es ist eine Katastrophe!“ – Allan Emiliussen, Regions- und Kommunalpolitiker aus Hadersleben, findet klare Worte, geht es um die Deutschkenntnisse im südlichen Dänemark. Mit 5 Millionen Kronen möchte der Ausschuss für regionale Entwicklung der Region Süddänemark eine Bresche für die deutsche Sprache schlagen.

Wie sagt man so schön? Früher war alles besser! Mit Blick auf die deutsche Sprache in Dänemark stimmt das sogar.

Vor ein paar Wochen erst hatte „Syddansk Universitet“ in Sonderburg (Sønderborg) bekannt gegeben, dass es ab dem kommenden Jahr keinen Wirtschaftsstudiengang auf Deutsch geben wird. Zu gering sei das Interesse – zu groß der Sparzwang.

Region hofft auf Trendwende

Die Region Süddänemark schlägt einen anderen Weg ein. Auf seiner jüngsten Sitzung hat ihr Ausschuss für regionale Entwicklung beschlossen, 5 Millionen Kronen zu investieren, um die Deutschkenntnisse im südlichen Dänemark zu verbessern.

„Wir möchten den negativen Trend umkehren“, betont Allan Emiliussen: „Die deutsch-dänische Grenze ist nicht weit – und Unternehmen suchen händeringend nach Arbeitskräften mit deutschen Sprachkenntnissen."

Mit Deutsch kommt man weit(er)

Emiliussen repräsentiert die Partei Venstre sowohl im Haderslebener Kommunalparlament als auch im Regionsrat von Süddänemark.

Er selbst ist mit deutschem Fernsehen aufgewachsen und spricht fließend Deutsch. Die Jugend von heute aber sei auf Englisch fixiert: „Ich kenne das von meinen Kindern, obwohl ich ihnen von Kindesbeinen an gepredigt habe, wie wichtig Deutsch ist“, sagt der Politiker.

Erfahrungen aus der eigenen Familie

Aus der eigenen Familie könne er nur bestätigen, dass man mit Englisch weit kommt – und mit Deutsch zuweilen weiter: „Mein Schwager ist Ingenieur. Ich wage zu behaupten, dass er seinen Job nicht zuletzt seinen Deutschkenntnissen zu verdanken hat." Seine Neffen, so der Politiker, hätten deutsche Schulen besucht. Auch ihnen würden die Sprachkenntnisse aus der Schulzeit heute beruflich zugutekommen.

Workshops über Fördermöglichkeiten

Bei der Jugend möchte der Regionalausschuss mit seiner Deutsch-Initiative auch ansetzen: „Wir fordern Gymnasien, Berufsschulen sowie andere Bildungseinrichtungen auf, eine finanzielle Förderung von Projekten zu beantragen, die darauf abzielen, Deutschkenntnisse zu verbessern.“

Die Region lädt die Schulen zu Workshops ein, um die Kunde von der neuen Fördermöglichkeit zu verbreiten. Er hoffe, sagt Allan Emiliussen, dass sich viele Bildungseinrichtungen an der Initiative beteiligen: „Deutsch ist in den Augen junger Menschen zwar nicht so sexy wie Englisch, dafür hat es den Riesenvorteil, dass die Nachfrage in Unternehmen nach Beschäftigten, die Deutsch sprechen, groß ist.“

 

 

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